Ungewöhnliches Ehrenamt: Engagement im E-Sport

E-Sport übt auf viele Gamer und Gamerinnen eine große Faszination aus. Was du womöglich nicht weißt: In dem Bereich kannst du dich auch ehrenamtlich engagieren. Wir verraten dir, welche Möglichkeiten es gibt.

Darum geht’s:


Faszination Videospiele

Alle lieben Videospiele: Etwa 42 Prozent der Deutschen spielen regelmäßig, bei den jüngeren sind es sogar noch mehr. Auch der Bereich E-Sport, also der sportliche Wettkampf mit Videospielen, ist zusehends im Kommen.
Auf YouTube und Live-Streaming-Videoportalen wie Twitch können die Fans E-Sportlern und E-Sportlerinnen folgen, sie beim Zocken beobachten und an ihren Erfolgen auf großen Events teilhaben. Die internationalen Stars der Szene verdienen Millionen. „Die Stimmung in den großen Arenen ist wirklich beeindruckend“, sagt Martin Müller vom E-Sport-Bund Deutschland e.V. (ESBD). „Das fasziniert viele junge Leute und hat eine unglaubliche Sogwirkung. Deshalb boomt das Thema E-Sport auch in Deutschland immer mehr.“

Was ist E-Sport?

E-Sport ist ein Teilbereich vom Gaming. Man versteht darunter das sportwettkampfmäßige Spielen von Video- oder Computerspielen nach festgelegten Regeln – vor allem auf Computern und Spielkonsolen. Während Gaming die reine Freizeitbeschäftigung des Videospielens meint, ist das Spielen beim E-Sport eine Art sportlicher Leistungsvergleich, bei dem E-Sportler und E-Sportlerinnen bei Wettkämpfen und auf Turnieren allein oder im Team bestimmte Spiele gegeneinander spielen. Der Begriff E-Sportler beziehungsweise E-Sportlerin spaltet jedoch auch die Gaming-Community: Viele derjenigen, die mit dem Spielen ihr Geld verdienen, finden die schlichte Bezeichnung „professioneller Videospieler“ beziehungsweise „professionelle Videospielerin“ etwas passender.

Zocken verbindet

Auch wenn die wenigsten Hobby-Zocker und -Zockerinnen tatsächlich millionenschwere Profis werden, organisieren sich E-Sportler und E-Sportlerinnen in Deutschland immer besser. Aktuell gibt es hierzulande 250 E-Sport-Vereine – vor vier Jahren war die Zahl noch einstellig. Martin Müller freut das: „Beim E-Sport geht es vor allem um das gemeinschaftliche Ausleben eines Hobbys. Zocken verbindet, ist cool und macht einfach Spaß! Die Vereine sind wichtige Anlaufstellen, so etwas gab es vor ein paar Jahren noch nicht. Hier trifft man sich, tauscht sich aus, organisiert selbstständig Turniere.“ Und dabei gibt es auch viele Möglichkeiten, sich ehrenamtlich zu engagieren.

Ehrenamt im E-Sport

Ein Ehrenamt ist ein super Einstieg in den E-Sport und eine tolle Möglichkeit, um einfach ein wenig E-Sport-Luft zu schnuppern. Ganz nebenbei schulst du bei so einem Ehrenamt deine technischen und auch sozialen Kompetenzen, da viel im Team gearbeitet wird. Ein guter Spieler beziehungsweise eine gute Spielerin musst du dafür übrigens nicht sein: „Viel wichtiger ist es, eine Begeisterung für Videospiele, eine Computeraffinität und ein gewisses technisches Interesse mitzubringen“, sagt Martin Müller. Ehrenamtliche Hilfe wird im E-Sport in vielen Bereichen benötigt, zum Beispiel bei der Organisation von Events. „Ein Turnier auf die Beine zu stellen ist wahnsinnig aufwendig. Da wird wirklich jede helfende Hand gebraucht“, weiß Martin Müller aus Erfahrung.

Daneben ist im Community-Management jede Menge zu tun: Artikel für Portale schreiben, Newsletter verfassen, Websites bauen, Fotos machen, Social-Media-Kanäle pflegen. Vieles geht sogar remote von zu Hause aus. Und natürlich wird in den Vereinen auch bei der klassischen Vereinsarbeit immer Hilfe gebraucht – vom Schatzmeister beziehungsweise Schatzmeisterin bis zum Betreuer beziehungsweise Betreuerin fürs Vereinsheim.

Verein suchen oder selbst was auf die Beine stellen

Wenn du dich für ein Ehrenamt im E-Sport interessierst, kannst du zunächst einmal schauen, ob es bereits einen Verein in deiner Nähe gibt, der Hilfe benötigt. Auch der ESBD sucht immer wieder Ehrenamtliche. Darüber hinaus bieten inzwischen auch einige Sportvereine und Jugendzentren E-Sport-Aktivitäten an und an manchen Schulen gibt es E-Sport-AGs, in die du dich einbringen kannst. Auch Online-Clans, also „Online-E-Sport-Vereine“, sind gute Anlaufstellen. Auch an den Unis wachsen hierzulande die Angebote. Schau dich doch einfach mal auf der Webseite deiner Uni um.

Und natürlich kannst du auch einfach selbst etwas initiieren. Vielleicht zusammen mit Freunden beziehungsweise Freundinnen und in Kooperation mit der örtlichen Bibliothek einen E-Sport-Raum auf die Beine stellen oder sogar einen eigenen Verein gründen. „Das Tolle am E-Sport ist wirklich, dass man ganz viel gemeinsam entwickeln kann“, sagt auch Martin Müller. Unterstützung dafür gibt es unter anderem vom ESBD, auch erste Bundesländer wie zum Beispiel Schleswig Holstein bringen gerade Förderungen für E-Sport-Projekte auf den Weg.


#Engagement

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