Ungewöhnliche Ehrenämter: Individuell helfen

Es gibt viele Möglichkeiten, etwas Gutes zu tun und positive Veränderungen zu bewirken. In Deutschland hat ehrenamtliche Hilfe eine lange Tradition und hält die Gesellschaft zusammen. Neben den „klassischen“ Bereichen gibt es auch weniger populäre Einsatzgebiete für Ehrenamtliche. Hier stellen wir dir einige davon vor.

Darum geht's:

• Warum sind Ehrenämter so wichtig?
• Klassische Einsatzbereiche für Ehrenamtliche
• Was sind ungewöhnliche Ehrenämter?
• Welche ungewöhnlichen Ehrenämter gibt es bei den Maltesern?

Etwa 29 Millionen Deutschen engagieren sich laut Bundesministerium des Inneren und für Heimat ehrenamtlich. In ihrer Freizeit helfen sie anderen Menschen, Tieren oder unterstützen die Umwelt. Damit leisten sie wichtige und wertvolle Beiträge – unter anderem in Bereichen wie Soziales, Bildung, Gesundheitswesen oder Justiz. Sie helfen damit, die Gesellschaft zusammenzuhalten und fördern das Miteinander. Gleichzeitig bieten Ehrenämter auch die Möglichkeit der persönlichen Entwicklung; es werden soziale Kontakte geknüpft, der Horizont erweitert und die eigene Kommunikationsfähigkeit gesteigert. Auch bei Bewerbungen kann eine ehrenamtliche Tätigkeit einen positiven Ausschlag geben.

Ob in der Kirchengemeinde, im Sportverein, der Freiwilligen Feuerwehr oder in politischen Belangen – ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sind eine wichtige Stütze in unserer Gesellschaft. Laut Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend engagieren sie sich vor allem für:

• Sport und Bewegung (13,5 %)
• Kultur und Musik (8,6 %)
• Soziales (8,3 %)
• Schule und Kindergarten (8,2 %)
• Geflüchtete oder Asylsuchende (8,0 %)

Übrigens: Laut der Befragung nutzen 57 Prozent der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer das Internet für die Ausübung ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit. Sie bieten Online-Kurse an, beraten in Chats, engagieren sich für die sozialen Netzwerke etwa ihrer Vereine, betreuen deren Homepage oder verschicken Newsletter für die gute Sache.

Es gibt eine Reihe von Ehrenämtern, die der breiten Masse weniger bekannt sind, aber mindestens ebenso viel Aufmerksamkeit wie populäre Ehrenämter verdient haben. Hier sind einige Beispiele für solche Engagements:

• Für die Justiz:
  Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer engagieren sich im Schöffendienst, im freiwilligen Polizeidienst oder im Justizvollzug, besuchen etwa Gefangene oder bieten vor Ort Koch-, Yoga- oder Wiedereingliederungskurse an.
   
• Für Frauen:
  Auch speziell für Frauen gibt es vielfache Möglichkeiten der ehrenamtlichen Unterstützung: So beraten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter etwa beim Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen, andere bieten digitale Deutschkurse für Frauen mit Migrationshintergrund an oder helfen Mädchen und Frauen mit dem Heimwegtelefon, sicher nach Hause zu kommen.
   
• Für Tiere: Nicht nur Menschen brauchen unsere Unterstützung, sondern auch Tiere. Tierfreunde können im örtlichen Tierheim tätig werden – oder etwa in der Vogelstation, in der Igelstation oder im Bärenwald.
   
• Für die Umwelt:
  Auch dem Umweltschutz haben sich viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer verschrieben: Müllsammlerinnen und Müllsammler schützen zum Beispiel die Umwelt, indem sie Strände, Parks und andere öffentliche Bereiche durchstreifen und den Abfall aufsammeln. Andere pflanzen Bäume oder werden als ehrenamtliche Park-Ranger tätig, indem sie vor Ort über Ziele und Schutzzwecke der Parks informieren und für deren Einhalt sorgen.
   
• Für Kinder:
  Wer gerne mit Kindern arbeitet und Spaß an Verkleidung hat, kann sich als Clown-Doktor oder -Doktorin einbringen. Diese ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer besuchen Kinder in Krankenhäusern und bringen Freude auf die Stationen.

Bei den Maltesern gibt es vielfältigste Möglichkeiten, sich ehrenamtlich zu engagieren. Das sind die eher weniger bekannten Einsatzbereiche:

• Höhenretterinnen und Höhenretter sind zur Stelle, wenn andere Menschen oder auch Tiere in großer Höhe in Not geraten sind – etwa in Baumwipfeln, auf Baukränen oder Windrädern. Die Einsätze beginnen in der Regel ab einer Höhe von 30 Metern, denn bis dahin reichen die Drehleitern der Feuerwehr.
  
  
• Wenn jemand in einer Höhle in eine Notlage geraten ist, kommen die Höhlenretterinnen und Höhlenretter zum Einsatz. Sie bergen Menschen, denen der Rückweg aus einer Höhle von einer Naturgewalt (etwa Überflutungen) abgeschnitten wurde oder die ihn aus gesundheitlichen Gründen selbst nicht bewältigen können.
  
  
• In der Rettungshundestaffel arbeiten Mensch und Tier eng zusammen, um Leben zu schützen: Sie suchen Vermisste, bergen Menschen aus dem Wasser, spüren sie in Lawinen auf oder finden sie unter Geröll.
  
  
• Auch als Besuchshunde kommen die Tiere bei den Maltesern zum Einsatz: Gemeinsam mit ihrem Frauchen oder Herrchen treffen sie auf ältere oder pflegebedürftige Menschen und bereiten ihnen Freude.
  
  
• Junior-Demenzbegleiterinnen und Junior-Demenzbegleiter verbinden Jung und Alt miteinander. Das vorbildliche Projekt der Malteser richtet sich an Schülerinnen und Schüler, die mit älteren Menschen mit einer Demenzerkrankung Ausflüge machen, mit ihnen basteln, gemeinsam Plätzchen backen und einfach Zeit verbringen.
  
  
• Ehrenamtlich im Ausland helfen: Wer sich im Malteser Auslandsdienst oder als Malteser Volunteer engagiert, hat nicht nur die Chance, die Welt kennenzulernen, sondern kann sie dabei auch gleich noch etwas besser machen.
  
  
• Bei großen Gefahrenlagen wie etwa Hochwasser, Massenunfällen oder Großbränden sind die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des Katastrophenschutzes der Malteser gefragt, um die örtlichen Rettungsdienste und die Feuerwehr bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Hierbei übernehmen sie sanitätsdienstliche Aufgaben oder sind im Bereich Betreuung und Technik aktiv.