NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens hat das Malteser Krankenhaus St. Hildegardis besucht / Austausch über die Zukunft der Altersmedizin
Am Mittwoch, 2. November, hat Barbara Steffens, nordrhein-westfälische Landesministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter, das Kölner Malteser Krankenhaus St. Hildegardis besucht. Dort diskutierte sie mit der Krankenhausleitung, Chefärzten und Pflegekräften intensiv über Ideen und Modelle zur Versorgung alter Menschen in Krankenhäusern.
Ein realistischer Blick auf Möglichkeiten und Grenzen
Zu Beginn ihres Besuches verschaffte sich die Ministerin einen Eindruck von dem Lindenthaler Krankenhaus: Bei einem Rundgang führten die beiden Geschäftsführer Walter Bors und Karl Prinz zu Löwenstein die Politikerin unter anderem durch das Therapie- und Gesundheitszentrum, die Demenzstation „Silvia“ und die interdisziplinäre Station des Hauses. Im anschließenden Gespräch mit leitenden Ärzten und Pflegekräften des Malteser Krankenhauses St. Hildegardis diskutierte die Ministerin Konzepte für die Krankenhausversorgung von alten und hochbetagten Menschen in der Zukunft. Dabei stets im Blick der Ministerin ist die Frage: „Was ist realistisch? Wo sind auch Grenzen des Möglichen?“
Dr. med. Jochen Hoffmann, Chefarzt des Zentrums für Altersmedizin, stellte Maßnahmen vor, die im Malteser Krankenhaus St. Hildegardis bereits umgesetzt werden oder in der Vorbereitung sind. „Beispielsweise möchten wir zukünftig jeden Patienten und jede Patientin, die bei uns aufgenommen werden, geriatrisch screenen. Das bedeutet, wir prüfen ab einem bestimmten Alter immer, ob ein Patient, oder eine Patientin von uns geriatrisch mitbehandelt wird – egal wegen welcher Erkrankung oder Beschwerden er oder sie zu uns kommt. Damit können wir den gesamten Gesundheitszustand alter Patientinnen und Patienten besser kontrollieren und aufrecht halten“, so der Mediziner. Das von Barbara Steffens beschriebene Problem „Das Symptom ist nach einem Krankenhausaufenthalt zwar kuriert, aber dafür sind viele Patientinnen und Patienten dann aber desorientiert“ will das altersmedizinische Team im Malteser Krankenhaus so noch besser in den Griff bekommen.
Mehr als Geriatrie: Altersmedizin im Malteser Krankenhaus St. Hildegardis
Von der geriatrischen Versorgung in Nordrhein-Westfalen hat Steffens eine klare Vorstellung: „Wir brauchen nicht in jedem Haus eine Akutgeriatrie – aber wir brauchen eine altersgerechte Behandlung und Versorgung in jedem Krankenhaus.“ Das altersmedizinische Konzept im Malteser Krankenhaus St. Hildegardis setzt hier bereits an. „Unsere Akutgeriatrie ist wichtig, aber nur eine Säule unserer Altersmedizin“, so Geschäftsführer Walter Bors. Die spezialisierte alterschirurgische Versorgung, die interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Fachärzte sowie die geriatrische Mitbetreuung von Patientinnen und Patienten der Urologie oder der Unfallchirurgie seien genauso wichtig.
„Wir sind auf der Suche nach Lösungen, die auf alle Krankenhäuser übertragbar sind“
Lösungen für die Probleme, vor die der demographische Wandel die Krankenhäuser stellt, möchte NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus der Praxis finden – der Austausch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Malteser Krankenhauses St. Hildegardis fand so in konstruktiver Atmosphäre statt. Zum Abschluss des Gespräches einigten sich Geschäftsführer Walter Bors und Ministerin Barbara Steffens darauf, die altersmedizinischen Konzepte im Malteser Krankenhaus St. Hildegardis darauf zu prüfen, ob sie auf andere Krankenhäuser übertragbar sind und ob sich daraus gemeinsame Projekte ableiten lassen. „Viele unserer Maßnahmen sind alltagserprobt, so dass wir sicher sind, dass auch andere Kliniken in NRW davon profitieren können“, so Dr. med. Jochen Hoffmann.
Konstruktiver und praxisnaher Austausch
Die Ministerin hat bei ihrem Besuch nicht nur in fachlichen Fragen einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Sven Gräßer, Krankenpfleger und Vorsitzender der Mitarbeitervertretung im Malteser Krankenhaus, lobte zum Abschluss: „Sie haben die Praxis wirklich gut im Blick – das freut mich besonders.“ Und auch das Fazit der Ministerin nach dem knapp eineinhalbstündigen Besuch in Köln fällt positiv aus: "Es ist immer wieder erfreulich zu sehen, dass Krankenhäuser selbst die Initiative ergreifen, um für das Wohl ihrer Patientinnen und Patienten zu sorgen. Hierbei wünsche ich Ihnen weiterhin viel Erfolg!"
Weitere Informationen:
Eva Thiel, Telefon 0221 4003-121, eva.thiel@malteser.org