Die Krankenhausträger Malteser und Diako können, wie geplant, eine gemeinsame Trägerschaft eingehen, um ein neues Klinikum in Flensburg bestmöglich im Rahmen einer EinTräger-Lösung zu betreiben. „Die Entscheidung des Bundeskartellamts ist die einzig richtige! Es ist ein deutlicher Unterschied, ob Krankenhäuser zum Zwecke einer besseren Gesundheitsversorgung der Menschen fusionieren, oder ob Unternehmen, beispielsweise der Automobilindustrie oder der Tech-Riesen wie Amazon oder Google durch Fusionen Wettbewerb verzerren und Monopolstellungen zu erreichen drohen“, so Gesundheitsminister Dr. Heiner Garg. Die Entscheidung zur Fusion sei ein wichtiger Schritt, die den Weg ebnet zum Bau eines neuen Krankenhauses, das nach den UKSH-Standorten Kiel und Lübeck das größte Krankenhaus an einem Standort in Schleswig-Holstein sein wird.
„Wir freuen uns, dass das Bundeskartellamt unseren Antrag auf Fusion des Diakonissenkrankenhauses und des Malteser Krankenhauses St. Franziskus-Hospital zum MALTESER-DIAKO KLINIKUM kürzlich genehmigt hat. Diese Entscheidung macht den Weg frei, um unsere Zukunftsvision von der Versorgung der Patientinnen und Patienten im Norden Schleswig-Holsteins in die Tat umzusetzen“, sind sich Klaus Deitmaring, Geschäftsführer der Malteser Norddeutschland gGmbH, und Martin Wilde, Kaufmännischer Vorstand der DIAKO, einig. „Das neue Krankenhaus soll als christliches Krankenhaus in ökumenischer Trägerschaft geführt werden“, erklärt Pastor Dirk Outzen, Vorstandsvorsitzender der Diako.
„Dass sich ein katholisches und ein evangelisches Krankenhaus in dieser Weise unter dem Motto „Gemeinsam. Christlich. Stark.“ auf Augenhöhe zusammentun, ist bundesweit einmalig“, so Verena Hölken, Geschäftsführerin der Malteser Deutschland gGmbH. Ausdrücklich dankten Verena Hölken, Dirk Outzen, Klaus Deitmaring und Martin Wilde auch den Verantwortlichen im Kieler Sozialministerium und der Stadt Flensburg für die Unterstützung bei dem bisherigen Planungsprozess. „Die Vorbereitungen für den neuen Krankenhausstandort am Peelwatt schreiten trotz der Herausforderungen der Corona-Pandemie voran. Mit der nun getroffenen Entscheidung des Kartellamtes rückt das Projekt eines gemeinsamen zentralen Krankenhauses in Flensburg wieder ein gutes Stück näher. Ein wichtiges Signal an den Gesundheitsstandort Flensburg, der auch in Zukunft eine starke Rolle in der Gesundheitsversorgung der Region spielen wird. "Nun gilt es die Planungen konsequent weiterzuentwickeln“, so Flensburgs Oberbürgermeisterin Simone Lange.
„Die Zusammenführung der beiden Häuser zu einem Zentralkrankenhaus ist die beste Lösung für eine zukunftsfeste und moderne Versorgungsstruktur in der Region“, hatte der Gesundheitsminister im Oktober letzten Jahres auf der Ankündigungspressekonferenz zur geplanten Fusion erklärt. Das Gesundheitsministerium werde den Bau nach dem Krankenhausfinanzierungsgesetz fördern und das Projekt somit eng begleiten. Auf Grundlage dieser Entscheidung werden die planerischen Überlegungen zum Krankenhausneubau auf dem Peelwatt in Flensburg ab sofort konkretisiert. Das neue Klinikgebäude, das im Jahr 2027 seinen Betrieb aufnehmen könnte, wird für mehr als 100.000 stationäre und ambulante Patientinnen und Patienten im Jahr ein idealer Behandlungsort werden.
Die Fusion wird bereits ein paar Jahre vor dem Umzug auf das Peelwatt erfolgen. Ab jetzt bereiten sich die beiden Krankenhäuser mit einer Angleichung der klinischen und kaufmännischen Prozesse und Strukturen auf die Fusion vor. Die Beteiligung an dem neuen Klinikum wird jeweils 50 Prozent betragen. Ob patientengerechtere Räume und Ausstattungen, alle medizinischen Disziplinen unter einem Dach, verkehrstechnische Erreichbarkeit, ausreichend Parkplätze, schnelle Zufahrt für Krankenwagen, modulare Erweiterungsmöglichkeiten des Krankenhausgebäudes – das Grundstück Peelwatt bietet zahlreiche Vorteile gegenüber den beengten Verhältnissen auf den beiden bestehenden Klinikgrundstücken. Der Klinikcampus umfasst das MALTESER-DIAKO KLINIKUM mit der direkt benachbarten Fachklinik für Psychiatrie, mit einem Betriebskindergarten, einem Boardinghouse für die Angehörigen und ambulante Patienten, dem neuen Bildungszentrum für Berufe im Gesundheitswesen, Wohngebäude für Mitarbeitende, einem Parkhaus, Ärztehaus mit Arztpraxen, Apotheke, Sanitätshaus, Ambulantem Reha-Zentrum, Ambulanten Pflegediensten und weiteren ergänzenden Einrichtungen.
Hintergrund: Das Gesundheitsministerium hat intensive Gespräche mit den Trägern zur Zukunft der Krankenhausstandorte in Flensburg geführt. Im Laufe der Zeit stellte sich die Zusammenführung der Häuser in einem modernen Klinikum unter einer Trägerschaft aus krankenhausplanerischer Sicht als Ideallösung heraus. Diese Einschätzung hat Minister Garg den beiden Krankenhäusern im März 2018 in einem Schreiben mitgeteilt. Seit 2006 stellt der Klinikverbund Flensburg bestehend aus der Diako Flensburg und dem Malteser Krankenhaus St. Franziskus-Hospital mit 835 Betten gemeinsam die Schwerpunktversorgung sicher. Mit einem überregionalen Versorgungsangebot hat der Klinikverbund eine wichtige Funktion für die Sicherstellung der Krankenhausversorgung im nördlichen Schleswig-Holstein. Mehrere hochspezialisierte und überregional ausgerichtete Zentren wie bspw. das Perinatalzentrum, das Traumazentrum, die Stroke Unit, das Onkologische Zentrum Nord mit Stammzelltransplantationseinheit und das Alterstraumatologische Zentrum gewährleisten eine umfassende Behandlung komplexer Krankheitsbilder.
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Marius Livschütz I Ministerium für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren des Landes Schleswig-Holstein I Telefon 0431 988-5317 | E-Mail: pressestelle@sozmi.landsh.de | Ole Michel I DIAKO Flensburg I Telefon 0461 812-2098 I ole.michel@diako.de I Franziska Mumm | Malteser Krankenhaus St. Franziskus-Hospital | Telefon 0461 816-2216 | franziska.mumm@malteser.org