Arbeiten in der Lehr- und Trainingsgastronomie: Interview mit Carsten

Was ist das Denkma(h)l?

Das Restaurant Denkma(h)l! ist eine Lehr- und Trainingsgastronomie der Malteser Werke und bietet 15 Plätze für junge Menschen, die besondere Unterstützung benötigen, um sich beruflich zu orientieren und ihren Platz in unserer Gesellschaft zu finden. 

Hier geht es zum Denkma(h)l! 

Was macht das Arbeiten in der Lehr- und Traingsgastronomie Denkma(h)l für dich besonders?  

Bevor ich hier angefangen habe, habe ich 20 Jahre ganz normal in der Gastronomie gearbeitet und das ist schon was ganz anderes. Das Denkma(h)l! hat ja nochmal einen anderen Auftrag: Wir sind ein Restaurant, mit ganz normalen Öffnungszeiten und einem laufenden Tagesgeschäft und gleichzeitig kümmern wir uns um unsere Teilnehmenden in der Küche und im Service. Junge Menschen, die im Leben nicht gerade so auf der Sonnenseite stehen und denen es im Leben nicht so gut ging bisher. 

Es ist total spannend, aber auch herausfordernd, weil es immer etwas Neues gibt, das im Team gemeistert werden muss. Wir müssen teilweise schon sehr viel Kraft und Geduld aufwenden im Umgang mit den Teilnehmenden – umso schöner ist es dann zu sehen, was aus den Menschen geworden ist und dass man selbst einen Teil dazu beigetragen hat. 

 

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Und wie kann man sich deinen Aufgabenbereich in der Lehr- und Trainingsgastronomie vorstellen? 

Das Schöne ist, obwohl ich keine Küchenleitung bin, habe ich die Verantwortung für das Mittagsgeschäft. Ich habe viele Freiheiten in meiner Arbeit. Ich kann mich um die Bestellungen kümmern, um die Speisekarten - wir haben eine kleine Á-la-card-Karte und zusätzlich jeden Tag noch ein unterschiedliches Tagesgericht. Und ja, da darf ich mich eigentlich komplett auslassen, ohne dass mir jemand reinredet. 

Dazu kommt die Betreuung der Teilnehmenden, denen ich das Berufsbild des Kochs bzw. Der Köchin näherbringe und sie so gleichzeitig auf das Arbeitsleben vorbereite. Bei uns geht es tagtäglich um den Spagat zwischen “Ich kümmere mich um meine Teilnehmenden, muss aber auch zusehen, dass die Gäste bedient werden und ihr Essen bekommen”. 

Bist du im Umgang mit den Teilnehmenden auf dich allein gestellt?  

Nein, unser Team setzt sich aus uns Köchinnen und Köchen, den Servicemitarbeitenden und pädagogischen FAchkräften zusammen. Wir haben zweimal pro Woche unsere Teamsitzungen, in denen wir gemeinsam über die Teilnehmenden sprechen – deren Fortschritte, was hätte besser laufen können und wie wir sie noch mehr unterstützen können. So sind wir im Team immer gemeinsam in der Lage, gewisse Situationen besser einschätzen und gegebenenfalls lösen zu können. 

Welche Rolle spielen du und dein Team für die Jugendlichen?

Es gibt viele Jugendliche, die schauen zu einem auf und wollen vielleicht auch irgendwann den gleichen Beruf haben. Wir haben ehemalige Teilnehmende, die kommen und sagen „Hey, weißt du noch, als ich hier angefangen habe und wie das damals war und was wir uns in die Köppe gekriegt haben und guck mal, was ich jetzt mache“. 

Natürlich schafft auch nicht jeder seine Ausbildung, aber darum geht es ja auch nicht immer. Dafür zeigen Sie uns wie wichtig wir sind, um einen Lebensrhythmus beizubehalten und sind wirklich dankbar für die Erfahrungen, die sie bei uns gemacht haben. Und man muss ganz klar sagen, diese jungen Menschen geben uns auch Halt und das Gefühl, dass wir wichtig für sie sind. Man merkt, dass man es nicht umsonst macht.  Das ist das Schöne an der ganzen Sache.