Humanitäre Hilfe für Venezolaner nicht politisch instrumentalisieren

Nahe der kolumbianischen Grenzstadt Maicao untersuchen medizinische Teams venezolanische Geflüchtete. Foto: Florian Kopp/Malteser International
In der Nähe der kolumbianischen Grenzstadt Maicao untersuchen medizinische Teams venezolanische Geflüchtete und versorgen sie mit Zusatznahrung und Medikamenten. Foto: Florian Kopp/Malteser International

Hilfslieferungen sollten gestern auf Drängen des venezolanischen Interimspräsidenten Juan Guaidó nach Venezuela gebracht werden, doch an den Grenzen wurden sie gestoppt. Nach Medienberichten gerieten einige Transporter mit Hilfsgütern in Brand. Bei den Auseinandersetzungen sollen 14 Menschen ums Leben gekommen sein, 285 wurden demnach verletzt. Die kolumbianische Regierung ordnete angesichts der Blockade die Rückkehr der Lastwagen an.
Auf Anweisung des amtierenden venezolanischen Präsidenten Nicolàs Maduro wurden in den vergangenen Tagen immer mehr Grenzen geschlossen, damit Hilfslieferungen nicht nach Venezuela gebracht werden können. Beobachter rechnen damit, dass der politische Konflikt weiter eskalieren wird. 
Sid Peruvemba, Programmdirektor von Malteser International, warnt: „Hilfslieferungen werden im Augenblick von allen Parteien politisch instrumentalisiert und die Not der Menschen damit zum politischen Spielball gemacht. Die Situation an der Grenze zeigt erneut, wie wichtig es ist, humanitäre Hilfe frei von politischen Erwägungen zu leisten. Das ist ein internationaler Grundkonsens, der hier zum Schaden der Menschen verletzt wird.“ 

Drei Millionen Venezolaner haben auf Grund der Krise bisher das Land verlassen. Mehr als eine Million sind nach Kolumbien geflohen. Darum weiten die Malteser die Hilfe in Kolumbien aus, denn die örtlichen Gesundheitseinrichtungen sind bereits jetzt überlastet. In der Nähe der Grenzstadt Maicao, in den Departments La Guajira und Magdalena im Norden des Landes, untersuchen medizinische Teams in einem Krankhaus und in mobilen Kliniken die Menschen und versorgen die Kranken mit Zusatznahrung und Medikamenten. Die Malteser klären über wichtige Hygienemaßnahmen auf, verteilen Hygieneartikel und leisten psychologische Unterstützung. Besonders Bedürftige erhalten Bargeld.

Achtung Redaktion:
Jelena Kaifenheim, Regionalleiterin Lateinamerika und Karibik von Malteser International, steht in Köln für Interviews und O-Töne zur Verfügung. Vermittlung: katharina.kiecol@malteser-international.org; Tel: +49 151 - 200 978 24
Fotos (Archiv) zum Download finden Sie unter https://bit.ly/2S8yKm3  Fotohinweis: Kopp/Malteser International 
Bildunterschrift: In der Nähe der kolumbianischen Grenzstadt Maicao untersuchen medizinische Teams venezolanische Geflüchtete und versorgen sie mit Zusatznahrung und Medikamenten. Foto: Florian Kopp/Malteser International

Die Malteser rufen dringend zu Spenden für die Menschen in der Region auf: 
Malteser Hilfsdienst e.V.
Pax Bank 
IBAN/BIC: DE1037 0601 2012 0120 0012 
S.W.I.F.T.: GENODED1PA7
Stichwort: "Kolumbien"
www.malteser.de

Malteser International ist das weltweite Hilfswerk des Souveränen Malteserordens für humanitäre Hilfe. Die Organisation leistet in rund 100 Projekten in mehr als 20 Ländern Hilfe für Menschen in Not, unabhängig von deren Religion, Herkunft oder politischer Überzeugung. Die christlichen Werte und die humanitären Prinzipien der Unparteilichkeit und Unabhängigkeit bilden die Grundlage der Arbeit. Weitere Informationen: www.malteser-international.org 

Weitere Informationen:
Malteser Pressestelle
Tel. 0221 / 9822-2202 
klaus.walraf@malteser.org
www.malteser.de
 


Zurück zu allen Meldungen