Weil sie so hübsch gewesen sei, hat er sie wohl während seiner Reisen in einen Turm eingesperrt. Sie ließ sich heimlich und gegen seinen Willen taufen. Darüber war der Vater so verärgert, dass er sie zum Tode verurteilen ließ. Den Turm konnte sie wohl heimlich durch eine Felsspalte verlassen und versteckte sich in einer Höhle. Dies machte sie dann auch zur Patronin der Bergleute. Ein kahler Zweig soll sich dabei in ihrem Kleid verfangen haben und ihr dann im Gefängnis als Trost gedient haben, als er dann aufblühte. Daher kennen wir den Brauch am Barbaratag Kirsch-, Apfel- oder Forsythienzweige zu schneiden und in warmes Wasser in unsere Wohnungen zu stellen. Bis zum Weihnachtstag sollen sie blühen und stehen so für Jesus, der aus der Wurzel Jesse mit neuem Leben in diese Welt kommt. Manch einer behauptet sogar, dass dieser Brauch der Vorläufer unserer heutigen Christbäume sei.
Was auch immer an den vielen Erzählungen zur Heiligen Barbara dran ist, so finde ich es in jedem Jahr immer wieder einen schönen Brauch, am 04. Dezember, dem Barbaratag, in den Garten zu gehen und ein paar Zweige in die Wohnung zu holen.
Es ist und bleibt dann auch immer spannend, welche, ob überhaupt und wie viele Zweige dann wirklich zum Weihnachtsfest blühen. Mit den Zweigen haben wir ein sichtbares Zeichen unserer Hoffnung auf die Menschwerdung Gottes in dieser Welt in unseren Stuben, das mich jeden Tag des Advents daran erinnert, mich auf die Parusie, die Ankunft Jesu in unserer Zeit, vorzubereiten.
Text: Jürgen Seeger