Haderthauer: "Kinderhospizarbeit ist Hospiz – und mehr"

München. In Bayern sterben jährlich 600 bis 700 Kinder an Erkrankungen. Familien, die mit der Situation, ein todkrankes Kind zu haben, in Berührung kommen, sind oft überfordert oder fühlen sich allein gelassen. Unterstützung bieten die vielen Kinder- und Jugendhospizdienste. Anlässlich des Tages der Kinderhospizarbeit am 10. Februar 2011 wollten Sozialministerin Christine Haderthauer und die Malteser im Freistaat Bayern in einer gemeinsamen Pressekonferenz auf dieses Thema aufmerksam machen.

"Ehrenamtliche Hospizhelferinnen und Hospizhelfer sind in dieser Phase für Kinder und ihre Familien da und begleiten sie mitfühlend und unterstützend auf dem leider oftmals langen Leidensweg", erklärte Sozialministerin Haderthauer, die gleichzeitig die Haus- und Kinderärzte in die Pflicht nahm, noch stärker über das Angebot der Hospizdienste zu informieren. Denn die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der Kinder- und Jugendhospizdienste begleiten, helfen, hören zu und spenden Trost. Der Alltag ist dabei immer anders. "Oft kümmern wir uns um die Geschwisterkinder, wenn die Eltern Zeit brauchen, sich um das erkrankte Kind zu kümmern. Oder wir helfen bei der Trauerbewältigung, wenn ein Familienmitglied verstorben ist", weiß die Koordinatorin des Malteser Kinder- und Jugendhospizdienstes in der Erzdiözese München und Freising, Christa Ruf-Werner.

Seit fünf Jahren gibt es den Kinder- und Jugendhospizdienst der Malteser in der Erzdiözese. "Viele Familien wissen immer noch nicht, wo sie Hilfe bekommen oder scheuen sich einen Hospizdienst in Anspruch zu nehmen, da dieser mit Sterben assoziiert wird", berichtet Ruf-Werner. "Außerdem sind da oft Bedenken, fremde Menschen in die eigene Familie zu lassen. Diese Angst ist aber völlig unbegründet", so Ruf-Werner. Die Malteser Helfer sind speziell für die Kinder- und Jugendhospizarbeit ausgebildet. Wenn Familien mit dem Alltag überfordert sind, kommen die Malteser und unterstützen, wo Unterstützung benötigt wird.

"Begleiten, Zeit schenken, mit Geschwisterkindern spielen, Trost spenden, zuhören oder einfach da sein, wenn eine Schulter zum Anlehnen benötigt wird. Das ist unser Angebot. Dabei gehen wir individuell auf die Familien ein - und die Hilfe ist kostenlos", erläutert Ruf-Werner. Zustimmung erhielt die Koordinatorin der Malteser Kinder- und Jugendhospizarbeit auch von der Vizepräsidentin des Malteser Hilfsdienstes, Elisabeth Freifrau Spies von Büllesheim. "Oftmals begleiten die Helfer eine Familie über viele Jahre. Wir helfen so lange, wie die Familie unsere Hilfe braucht. Auch bei einer Trauerbewältigung", so Freifrau Spies bei der Pressekonferenz.

Weitere Informationen:
Wilhelm Horlemann
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Malteser Hilfsdienst e.V.
Streitfeldstr. 1, 81673 München
Telefon 0175/2696597, Fax 089/43 608-209
Wilhelm.Horlemann@malteser.org; www.malteser-bistum-muenchen.de


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