Wunschbaum-Aktion in München: Schenken mit Herz

Wunderbare Weihnachtsaktion: In München erfüllen Menschen Bedürftigen ihre Wünsche. Die Idee: In städtischen Bibliotheken stehen Weihnachtsbäume, behängt mit Wunschsternen. Bürgerinnen und Bürger konnten sie abnehmen und die Wünsche darauf erfüllen. Eine der Initiatorinnen, Pilar zu Salm, erzählt, wie es dazu kam.

Darum geht’s


Weihnachtswunschbaum im Jahr 2023

Dieser Artikel ist zwar schon etwas älter, die Wunschbaum-Aktion mit Malteser-Unterstützung findet jedoch weiterhin jedes Jahr statt. Auch 2023 kannst du dir ab dem 19. November einen Stern abholen und bis zum 12. Dezember das Geschenk in der jeweiligen Bibliothek abgeben. Die vom Christbaumhof Rauchenberg gespendeten Bäume findest du in den Stadtbibliotheken Bogenhausen, Giesing, Hasenbergl, HP8, Isarvorstadt, Motorama, Neuaubing, Neuhausen, Laim, Riem und Sendling. Mehr Informationen findest du auf der Seite der Münchener Stadtbibliothek

Bitte beachten Sie: Sobald Sie sich das Video ansehen, werden Informationen darüber an Youtube/Google übermittelt. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Google Datenschutzerklärung.

Wie funktioniert die Wunschbaum-Aktion? 

In insgesamt sechs städtischen Bibliotheken in München wurde jeweils ein Weihnachtsbaum aufgestellt. Ab Mitte November konnten Menschen die Sterne mitnehmen und die dort geäußerten Wünsche erfüllen. Die Geschenke können noch bis zum 12. Dezember (idealerweise mit persönlichem Gruß versehen) abgegeben werden. Die Initiatorinnen Pilar zu Salm und Sophia Schaesberg sorgen dann dafür, dass jeder Bedürftige sein Geschenk pünktlich zum Fest bekommt.

Möchtest du die Arbeit der Malteser in Deutschland unterstützen, kannst du zum Beispiel hier spenden

Pilar, die Beauftragte der Malteser in München, erläutert: „Viele Menschen müssen derzeit mit Distanz leben, sie sind einsam, fühlen sich alleine. (Anmerkung der Redaktion: Das Interview wurde während der COVID-19-Pandemie geführt.) Wir wollten ihnen zeigen, dass wir dennoch da sind. Wir vergessen sie nicht. Das ist gerade in diesen Zeiten wichtig – und das ist auch kontaktlos und unter den geltenden Hygienemaßnahmen möglich.“

Wie viele Bäume wurden insgesamt aufgestellt?

Sechs Bäume stehen in den Bibliotheken, zu Beginn der Aktion wurden 823 Sterne aufgehängt. „Nach einer Woche waren sie schon alle abgeholt“, erzählt Pilar. Deshalb organisierte sie neue Sterne für neue Wünsche. „Die Wünsche liegen alle im Bereich bis maximal 20 Euro, sodass es einfach ist, einem Mitmenschen eine Freude zu Weihnachten zu bereiten. Ich habe versprochen, dass jeder geäußerte Wunsch erfüllt wird“, sagt sie, „notfalls von mir persönlich.“ Um den Überblick über die Wünsche zu behalten, hat sie alle kopiert – „für den Fall, dass jemand einen Stern mitgenommen hat, den Wunsch aber doch nicht einlösen kann.“ 

Wer darf sich etwas wünschen?

Bei den ersten 823 Sternen äußerten die Bewohner der städtischen Seniorenheime insgesamt 510 Wünschen, 50 Sterne wurden vom Waisenhaus eingereicht, weitere kamen aus der Arche, die sich für benachteiligte Kinder und Jugendliche einsetzt, und aus Obdachlosenunterkünften. 

Bitte beachten Sie: Sobald Sie sich das Video ansehen, werden Informationen darüber an Youtube/Google übermittelt. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Google Datenschutzerklärung.

Was wünschen sich die Menschen?

„Die meisten Wünschenden sind bescheiden und bleiben deutlich unter der Summe von 20 Euro“, sagt Pilar, „ansonsten sind die Wünsche so unterschiedlich wie die Menschen, die sie äußern.“ Die Senioren neigten eher dazu, sich selbstgemachtes Gebäck, Marmelade, Rätselhefte, Weihnachtsdekoration oder eine Schokolade zu wünschen: „Aber auch diese auf den ersten Blick leicht zu erfüllenden Wünsche sind eben für die Betroffenen selbst ohne Hilfe teils unerreichbar. Wir haben sechs über 100-Jährige dabei, die sich beteiligt haben. Für die ist es eben in Corona-Zeiten nicht möglich, sich einfach ihre Schokolade selbst kaufen zu gehen.“ Die Kinder etwa aus den Waisenheimen wünschten sich Spielzeug – Fußbälle, Kuscheltiere – die Jugendlichen eher Shoppinggutscheine, während die Obdachlosen praktische Dinge bevorzugten wie Handtücher, Handschuhe, einen warmen Schal.  

Wer ist noch an der Aktion beteiligt?

Als Pilar mit ihrer Wunschbaum-Idee auf die Stadtbibliothek in München zukam, „war uns allen natürlich sofort klar, dass wir uns unbedingt an der Aktion beteiligen wollen“, sagt Dr. Arne Ackermann, der Direktor der Münchner Stadtbibliothek. Die Bäume wurden vom Christbaumhof Rauchenberg gesponsert. Unterstützt wird die Stadtbeauftragte Münchens auch von der Malteser Jugend und Mitgliedern des Malteserordens, die etwa die Bäume mit aufstellten und schmückten. „Es ist bemerkenswert, wie sich alle Beteiligten direkt bereit erklärt haben, zu helfen“, freut sich Pilar.

Wie kann ich mitmachen?

Die Geschenke können weiterhin abgegeben werden: In der zentralen Stadtbibliothek Am Gasteig in München und in den Stadtteilbibliotheken in Neuhausen, Sendling, Giesing, dem Hasenbergl und der Isarvorstadt. Weitere Informationen gibt Pilar zu Salm unter der Emailadresse pilar.salm@malteser.org. Sie plant zudem, die Aktion im kommenden Jahr erneut zu starten.


#Engagement

Bewerte diesen Artikel

 
 
 
 
 
 
22
1
5
5