Umfrage: Lebenszufriedenheit älterer Menschen

Älteren Menschen in Pandemie-Zeiten helfen: Der Einkaufsservice der Malteser. Foto: S. Floss/Malteser
Ältere Menschen sind in Zeiten von Corona auf Unterstützung angewiesen. Ein ehrenamtlicher Malteser bringt in Dresden einer älteren Dame die gewünschten Lebensmittel. Foto: Floss/Malteser

Je gesünder und geselliger, desto zufriedener sind die Menschen über 75. Das hat eine Forsa-Umfrage ergeben, die im Januar und Februar 2021 im Auftrag der Malteser und gefördert vom Bundesseniorenministerium erstellt wurde und die den Fragen nachging: Wie geht es den Ältesten in unserer Gesellschaft? Welche Bedürfnisse und Interessen haben sie? Fühlen Sie sich durch Corona einsamer?

Das Ergebnis: Vor allem Alleinlebende und gesundheitlich eingeschränkte ältere Menschen sind tendenziell unzufriedener sowie einsamer und wünschen sich mehr Kontakt. Die Umfrage zeigt außerdem: Die ältere Generation kann inzwischen durchaus auch digital erreicht werden, um Einsamkeit entgegenzuwirken.

Erfreulich ist, dass ein Großteil der 1.000 in Privathaushalten lebenden Befragten zufrieden ist mit seiner Lebenssituation und dies trotz der empfundenen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie. Dieses positive Bild wird allerdings getrübt: Mehr als jede fünfte Seniorin und jeder fünfte Senior ab 75 sagt, dass er oder sie sich häufig oder zumindest hin und wieder einsam fühlt. Die Mehrheit von ihnen gibt an, dass dies erst seit Beginn der Corona-Pandemie der Fall sei. Besonders Alleinlebende, Hochaltrige und gesundheitlich stark eingeschränkte Menschen fühlen sich einsam. Regelmäßige wöchentliche Kontakte haben vier von fünf Befragten im Familien- und Freundeskreis und mehr als jeder Zweite auch mit Nachbarn, aber – zumindest in Corona-Zeiten – darüber hinaus kaum. Unabhängig vom eigenen Einsamkeitsgefühl ist das Bedürfnis nach Kontakt und Geselligkeit groß. Entsprechend sind Angebote zur sozialen Teilhabe bei Menschen ab 75 Jahre stärker gefragt als unterstützende Dienstleistungen.

Bundesseniorenministerin Franziska Giffey unterstreicht: „Kontakt und Gemeinschaft im direkten Umfeld sind gerade in der Pandemie relevanter denn je, das zeigt die Umfrage ganz klar. Die Ergebnisse bekräftigen uns darin, weiter auf zugehende und aufsuchende Angebote gegen Einsamkeit im Alter zu setzen. Niemand soll alleine sein. Und der Bund leistet Hilfe zur Selbsthilfe, indem wir dort etwas tun, wo die Menschen wohnen und leben. Die Städte und Gemeinden sind dabei ebenso wichtige Verbündete wie Verbände und Träger der freien Wohlfahrtspflege. Das Seniorenministerium fördert verschiedene Angebote, um Einsamkeit vorzubeugen und sie zu bekämpfen, unter anderem Mehrgenerationenhäuser, Telefonseelsorge oder Modellprojekte wie ‚Miteinander Füreinander‘ der Malteser, das neue Zugangswege zu schwer erreichbaren, alleinlebenden älteren Menschen erprobt. Außerdem wird in dem Modellprojekt ein riesiges Potenzial genutzt: Ältere Menschen für Ältere – durch die Stärkung des ehrenamtlichen Engagements. Mit den Befragungsergebnissen an den Projektstandorten sind wir sicher: Die Angebote sind kreativ und bedarfsorientiert und führen ältere Seniorinnen und Senioren aus der Einsamkeit.“

Zu den Angeboten von ‚Miteinander Füreinander‘ gehören Telefonbesuche, Einkaufshilfen, Brieffreundschaften für das Gemeinschaftsgefühl, Hausbesuche oder Literatur-Cafés. So wird gerade hochaltrigen, alleinlebenden und gesundheitlich beeinträchtigten Menschen aus der Einsamkeit geholfen. Zugehende niedrigschwellige Angebote und auch digitale Zugangswege werden in dem Modellprojekt erprobt. Man ist nie zu alt fürs Internet, ist ebenso ein Motto der Malteser wie des Bundesseniorenministeriums.

„Aber digital ist kein Ersatz für menschliche Nähe und Gemeinschaft. Deshalb ist es wichtig, dass Familie, Freunde und eben auch Angebote in der direkten Nachbarschaft, wie sie mit dem Modellprojekt gefördert werden, älteren Menschen Teilhabe ermöglichen“, so Ministerin Giffey.

Sabrina Odijk, Leiterin des sozialen Ehrenamts der Malteser: „Frauen, die bereits heute häufiger als Männer alleine leben, und hochaltrige Seniorinnen und Senioren über 85 Jahre sind besonders von Einsamkeit bedroht und auf Hilfe angewiesen. Ältere Menschen sind vielseitig interessiert, neugierig und sehnen sich nach Geselligkeit. Die Herausforderung ist es, Zugang zu genau diesen Menschen zu finden. Denn wer von Angeboten nichts weiß oder nicht alleine dorthin findet, kann sie auch nicht nutzen.“

Bundesseniorenministerium fördert den Aufbau neuer Angebote vor Ort und im Internet

Neue Zugangswege sowie ehrenamtliche Besuchs- und Begleitungsangebote, die genau diesem Interesse nach Begegnung und Erlebniswert entsprechen, bauen die Malteser mit dem Projekt „Miteinander – Füreinander“ auf. Mit Unterstützung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend entstehen an bundesweit 110 Standorten bewährte und innovative Angebote, die Kontakte und Geselligkeit fördern.

Zu dem Projekt gehört auch das neue Online-Magazin „dabei“ (www.dabei-online.de). Es sensibilisiert für Themen des Lebens im Alter, gibt Hilfestellungen gegen die Einsamkeit und Inspiration für eigene Aktivitäten. Das neue Online-Magazin ist gut platziert: Die Forsa-Umfrage zeigt, dass 60 Prozent der der Befragten ein Smartphone haben; auch Laptop und Desktop-PC nutzt bereits jeder Zweite. Zwei Drittel der Befragten sind täglich oder mehrmals die Woche im Internet, um sich zu informieren, zu recherchieren und über Mails und Messenger zu kommunizieren.

 

Achtung Redaktion:

Fotos zum Download finden Sie hier: https://malteser.eyebase.com/view/pinjBbw8dsJ 

 

Ergebnisse der Forsa-Umfrage:
www.malteser.de/miteinander-fuereinander/forsa-umfrage.html 

Informationen zum Malteser Modellprojekt „Miteinander Füreinander“:
www.malteser.de/miteinander-fuereinander.html

Online-Magazin „dabei“ rund um die Themen des Lebens im Alter:
www.dabei-online.de
 

Christlich und engagiert: Die Malteser setzen sich für Bedürftige ein • 80.000 Engagierte in Ehren- und Hauptamt • an 700 Orten • 1 Mio. Förderer und Mitglieder

Weitere Informationen:
Malteser Pressestelle
Tel. 0221 / 9822-2220 /-2202
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