Soziale Gärten: Diese Projekte der Malteser blühen auf

Ob demenzfreundliche Parzelle, interkulturelles Beet oder Therapiegarten – die Malteser schaffen mit ihren Gartenprojekten kleine grüne Oasen gegen Einsamkeit und für mehr Lebensfreude. Hier erfährst du, wo es solche Gartenprojekte gibt und was sie für die Allgemeinheit bewirken.

Darum geht's


Grün verbindet: Soziale Gärten in ganz Deutschland

Die Malteser engagieren sich an mehreren Standorten in Deutschland mit Gartenprojekten, die soziale, integrative und therapeutische Ziele verfolgen. Die Gartenprojekte der Malteser sind offen für alle Interessierten und bieten neben dem Gärtnern auch Raum für soziale Kontakte, Integration und kulturellen Austausch. Die Projekte sind niedrigschwellig, sodass Menschen unabhängig von Sprache, Herkunft oder sozialem Status teilnehmen können. Die Gartenanlagen verbinden körperliche Aktivität, Naturerlebnis, Interaktion und sinnstiftende Tätigkeit zu einem wirkungsvollen Mittel für mehr Wohlbefinden, Gesundheit und Lebensfreude.

Kirchheim: Demenzfreundliche Parzellen auf der Landesgartenschau

Mit zwei Parzellen war das Café Malta auf der Landesgartenschau 2024 in Kirchheim vertreten. In den zur Landesgartenschau gehörenden Bürgergärten schufen die Ehrenamtlichen mit den Gästen des Café Malta einen „Vergiss mein nicht Garten“. Bei der konzeptionellen Planung beriet ein Neurologe fachlich, beim Pflanzplan ging eine Gärtnerin zur Hand. „Da viele unserer Gäste auf einen Rollator oder Rollstuhl angewiesen sind, gestalteten wir einen barrierearmen Garten“, sagt Dietlinde Pointner, Leiterin des Café Malta in Kirchheim, „wir entschieden uns für unterfahrbare Hochbeete, die wir in unterschiedlichen Höhen bepflanzten und so einen aktiven Zugang ermöglichten.“ Das Thema Demenz wurde dabei auch in der Gestaltung der Gärten gespiegelt: So wurden etwa ein „verlorener“ Schlüsselbund und andere Gegenstände in dem Hochbeet integriert. Sie standen für die Vergesslichkeit, sollten ein gewisses Chaos symbolisieren und so auf die Thematik aufmerksam machen.


„Beim Thema Demenz haben viele Menschen Berührungsängste. Während der Gartenschau haben wir gemerkt, wie gut man andere Menschen mit niedrigschwelligen Angeboten erreichen kann und wie groß der Bedarf ist.“

Dietlinde Pointner, Leiterin des Café Malta in Kirchheim


Wie war die Reaktion auf die Parzellen zum Thema Demenz?

Die Resonanz war groß: „Beim Thema Demenz haben viele Menschen Berührungsängste. Während der Gartenschau haben wir gemerkt, wie gut man andere Menschen mit niedrigschwelligen Angeboten erreichen kann und wie groß der Bedarf ist. In der blühenden Landschaft sind viele Menschen ganz leicht und unbefangen ins Gespräch gekommen.“ Auch wenn das Projekt jetzt abgeschlossen ist: Das Café Malta plant schon neue Gartenaktivitäten – noch für diesen Sommer. „Unsere Hochbeete haben einen neuen Standort gefunden“, erzählt Dietlinde Pointner, „wir sind eine Patenschaft mit dem Gartenbauverein St. Wolfgang eingegangen. Wir dürfen dort unsere Beete aufstellen und bepflanzen. Es ist ein Kreisobstlehrgarten integriert, sodass sich viele Besucherinnen und Besucher vor Ort über das Thema Demenz informieren können.“

Gartenprojekte von Malteser International

Auch auf internationaler Ebene setzen die Malteser auf Gartenprojekte. Dabei geht es aber in erster Linie um den Lebensmittelanbau beziehungsweise um nachhaltige Landwirtschaft in Gebieten, die darauf angewiesen sind. Ein Beispiel ist der Schulgarten, den die Malteser im Südsudan betreiben. Die Malteser unterstützten auch den Haitianer Fritzon beim Anlegen seines Gartens.

Stralsund: Gemeinsam lesen und gärtnern

Einmal in der Woche gibt es in Stralsund den „Gartensalon“, der neben dem gemeinsamen Gärtnern auch Literatur, Rezepte und geselliges Beisammensein bietet. Hochbeete ermöglichen das Anbauen und Ernten von Gemüse und Kräutern, was den Austausch und die Gemeinschaft fördert. Der Gartensalon war auch Teil des bundesweiten und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderten Projekts „Miteinander-Füreinander – Kontakt und Gemeinschaft im Alter“.

Fitnessprogramm im Freien: Darum ist Gartenarbeit so gesund

Gartenarbeit ist ein effektives Ganzkörpertraining.

  • Sie stärkt die Muskulatur, verbessert Ausdauer und Beweglichkeit und verbrennt Kalorien.
     
  • Die regelmäßige Bewegung im Freien kann zudem das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Übergewicht und Diabetes senken, das Immunsystem stärken und die Vitamin-D-Produktion durch Sonnenlicht fördern.
     
  • Die Arbeit mit den Händen und das Heben, Bücken, Graben und Tragen trainieren viele Muskelgruppen und fördern die allgemeine Fitness.
     
  • Und schließlich: Der Anbau von eigenem Obst und Gemüse kann eine ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung fördern.

Unterstütze die Arbeit der Malteser

Du möchtest diese oder andere Projekte der Malteser unterstützen? Das kannst du zum Beispiel mit einer Spende an die Nothilfe tun.

Amberg: der „Interkulturelle Garten“

Im bayerischen Amberg gibt es einen „Interkulturellen Garten“, der von Geflüchteten und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern bewirtschaftet wird. Die etwa 500 Quadratmeter sind ein Ort der Begegnung, des ökologischen Gärtnerns und der Nachhaltigkeit. Malkurse für ukrainische Kinder, eine Pflanzen-Tauschbörse, interkulturelle Feste, Musikkonzerte bis hin zu Kunst-Ausstellungen finden hier statt.

Auch Balsam für die Seele: Gartenarbeit tut der Psyche gut

Bereits einfache Tätigkeiten im Garten senken das Stresshormonlevel und fördern Entspannung.

  • Der Kontakt mit der Natur, das Beobachten des Pflanzenwachstums und das Erleben der Jahreszeiten wirken stimmungsaufhellend und fördern das Wohlbefinden.
     
  • Gartenarbeit reduziert nachweislich Stress und Angstzustände.
     
  • Das sichtbare Ergebnis der eigenen Arbeit – etwa eine blühende Pflanze oder geerntetes Gemüse – stärkt das Selbstwertgefühl und vermittelt das Gefühl, etwas Sinnvolles geschaffen zu haben.
     
  • Gemeinsames Gärtnern fördert soziale Interaktion, was das Zugehörigkeitsgefühl und die soziale Integration stärkt. Hier setzen auch die Projekte der Malteser an: Gartentherapie wird erfolgreich bei psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen, Demenz und Alzheimer eingesetzt.

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