Ausbildung zur Rettungssanitäterin und zum Rettungssanitäter

Es spielt eine Rolle, ob die Rettungssanitäterin bzw. Rettungssanitäter Ausbildung in Berlin, NRW, Bayern oder Hamburg stattfindet – je nach Bundesland können die Voraussetzungen variieren. Bitte beachte die Angaben bei der Anmeldung in unseren Rettungsdienstschulen. Mindestanspruch ist ein Hauptschulabschluss oder eine abgeschlossene Berufsausbildung.  

Außerdem gilt: 

• ein Mindestalter wird in vielen Bundesländern nicht vorausgesetzt, in anderen kann die Ausbildung erst ab 18 Jahren absolviert werden 
• ein einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis 
• zum Teil ein abgeschlossener Erste-Hilfe-Kurs (nicht älter als 6 Monate, teils 1 Jahr) – Ob ein Erste-Hilfe-Kurs benötigt wird, ist abhängig von der jeweiligen Rettungsdienstschule, an der du dich anmeldest 
• ein ärztliches Attest zur physischen und psychischen Eignung 
• aktueller Impfschutz wie z. B. eine Masern-Impfung, der auf den gesetzlichen Anforderungen basiert, vor Beginn der Praktika  

Die Ausbildung zur Rettungssanitäterin oder zum Rettungssanitäter umfasst insgesamt 520 Stunden. In Vollzeit sind das bei einer 40-Stunden-Woche 13 Wochen, also rund drei Monate Ausbildungszeit. Aufgrund der kurzen Ausbildungsdauer wird deshalb auch von einer Qualifizierung zur Rettungssanitäterin bzw. zum Rettungssanitäter gesprochen.

In Teilzeit kann die Ausbildung bis zu 24 Monate dauern, wobei die einzelnen Module meist weiterhin in Vollzeit absolviert werden müssen. Die genauen Regelungen können von Bundesland zu Bundesland abweichen.

Hier zeigt sich der Unterschied zu anderen Ausbildungen, z. B. im handwerklichen oder betriebswirtschaftlichen Bereich. Diese dauern in der Regel drei Jahre. Aus diesem Grund wird bei der Rettungssanitäterin bzw. Rettungssanitäter Ausbildung nicht von einer Ausbildung im herkömmlichen Sinne, sondern von einer Qualifizierung gesprochen. 

Beim Aufbau und Ablauf der Rettungssanitäter Ausbildung kann es regionale Unterschiede geben. In der Regel ist sie in vier Module unterteilt, in denen theoretisches und praktisches Wissen aufgebaut wird.  

• Der Grundlehrgang (M1) umfasst 160 bzw. 240 Stunden und vermittelt in der Theorie Grundwissen zur Notfallmedizin.   
• Anschließend folgt ein praktischer Teil in einem Krankenhaus (M2). Dauer: 160 bzw. 80 Stunden. 
• Auch auf der Rettungswache muss ein 160-stündiges Praktikum (M3) absolviert werden. 
• Der 40-stündige (zzgl. Prüfungstage) Abschlusslehrgang (M4) endet mit der Prüfung. Das Wissen wird schriftlich, mündlich und praktisch abgefragt. Prüfungsteile können je nach Bundesland variieren.  
• Wer die Prüfung zur Rettungssanitäterin oder zum Rettungssanitäter bereits absolviert hat, kann bei den Maltesern anfangen. 

Ausgebildete Rettungssanitäterinnen und Rettungssanitäter verdienen zwischen 2.500 und 3.000 Euro brutto pro Monat. Die Malteser richten sich beim Gehalt nach den „Richtlinien für Arbeitsverträge in den Einrichtungen des Deutschen Caritasverbandes“. Zu dieser leistungsgerechten, tariflichen Vergütung kommen bei den Maltesern noch einige Boni dazu – wie etwa Weihnachts- und Urlaubsgeld. Außerdem spielt auch die Berufserfahrung eine Rolle. Wieviel das im Einzelfall ist, ermittelt der AVR Gehaltsrechner. 

In der Rettungssanitäterin bzw. Rettungssanitäter Ausbildung erhältst du in der Regel kein Gehalt, da es sich nicht um eine Ausbildung im herkömmlichen Sinne handelt, sondern um eine Qualifizierung. Machst du die Ausbildung im Rahmen eines freiwilligen, sozialen Jahres (FSJ) oder des Bundesfreiwilligendienstes (BFD), bekommst du ein Taschengeld. Die Höhe kann von Region zu Region variieren.

Die Kosten für die Rettungssanitäter Ausbildung hängen vom Anbieter ab. Es gibt Hilfsorganisationen, die die Kosten tragen, wenn sich die Absolventen oder Absolventinnen verpflichten, im Anschluss bei ihnen zu arbeiten. Als Richtwert kostet die Ausbildung inklusive Lehrmaterial und Prüfung mindestens 1.500 Euro. Die Kosten können von Bundesland zu Bundesland variieren.

Während der Ausbildung zur Rettungssanitäterin oder zum Rettungssanitäter musst du ein Praktikum auf der Rettungswache und im Krankenhaus machen. Für die Praktikumsplätze gibt es keine zentralen Vergabestellen. Hier musst du also Eigeninitiative zeigen.  

Einen ersten Überblick gibt dir eine Suchanfrage im Internet oder bei bekannten Online-Plattformen für Jobs und Praktika. Noch hilfreicher ist ein Blick auf die Karriereseiten der großen Rettungsdienste, z. B. bei den Maltesern. In deiner Heimat kannst du auf der Rettungswache vorbeischauen. In vielen Städten übernimmt die Feuerwehr den Rettungsdienst. Auch hier kannst du nach einem Praktikumsplatz fragen. 

Für dein Krankenhauspraktikum gilt dasselbe. Informiere dich, welche Kliniken es in deiner Region gibt. Je mehr Anfragen du stellst, desto höher ist die Chance, einen passenden Platz zu finden.