Helfen und Leben retten

Deine Karriere im Rettungsdienst auf einen Blick

In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige über deine Karriere als Rettungshelferin, Rettungssanitäterin bis zur Notfallsanitäterin. Dabei siehst du, welche Möglichkeiten es gibt, in den Beruf einzusteigen, welche Voraussetzungen dafür notwendig sind, welche Zusatzqualifikationen du erlangen kannst und wie viel Gehalt du in den jeweiligen Karrierestufen erhältst. Du kannst dich Schritt für Schritt weiterbilden oder direkt die volle Berufsausbildung machen. Wir zeigen dir, wie du es richtig anstellst.

Überblick: 

Ehrenamtliche Grundausbildung bei den Maltesern: Einsatzsanitäter

Eine spezielle Ausbildung bei den Maltesern ist die Ausbildung zur Einsatzsanitäterin oder zum Einsatzsanitäter. Sie umfasst einen Aufbaulehrgang mit 80 Unterrichtseinheiten sowie 20 Stunden Praktikum auf einer Rettungswache. In der Ausbildung werden dir technische Inhalte, Basiswissen zur Anatomie und Physiologie sowie lebensrettende Maßnahmen beigebracht. Nach bestandener Prüfung und absolviertem Praktikum bist du Einsatzsanitäter.

Voraussetzungen: Für den Lehrgang musst Du mindestens 18 Jahre alt sein, ein Gesundheitszeugnis vorlegen, das nicht älter als drei Monate ist, sowie ein amtliches Führungszeugnis, das nicht älter als sechs Monate ist. Du brauchst mindestens einen Hauptschulabschluss oder eine abgeschlossene Berufsausbildung und dein letzter Erste-Hilfe-Kurs darf nicht länger als ein Jahr zurückliegen.

Einsatzgebiet: Als Einsatzsanitäterin oder -sanitäter bist du im Katastrophenschutz tätig und übernimmst die Erstversorgung von verunfallten und kranken Menschen. Du bist vor allem im Krankentransport und Sanitätsdienst tätig. Im Gegensatz zur Einsatzsanitäterin oder -sanitäter bei der Bundeswehr bist du ausschließlich im zivilen Bereich tätig und wirst vor allem in Krankenhäusern, Noteinrichtungen und Rettungswachen eingesetzt.

Wie geht es weiter? Nach dem Aufbaukurs für Einsatzsanitäter kannst du direkt weitermachen und die Grundausbildung zur Rettungssanitäterin oder zum -sanitäter absolvieren.

Was ist dein Gehalt? Einsatzsanitäterinnen und -sanitäter sind meistens ehrenamtlich tätig und erhalten eine Aufwandsentschädigung.

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Die Grundlagen: Rettungshelferin und Rettungshelfer

Der einfachste Einstieg in den Rettungsdienst ist die Ausbildung zur Rettungshelferin oder zum Rettungshelfer. Diese dauert länderspezifisch zwischen 60 und 160 Unterrichtseinheiten (UE). Das hängt davon ab, ob du sofort das Rettungshelferseminar mit Prüfung belegst oder den Weg über die Sanitätsausbildung mit Aufbaumodulen nimmst. Die Malteser bieten Ausbildungen in fünf Bildungszentren an.

Danach absolvierst du in der Regel ein Praktikum von 80 Stunden in einer anerkannten Lehrrettungswache und kannst dann die Prüfung zur Rettungshelferin oder zum Rettungshelfer ablegen. Die Prüfung beinhaltet sowohl einen theoretischen als auch einen praktischen Teil. Nach bestandener Prüfung erhältst du das Zeugnis zum „Rettungshelfer“.

Voraussetzungen: Willst du Rettungshelferin oder -helfer werden, brauchst du eine ärztliche Bescheinigung, dass du gesundheitlich geeignet bist. Außerdem musst du einen Schulabschluss vorweisen, mindestens 17 Jahre alt sein und innerhalb des letzten Jahres einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert haben. Eine weitere Voraussetzung ist ein polizeiliches Führungszeugnis ohne negative Vermerke.

Einsatzgebiet: Als Rettungshelferin oder Rettungshelfer wirst du vor allem als Fahrerin oder Fahrer im Krankentransport oder Helferin oder Helfer bei der Erstversorgung von Kranken und Verunfallten eingesetzt. In Einzelfällen wirst du auch bei Noteinsätzen als Fahrzeugführung des Rettungswagens im Einsatz sein.

Wie geht es weiter? Die nächste Stufe ist die Ausbildung zur Rettungssanitäterin oder zum Rettungssanitäter.

Was ist dein Gehalt? Je nach Dienstalter, Erfahrung und Bundesland erhältst du zwischen 2.400 und 2.800 Euro brutto im Monat.

Ausbildung zur Rettungssanitäterin oder zum Rettungssanitäter

Angehende Rettungssanitäter und -sanitäterinnen müssen zunächst den Grundlehrgang zum Rettungssanitäter belegen. Dieses Seminar dauert 160 Stunden und wird an den Ausbildungszentren der Malteser angeboten. Hier kannst du deine medizinischen Kenntnisse auffrischen und vertiefen sowie mehr über die Prozesse in der Notfallrettung erfahren. Danach folgt die klinische Ausbildung, die 160 Stunden in einem Krankenhaus oder einer Klinik umfasst.

Wenn du dieses klinische Praktikum absolviert hast, geht es weiter ins Praktikum auf die Rettungswache, das je nach Bundesland und bisherigem Ausbildungsweg 160 Stunden dauert. Damit qualifizierst du dich schließlich für den Abschlusslehrgang, das finale Fach- und Prüfungsseminar mit einer Länge von 40 Stunden. Nach bestandener staatlicher Prüfung erhältst du das Zeugnis zum „Rettungssanitäter“.

Voraussetzungen: Für die Ausbildung zu Rettungssanitäterin und zum -sanitäter musst du mindestens 18 Jahre alt sein, ein einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis haben, eine Bescheinigung vom Berufsmediziner und einen Führerschein.

Einsatzgebiet: Als Rettungssanitäterin oder -sanitäter beherrschst du die Grundlagen der Notfallmedizin und leistest im Notfall Erste Hilfe vor Ort. Du fährst das Einsatzfahrzeug und unterstützt Notfallsanitäterinnen und -sanitäter in ihrer Arbeit, indem du medizinische Anwendungen wie die Intubation oder Defibrillation vorbereitest und durchführst und die Patienten fachgerecht betreust.

Wie geht es weiter? Willst du noch mehr lernen, kannst du die Berufsausbildung zur Notfallsanitäterin oder zum Notfallsanitäter machen.

Was ist dein Gehalt? Ausgebildete Rettungssanitäterinnen und -sanitäter verdienen etwa 2.500 bis 3.000 Euro brutto im Monat.

Deine Ausbildung zur Notfallsanitäterin oder zum Notfallsanitäter

Die Ausbildung zur Notfallsanitäterin oder zum Notfallsanitäter dauert drei Jahre und umfasst 4.600 Ausbildungsstunden. Sie ersetzt seit 2014 die zweijährige Ausbildung zum Rettungsassistenten. Neben theoretischen und praktischen Lehrveranstaltungen an der Fachschule absolvierst du eine praktische Ausbildung in Krankenhäusern, Kliniken und Lehrrettungswachen.

Voraussetzungen: Es ist kein Muss, dass du vorher bereits Rettungshelferin oder -helfer warst oder die Ausbildung zum Rettungssanitäter gemacht hast. Wie bei einem klassischen Ausbildungsberuf bewirbst du dich auf entsprechende Ausbildungsstellen. Gute Noten sind hierbei zwar nützlich, viel mehr aber zählen dein Auftreten, deine Stressresistenz, Teamfähigkeit und Empathie für deine zukünftigen Patienten. Du solltest darüber hinaus einen Führerschein haben, eine abgeschlossene Erste-Hilfe-Ausbildung, die nicht länger als ein Jahr zurückliegt, ein aktuelles tadelloses polizeiliches Führungszeugnis und eine ärztliche Bescheinigung, dass du fit genug für den Beruf bist. Die Ausbildung beinhaltet den Führerschein C1, sofern noch keiner vorhanden ist.

Einsatzgebiet: Auszubildende werden in allen Bereichen des Rettungsdienstes eingesetzt: Neben dem Theorieunterricht an der Schule absolvieren sie Praktika im Krankenhaus und an der Lehrrettungswache. Dort betreuen sie Patienten, unterstützen die Kolleginnen und Kollegen (Rettungsassistentinnen, Rettungs- und Notfallsanitäter, Notärztinnen) im Einsatz und in der Notfallrettung. Zu den Aufgaben gehören außerdem das Fahren des Rettungswagens, Krankentransporte und die Erstversorgung von Patienten vor Ort.

Wie geht es weiter? Nach bestandener Abschlussprüfung bist du staatlich geprüfte Notfallsanitäterin oder -sanitäter und hast damit den höchsten Berufsgrad im Rettungsdienst erreicht. Wenn du dich danach kontinuierlich weiterbilden willst, gibt es noch zahlreiche Angebote und Zusatzqualifikationen.

Was ist dein Gehalt? Das Gehalt für Auszubildende variiert nach Ausbildungsjahr, Tarifvertrag und Bundesland. Bei den Maltesern erhältst du:

1. Lehrjahr: 1.140 Euro

2. Lehrjahr: 1.202 Euro

3. Lehrjahr: 1.303 Euro

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Notfallsanitäterin und Notfallsanitäter

Dein Beruf ist fordernd und abwechslungsreich: Damit du deinen Patientinnen und Patienten die beste medizinische Versorgung bieten kannst, gibt es zahlreiche Weiterbildungsangebote und Kurse, die du besuchen kannst. Ansonsten profitierst du von wachsender Berufserfahrung und lernst täglich von deinen Kolleginnen und Kollegen.

Voraussetzung: Ausbildung und bestandene Prüfung zum Notfallsanitäter

Einsatzgebiet: Als Notfallsanitäterin oder -sanitäter bist du hauptverantwortlich für die medizinische Versorgung der Patientinnen und Patienten und bei Rettungseinsätzen und entscheidest – abhängig von der Anwesenheit einer Notärztin oder eines Notarztes – über das Vorgehen. Als Notfallsanitäterin oder -sanitäter hast du bestimmte Kompetenzen in der Notfallversorgung von Patienten und Kranken: Du darfst beispielsweise weitere Maßnahmen zur Lebenserhaltung und -rettung anwenden, bis eine Ärztin oder ein Arzt eingetroffen oder die Patienten in einem Krankenhaus angekommen sind.

Wie geht es weiter? Mit Zusatzausbildungen kannst du dich stets weiterqualifizieren und so auch deine Vergütung verbessern. Wenn du mehr Verantwortung übernehmen möchtest, kannst du dich auch als Leiterin oder Leiter einer Rettungswache bewerben.

Was ist dein Gehalt? Als Notfallsanitäterin oder -sanitäter verdienst du etwa 3.500 Euro brutto im Monat.

Malteser Notfallsanitäter im Rettungswagen

Alle Berufsbilder im Rettungsdienst

Der Rettungsdienst wird in drei Qualifikationen unterteilt. Erfahre mehr über den Job als Notfallsanitäterin, Notfallsanitäter, Rettungssanitäterin, Rettungssanitäter und Rettungshelferin oder Rettungshelfer sowie deinen Berufseinstieg.


Weiterbildungen für Rettungs- und Notfallsanitäter

Wenn du dein Gehalt steigern, Zusatzfunktionen übernehmen und nicht aufhören willst zu lernen, lohnt sich eine Weiterqualifikation. Hier findest du einige dieser Qualifikationen näher erläutert.

International anerkannte Fortbildungen

Wenn du eine besondere Fortbildung machen willst, die international anerkannt ist und dich zu Einsätzen bei speziellen Krankheitsbildern befähigt, solltest du einen Blick das Angebot des HRS Bildungszentrum werfen. Am Standort Wetzlar kannst du zum Beispiel den AMLS-Provider-Kurs belegen, der dir tiefere Einblicke in spezielle Leitsymptome vermittelt oder dich im EPC-Kurs (Emergency Pediatric Care) zur Versorgung pädriatrischer Notfallpatienten weiterbilden lassen. Weiterhin gibt es den ERC-ALS-Provider-Kurs für das Erlernen von Maßnahmen bei akuten cardiovaskulären Notfällen und den ITLS-Advanced-Provider-Kurs, der die Traumaversorgung nach international anerkannten Standards vermittelt.

Desinfektorin und Desinfektor

Als Desinfektorin und Desinfektor lernst du die Grundlagen der Mikrobiologie und Epidemologie, nimmst Proben, lernst Rechtsgrundlagen und wirst im Umgang mit Hygienetechnik, Desinfektion und Sterilisation ausgebildet. Neben den theoretischen Grundlagen erhältst du eine fachpraktische Ausbildung mit Gerätekunde. Zeitaufwand: 130 Stunden. Zusätzlicher Verdienst: ca. 100 Euro im Monat.

Hygienebeauftragte

Hygienebeauftragte werden im Kampf gegen die Entwicklung von Mikroorganismen geschult und kommunizieren richtiges Hygieneverhalten an die Belegschaft. Sie entwerfen Hygienepläne und schlagen konkrete Maßnahmen vor. Die Ausbildung zu Hygienebeauftragten im Rettungsdienst erfordert Grund- und Spezialisierungskurs. Zeitaufwand: mind. 20 Stunden (Grundkurs). Zusätzlicher Verdienst: ca. 100 Euro im Monat.

Arzneimittelbeauftragte

Arzneimittelbeauftragte im Rettungsdienst bilden die Schnittstelle zwischen Pharmazie und Einsatzstelle. In der Ausbildung lernen sie Grundlagen der Pharmakologie und der Logistik, um später Arzneimittel auszuwählen, zu bestellen und anzuwenden. Zeitaufwand: unterschiedlich, ab acht Unterrichtseinheiten. Zusätzlicher Verdienst: ca. 100 Euro im Monat.

Lagerbeauftragte

Die Qualifikation eines Lagerbeauftragten erlaubt dir, ein Lager zu führen und alle Sicherheitsbestimmungen für Regale umzusetzen, logistische Prozesse zu planen und zu durchdenken. Zeitaufwand: ab acht Unterrichtseinheiten. Zusätzlicher Verdienst: ca. 100 Euro im Monat.

Medizinproduktbeauftragte

In der Rettungsdienst-Ausbildung arbeitest du häufig mit Medizinprodukten. Medizinproduktbeauftragte haben die nötige Qualifikation, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Umgang mit Medizinprodukten zu instruieren. In der Ausbildung stehen neben rechtlichen Aspekten auch logistische Fragen auf dem Lehrplan. Zeitaufwand: unterschiedlich, ca. 18 Unterrichtseinheiten. Zusätzlicher Verdienst: ca. 100 Euro im Monat.

Qualitätsbeauftragte

Qualitätsbeauftrage setzen die Anforderungen des Qualitätsmanagements in der Praxis um und stellen damit die Brücke zwischen Rettungsstellen- oder Krankenhausleitung und den unterschiedlichen Einsatzkräften dar. Dabei geht es vor allem darum, die Qualität der Pflege zu gewährleisten und die Qualitätsstandards im Umgang mit medizinischen Geräten einzuhalten. Zeitaufwand: ca. 18 Stunden. Zusätzlicher Verdienst: ca. 100 Euro im Monat.

Praxisanleitende

Praxisanleitende sind gewissermaßen die praktischen Lehrkräfte in der Notfallsanitäter-Ausbildung. Um Ausbilderin oder Ausbilder zu werden, musst du lernen, wie man Azubis anleitet, evaluiert und die Lerninhalte aus der Schule mit den praktischen Teilen der Ausbildung verknüpft. Zeitaufwand: ca. 200 Stunden. Zusätzlicher Verdienst: bis zu 250 Euro im Monat.