Den Kindern von „Fujinosono“ ist die Freude über die Eröffnung des Kinderheimes am 29. Juni 2013 überdeutlich anzusehen. Jedes Kind lässt einen Luftballon in den Himmel steigen während Sr. Caelina begleitet von drei der kleineren Kinder das rote Band vor dem Eingang des neuen Heimes durchschneidet.
Zwei Jahre und drei Monate mit umfangreichen Planungen und ein innovatives Energie- und Sicherheitskonzept gingen dem Neubau voraus. Entstanden ist ein helles und fröhliches Heim in dem die Kinder nach dem großen Erdbeben vom März 2011 ein neues Zuhause finden.
„Für uns ist das heute ein weiterer großer Schritt, der nur möglich wurde, weil die Arbeiter und Freiwilligen in den letzten Monaten fast pausenlos gearbeitet haben - auch an den Wochenenden,“ berichtet Sr. Caelina, die Leiterin von „Fujinosono“.
Am 21. Juni fand die Schlüsselübergabe statt. Noch am selben Abend konnten die Kinder gemeinsam mit Sr. Caelina das Haus erkunden. „Es kam Ihnen vor wie ein Schloss und sie freuen sich total auf den Umzug am 5. und 6. Juli. Die Kinder werden dem Haus die Seele geben", so die Ordensschwester.
Damit dem nichts im Wege steht, gab es bei der Eröffnung den bischöflichen Segen zur Einweihung von Bischof Martin Tetsuo Hiraga der Diözese Sendai im Rahmen einer feierlichen Zeremonie mit rund 250 Gästen.
Besonders bewegend die Stimmen der Kinder: Immer wieder wird deutlich, dass sie durch das Erdbeben und die Schäden am alten Haus ihre Sicherheit und das Vertrauen verloren haben. Für Sr. Caelina und die Kinder gilt es daher jetzt in die Zukunft zu blicken: einen neuen Alltag im neuen Heim, mit Gottes Hilfe.
Wie groß die Anteilnahme an diesem Projekt international und auch national ist, zeigt der anschließende Empfang im Hotel Bellini in Ichinoseki. Gäste, Sponsoren, Mitarbeiter internationaler Organisationen aus Deutschland, Frankreich, Österreich und Japan feiern gemeinsam mit den Kindern und Sr. Caelina. Für Malteser International findet der Präsident der Assoziation des Malteserordens aus Singapur, Michael Khoo, lobende Worte über die gute Kooperation aller Beteiligten, die den Neubau ermöglicht haben. Aus Japan sprechen Vertreter der Iwate Präfektur, der Stiftung Fujinosono, der Sponsoren sowie der Bürgermeister von Ichinoseki.
Bei aller japanischen Zurückhaltung merkt man, wie sehr dieses Heim für traumatisierte Kinder die Herzen berührt. Der Höhepunkt für Edmund Baur, Vize Präsident des deutschen Malteser Hilfsdienstes, der die deutsche Delegation anführte: „Der bewegendste Moment war für mich die kurze Dankesrede von Sr. Caelina auf der Bühne, umringt von allen Kindern. Da wischte sich mancher verstohlen die Tränen aus den Augen."
Bilder von der Eröffnung finden Sie in unserer Mediathek. Einen aktuellen Interviewmitschnitt mit Sr. Caelina sowie weitere Informationen haben wir Ihnen in unserem Downloadbereich bereitgestellt.