Einsamkeit an Weihnachten: Telefonbesuchsdienst oft einziger Draht

Ehrenamtliche Malteser rufen auch an Weihnachten ältere alleinlebende Menschen an. Foto: Tim Tegetmeyer
Telefonieren ist in Zeiten von Corona und an den Feiertagen zu Weihnachten und zum Neuen Jahr besonders geeignet, den Kontakt zu halten. Foto: Tegetmeyer

Der Telefonbesuchsdienst der Malteser boomt und hat sich im Corona-Jahr sogar verdreifacht. Dieses und weitere ehrenamtliche Angebote baut das aktuell gestartete Malteser Projekt „Miteinander-Füreinander“ für neue Wege aus der Einsamkeit älterer Menschen an über 110 Standorten bundesweit aus.

Köln. Die Weihnachtszeit, die bei vielen Menschen mit Vorfreude auf das Fest und das Beisammensein geprägt ist, erleben viele ältere und alleinstehende Menschen oft als belastend und einsam. Denn viele haben keine Familien und Bekannte mehr oder sie wohnen weit weg und sind durch die Kontaktbeschränkungen in der Corona Pandemie noch zusätzlich sozial isoliert. Oft stellt das Telefon den noch einzigen Draht zur Außenwelt dar. Dabei gewinnen Angebote wie der Malteser Telefonbesuchsdienst (TBD) an Bedeutung und Nachfrage.

So erleben auch die Ehrenamtlichen beim Telefonbesuchsdienst in Hennef eine erhöhte Nachfrage, wie die Ehrenamtliche Dagmar Schramm erklärt: „Der Bedarf ist da und wird mehr. Gerade der November ist kein leichter Monat, wenn die Tage kürzer werden und es auf Weihnachten zugeht.“ Dagmar Schramm, die sich dort seit rund einem Jahr engagiert, hat einigen ihrer festen Telefon-Partnerinnen auch Weihnachtskarten geschrieben. „Die ein oder andere war traurig und unglücklich und freute sich, dass ich vorbeigefahren bin und etwas gebracht habe. Einige von ihnen habe ich auch an Heiligabend angerufen, damit sie von ihren Ängsten erzählen können. Es ist nur ein kleiner Anruf an Weihnachten, aber so merken sie, dass sie nicht allein sind in der Situation.“

Die steigende Nachfrage kann auch Ute Offermann-Wilden vom aktuell gestarteten Malteser Projekt „Miteinander-Füreinander – Kontakt und Gemeinschaft im Alter“ bestätigen: „Ziel ist es, neue Zugangswege zu älteren und hochaltrigen Menschen aufzubauen und ihrer Einsamkeit vorzubeugen, indem wir unsere ehrenamtlichen Besuchs- und Begleitungsangebote an mehr als 110 Standorten weiter ausbauen. Dazu gehört derzeit vor allem auch der Telefonbesuchsdienst der Malteser, der derzeit boomt.“ Gab es 2019 bei den Maltesern 17 Telefonbesuchsdienste, haben sie sich diesem Jahr sogar verdreifacht auf mehr als 50. Und im Rahmen des vom Bundesfamilienministerium geförderten Projektes „Miteinander-Füreinander“ sind bundesweit noch weitere geplant. Dabei werden pro Dienst in jeder Woche 35 Menschen von den insgesamt rund 1000 Ehrenamtlichen kontaktiert.

„Wir merken, dass viele ältere Menschen durch Corona absolut isoliert sind, sie können nicht mehr raus und kreisen um sich selbst, um ihre Sorgen und Probleme“, sagt Offermann-Wilden, die als eine Projekt-Koordinatorin in Aachen unter anderem den TBD betreut. „Sie fühlen sich eingesperrt in ihrer Wohnung und ihren Gedanken. Da ist ein Gespräch mit uns ein willkommener Impuls von außen, der ihnen Wertschätzung und sozialen Austausch über ihre Gedanken gibt.“ Zudem fehle ihnen derzeit oft eine Tagesstruktur. „Und das Telefonat ist ein Termin, auf den sie sich freuen.“

Achtung Redaktion:
Wir vermitteln Ihnen gerne Ansprechpartner zum Telefonbesuchsdienst und dem Sozialen Ehrenamt der Malteser.
Mehr Informationen zum Projekt Miteinander-Füreinander: www.malteser.de/miteinander-fuereinander.html
Mehr Informationen zu Besuchs- und Begleitungsdiensten: www.malteser.de/besuchs-begleitungsdienste.html
Fotos zum Download: https://malteser.eyebase.com/view/pinbwIcLqze

Christlich und engagiert: Die Malteser setzen sich für Bedürftige ein • 80.000 Engagierte in Ehren- und Hauptamt • an 700 Orten • 1 Mio. Förderer und Mitglieder.

Weitere Informationen:
Malteser Pressestelle
Tel. 0221 / 9822-2220
presse@malteser.org
www.malteser.de


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