Mit dem von Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) geförderten Programm „zusammen.digital“ entwickeln die Malteser in den nächsten vier Jahren zukunftsweisende Angebote, die auch von den anderen anerkannten Hilfsorganisationen (Arbeiter-Samariter Bund, Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter, DLRG) genutzt werden können.
„Die Digitalisierung bietet viele Möglichkeiten, um Hilfsbedürftigen in Krisen und Notlagen noch bedarfsorientierter zu helfen, ehrenamtlich Helfende noch besser zu begleiten und das Ehrenamt als Baustein für den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken“, sagt Clementine Perlitt, Vizepräsidentin des Malteser Hilfsdienstes.
So wird zum Beispiel bereits in diesem Jahr die Personalplanung für Einsätze mit ehrenamtlich Helfenden strukturierter und übersichtlicher. Auch die Fortbildung wird mit praxisnahen E-Learning-Kursen digitaler: Ehrenamtliche können sich zeit- und ortsunabhängig fortbilden, und müssen nicht zu einem Seminarort oder einer Schule reisen. Für die Ehrenamtlichen soll es außerdem leichter werden, auch online Kontakt zu halten und relevante Informationen weiterzugeben.
Menschen, die Hilfe benötigen, sollen ebenfalls bessere digitale Wege nutzen können, um Unterstützung zu finden. So können sich Trauernde bald einen eigenen virtuellen Raum schaffen, um darin mit Angehörigen oder Freunden eines Verstorbenen zu gedenken. „Trauern findet heutzutage – und Corona hat viele dazu gezwungen – auch digital statt. Wir wollen mit dem Projekt ‚Via‘ den Menschen unsere Begleitungsangebote aus der ‚normalen‘ Hospiz- und Trauerarbeit auch digital zugänglich machen“, sagt Clementine Perlitt.
Weiteres Beispiel für den sinnvollen Einsatz digitaler Lösungen: Denjenigen, die eine Patientenverfügung anlegen wollen, wird künftig nicht nur der Download eines Formulars angeboten, sondern sie werden beim Ausfüllen der Patientenverfügung durch einen digitalen Assistenten unterstützt, damit die Absichten des Patienten auch für den Arzt verständlich und korrekt formuliert sind.
„Zusammen.digital wird zeigen, dass wir die Zivilgesellschaft mit den Chancen der Digitalisierung stärken und die Wohlfahrtspflege in Deutschland insgesamt verbessern können“, so Clementine Perlitt.
„Die Digitalisierung begleitet uns mittlerweile in Alltag und Beruf. Es ist höchste Zeit, dass auch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer bei der Ausübung ihres Engagements und in der Ausbildung davon profitieren. Denn das Ehrenamt ist das Rückgrat des Bevölkerungsschutzes. Das BBK unterstützt die Digitalisierungsvorhaben des MHD, nicht nur im E-Learning. Die Hochwasser-Ereignisse haben erneut gezeigt, dass die Vernetzung der Einsatzkräfte und der Informationsaustausch das A und O bei langanhaltenden und komplexen Lagen darstellen. Das Projekt ist somit ein wichtiger Baustein bei der Stärkung des Ehrenamtes, für das wir uns einsetzen, um das Bevölkerungsschutzsystem für die Zukunft krisenfest zu machen“, sagt BBK-Präsident Armin Schuster.
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