Impuls zur Erstkommunion

So fanden mancherorts unter Beachtung von Hygienevorschriften, Sicherheitsabstand, griffbereiten Masken, in spärlich besetzten Kirchen, mit nur wenigen, mit Abstand um den Altar sitzenden Kindern – meist aus der dritten Klasse – eine stattliche Anzahl an kleineren Kommunion-Gottesdiensten statt. Auf den ansonsten üblichen feierlichen Gemeindegesang wurde ebenso verzichtet. Positiver Nebeneffekt war, dass der "Sitzplatz-Run" in den Kirchen und das oftmals anstrengende, ablenkende "Kleider-Schaulaufen" in den Hintergrund gerieten. Dennoch war es eine echte Herausforderung für die Kinder, die Verwandtschaft der Kinder, die Katecheten und insbesondere auch für die Priester, die in diesem Jahr Gottesdienste dieser Art "am laufenden Band" halten mussten/durften.

Ist das Resümee nun: für die Kinder blieb in diesem Jahr alles auf der Strecke? Sie wurden um ihr großes Fest "betrogen"?

Bei manchen unserer privaten Treffen im Familienkreis (und wir haben ein große Familie), die in den letzten Monaten nur im kleinen Rahmen stattfinden konnten, fiel nach den gemeinsamen Tischrunden öfters der Satz: „Wie schön, jetzt hatten wir mal richtig Zeit, persönlichere und intensivere Gespräche zu führen“ – in Großfamilien kann bei Sippentreffen sowieso kaum jeder mit jedem ausführlich erzählen.

So könnte man den Gedanken aufgreifen, übertragen und vielleicht sogar als Vorteil sehen.

Der Gastgeber Jesus lädt jedes einzelne Kinde zum Sakrament der Eucharistie ganz persönlich ein, sich mit an den Tisch zu setzen. Gott will ganz nah sein, näher als Menschen es sein können und was er seinen Freunden vor über 2.000 Jahren sagte, wird in der Messe Gegenwart.

Vielleicht ist es in kleiner Runde auch dort intensiver, da sämtliche Ablenkungen der vollen Kirche wegfallen, vielleicht persönlicher, da der Priester die Kinder namentlich einbinden und konkreter ansprechen kann. Weiterhin glaube ich, dass es bei EUCHARISTIE, was auf Deutsch: "Dank sagen" heißt, nicht auf die Größe der Tischrunde/Tischgemeinschaft ankommt. Es gibt viele Gründe dankbar zu sein: Für den Sonnenschein, das Dach über dem Kopf, den gedeckten Tisch, für Eltern, Geschwister, Freunde, für unsere Gesundheit, für unser Leben und für das Geschenk der Eucharistie.

Viele Kommunion-Gottesdienste wurden unter diesem Aspekt sehr schön und würdevoll gestaltet, wenn auch "in klein", an die sich die Kinder sicher gerne zurückerinnern werden. Und zur Freude aller, werden voraussichtlich die familieninternen Feste nachgeholt, sobald es wieder möglich sein wird.

Beate Schwick, Sekretärin im Geistlichen Zentrum


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