Obdachlosenhilfe: Spenden für Bedürftige
Auch in Deutschland leben viele Menschen auf der Straße, da sie ihre Wohnung verloren haben. Die Malteser Bedürftigen- und Obdachlosenhilfe unterstützt mit verschiedenen ehrenamtlichen Angeboten Menschen auf der Straße.
2022 hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) zum ersten Mal eine Studie über die Zahl obdachloser Menschen in Deutschland veröffentlicht. Nach dieser Erhebung leben in Deutschland 37.400 Menschen auf der Straße.
Dazu kommen noch etwa 49.000 verdeckt wohnungslose Menschen. Verdeckte Wohnungslosigkeit umfasst all diejenigen, die keine Wohnung haben, aber nicht auf der Straße leben. Diese Menschen kommen oft bei Freunden und Verwandten unter, um nicht auf der Straße schlafen zu müssen. Dazu kommen noch 6.600 Kinder und Jugendliche, die ohne festen Wohnsitz leben. Insgesamt beläuft sich die Zahl der Menschen ohne Wohnung auf etwa 90.000.
Obdachlosenhilfe: Hilfe auf die Straße bringen
Die Malteser organisieren in vielen deutschen Städten und Gemeinden Hilfsangebote für obdachlose und bedürftige Menschen. Hierdurch soll die Grundversorgung mit warmen Lebensmitteln, Kleidung und medizinischer Versorgung sichergestellt werden.
Der Wämebus: Warmes Essen und ein offenes Ohr
Der Wärmebus fährt zentrale Plätze in deutschen Städten an und bringt die Obdachlosenhilfe direkt zu den Menschen – zum Beispiel in Hannover, Münster und Dortmund. Von den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Malteser werden warme Speisen und Getränke sowie bei Bedarf Isomatten und Kleidung verteilt.
Doch der Wärmebus bringt noch mehr: Ein offenes Ohr und eine kurze Unterhaltung sind für die Menschen auf der Straße viel wert. So erzählt der 39-jährige Obdachlose, der sich Druide nennt und mit seiner sechsjährigen Hündin Bella seit mehr als vier Jahren auf der Straße lebt. Immer wenn der Wärmebus der Malteser den Menschen auf der Straße Essen und Kaffee bringt, freut er sich: „Nicht nur das Essen ist für mich wichtig, sondern es ist viel wichtiger, was ihr da für uns tut. Es ist ein fester Treffpunkt für mich, ein Gruppentreffen mit Menschlichkeit.“
In Deutschland leben immer mehr Menschen auf der Straße. Ohne ein Dach über dem Kopf, ohne eine wärmende Heizung und ohne eine warme Mahlzeit am Tag. Was im Sommer noch halbwegs erträglich erscheinen mag, ist im Winter lebensgefährlich. Schutzlos sind sie oft Kälte, Hunger und auch Gewalt ausgesetzt. Für sie alle ist der Wärmebus der Malteser ein Zeichen der Hoffnung.
Einen guten Start in den Tag dank des Wohlfühlmorgens
Der Wohlfühlmorgen ist ein Projekt der Malteser, um Menschen etwas Entspannung und Abwechslung zum harten Alltag auf der Straße zu geben, die sie sich sonst nicht leisten können. Das Projekt ist Teil der Obdachlosenhilfe in Städten wie Köln, Berlin und Hildesheim.
In den Räumlichkeiten der Malteser werden die Menschen zu einem Frühstücksbuffet eingeladen. Dazu stehen verschiedene Angebote zur Verfügung. Besonders wichtig ist für viele aber auch, dass hier ihre Sorgen und Probleme angehört werden und Unterstützung angeboten wird. Betroffene können sich die Haare schneiden lassen, duschen und haben Zugang zur Kleiderspende. Aber auch eine Rechtsberatung und medizinische Versorgung steht bereit.
Kleiderkammern: Warme und heile Kleidung für wenig Geld
Menschen, die auf der Straße leben, mangelt es neben Essen oft auch an angemessener Kleidung. Besonders im Winter wird das zum Problem. Die Kleidung muss dann besonders gut gegen Wind und Kälte schützen. In den Kleiderkammern und Sozialkaufhäusern der Obdachlosenhilfe in vielen deutschen Städten werden Bedürftige und Obdachlose mit der notwendigen Kleidung versorgt.
Für die Nutzung der Kleiderkammer muss die Bedürftigkeit mit einem behördlichen Bescheid nachgewiesen werden. Dann können Betroffene für wenig Geld ihre Kleidung in der Kleiderkammer einkaufen. Das trägt zur Stärkung der Selbstachtung bei.
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Das Malteser Hilfsnetz gegen Armut
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Ein Tag am Wärmebus
Hier erhalten Sie einen Einblick in die Arbeit des Wärmebus der Malteser in Hannover.
In unserem Video lernen Sie Besucher und Ehrenamtliche kennen.
Ehrenamtliche machen die Obdachlosenhilfe möglich
Die meisten Projekte der Malteser Obdachlosenhilfe werden erst dank der Arbeit unzähliger Freiwilliger möglich. Birger, 22 Jahre, erzählt, was er an der ehrenamtlichen Tätigkeit schätzt:
„Ich bin seit einem Jahr bei den Maltesern und engagiere mich ehrenamtlich beim Wärmebus. Wir geben Essen und Kleidung an Hilfsbedürftige aus und sind dabei immer für einen kleinen Plausch zu haben.
Dies ist für mich auch das Wichtigste beim Wärmebus, das Zwischenmenschliche, sei es mit den freundlichen Kollegen oder mit den Gästen. Aus diesem Grund übernehme ich auch am liebsten die Kaffee- und Teeausgabe, da man dort am leichtesten ein Gespräch aufbauen kann.
Gerade während der Coronazeit ist es für mich wichtig, dass wir nicht die Menschen aus den Augen verlieren, die unsere Hilfe am meisten benötigen. Beim Wärmebus kann ich genau diesen Menschen mit einem lockeren Umgang und in einer entspannten Umgebung helfen.“