Malteser International erhält hochdotierten Humanitären Preis

Humanitärer Preis für Malteser Mitarbeiter Dr. Jean-Paul Uvoyo Ulangi. Foto: Janine Schmitz/photothek.net
Dr. Jean-Paul Uvoyo Ulangi während der Preisverleihung der Else Kröner Fresenius Stiftung in Berlin. Foto: Janine Schmitz/photothek.net

Die digitale Preisverleihung der Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) wurde live aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Berlin übertragen.

Im Fokus des diesjährigen Preisträgerprojektes steht die Bekämpfung zahlreicher bekannter Infektionskrankheiten, die Epidemien auslösen können – wie beispielsweise die akute Meningitis, Pest, Kinderlähmung, Malaria oder Ebola. „Die EKFS würdigt mit der Vergabe ihres humanitären Preises ein Projekt, das umfassend angelegt ist und auf jede Epidemie in jeder Region angewendet werden kann“, erläutert Dr. Judith von Heusinger, zuständig für die medizinisch-humanitäre Förderung der EKFS.

Den Preis nahm Dr. Jean-Paul Uvoyo Ulangi, Country Medical Coordinator der DRC und Regional Health Advisor, von Dr. Dieter Schenk, Stiftungsratsvorsitzender der EKFS, entgegen – im Beisein von PD Dr. Carolin Kröner, Stiftungsrätin, und Dr. Maria Flachsbarth, Parlamentarische Staatssekretärin, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Der 44-jährige Preisträger arbeitet seit zehn Jahren für Malteser International. „Wir setzen auf einen effizienten gemeindebasierten Ansatz. Das Ziel besteht darin, die Häufigkeit von Erkrankungen und die Sterblichkeit bei Epidemien zu verringern und die Ausbreitung der Erreger einzudämmen“, erklärt Dr. Uvoyo Ulangi.

Das Preisgeld der EKFS soll dazu verwendet werden, die Resilienz des Gesundheitssystems bei der Vorbereitung und Reaktion auf Epidemien zu stärken. Die umfassende Stärkung lokaler Gemeinden und des Gesundheitssystems soll durch den One Health Ansatz ergänzt werden. Dieser Ansatz erweitert den Fokus auf die Gesundheit von Tieren und der Umwelt. Ziel ist es, die Prävention und die Reaktion auf Zoonosen und umweltbedingte Erkrankungen wie Pest oder Tollwut zu verbessern.

Integrieren und involvieren: lokale Bevölkerung im Mittelpunkt

2018 hat Malteser International in den Provinzen Ituri und Haut-Uélé das Projekt „Community Communication as key for Preparedness, Prevention and Response“ etabliert, um verschiedenen Epidemien schnell und erfolgreich begegnen zu können.

Im Fokus steht die Integration der lokalen Bevölkerung. Mit P-FIM – People First Impact Method – einem partizipativen Ansatz, erhalten die Menschen Mitsprache und Mitgestaltung der Maßnahmen zur Pandemievorbeugung und-bekämpfung. Bei diesem gemeindebasierten Ansatz werden die Bedürfnisse der Menschen ermittelt und gemeinsam mit Ihnen Botschaften entwickelt, um die Bevölkerung via Tür-zu-Tür, Radio, Flyer oder Poster über mögliche Infektionswege und Ansteckungen zu informieren und das Vertrauen der Bevölkerung zu gewinnen.


Die zweite Säule ist ein effizientes Frühwarnsystem, das ebenfalls auf Kommunikation und die Vernetzung in die Dorfgemeinschaft setzt. Daneben sind die Vorbereitung, Prävention und Behandlung wichtige Säulen, um den Ausbruch von Epidemien zu verlangsamen oder zu verhindern. Das Projektgebiet umfasst sieben Gesundheitszonen, zu denen jeweils ein Krankenhaus und mehrere Gesundheitszentren gehören. Die Gesundheitszonen haben Notfallpläne entwickelt und wurden mit Vorräten zur Erstversorgung beim Ausbruch einer Epidemie ausgestattet. Der richtige Umgang mit einem Verdachtsfall oder einem tatsächlich erkrankten Patienten ist elementar.

Langfristig und kontinuierlich: Engagement in der Pandemievorsorge

Malteser International ist seit 1996 in der DR Kongo in der Pandemievorsorge und -bekämpfung engagiert. „Die Gesundheitsstrukturen sind hier noch sehr schwach, die Menschen haben nur geringe finanzielle Ressourcen. Dadurch können sich Epidemien sehr schnell ausbreiten und das Gesundheitssystem kann sehr schnell überlastet werden“, erklärt Johannes Schildknecht, Referent für die DR Kongo von Malteser International. Von 2018 bis 2020 kämpfte die Region im Nordosten der DR Kongo mit dem zweitgrößten Ebola-Ausbruch der Welt. Seit 2019 herrscht im Kongo die weltweit schlimmste Masernepidemie. Hinzu kommen Beulenpest, Affenpocken, Gelbfieber, West-Nil-Fieber, Malaria und Meningitis. Enge Interaktionen zwischen Menschen und Tieren sind ein häufiger Grund für Erkrankungen in der Region.

Else Kröner Fresenius Preis

Der Else Kröner Fresenius Preis für Medizinische Entwicklungszusammenarbeit wird für besondere Leistungen im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit einmal jährlich verliehen. Gewürdigt werden Projekte weltweit, die auf herausragende Art und Weise der Verbesserung der Gesundheitsversorgung dienen. Das Preisträgergeld wird unmittelbar für die Projekte verwendet. Der humanitäre Preis wird jedes Jahr zu einem anderen Themenschwerpunkt ausgeschrieben.


Achtung Redaktion:
Gerne bieten wir Ihnen Interviews an. Setzen Sie sich dazu gern mit den Pressekontakten in Verbindung.

Fotos von der Preisverleihung zum Download finden Sie hier: https://malteser.eyebase.com/view/pinNSLmcptk

Link zum Preisträgerfilm: https://www.youtube.com/watch?v=Mmiz_CYdwqE

 

Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) – Forschung fördern. Menschen helfen.
Die gemeinnützige Else Kröner-Fresenius-Stiftung widmet sich der Förderung medizinischer Forschung und unterstützt medizinisch-humanitäre Projekte. Bis heute hat sie rund 2.200 Projekte gefördert. Mit einem jährlichen Fördervolumen von aktuell über 60 Millionen Euro ist sie die größte Medizin fördernde Stiftung Deutschlands. Weitere Informationen finden Sie unter: www.ekfs.de

 

Malteser International
Malteser International ist das weltweite Hilfswerk des Souveränen Malteserordens für humanitäre Hilfe. Die Organisation leistet in rund 100 Projekten in 30 Ländern Hilfe für Menschen in Not, unabhängig von deren Religion, Herkunft oder politischer Überzeugung. Die christlichen Werte und die humanitären Prinzipien der Unparteilichkeit und Unabhängigkeit bilden die Grundlage der Arbeit. Weitere Informationen: www.malteser-international.org  


Pressekontakte:

Else Kröner-Fresenius-Stiftung
Bianka Jerke
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: + 49 6172 8975-24
E-Mail: b.jerke@ekfs.de

Malteser International
Katharina Kiecol
Tel.: +49 (0)221 98227 181
E-Mail:  katharina.kiecol@malteser-international.org


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