Das Herz ist grün: Die Malteser werden nachhaltiger

Am Mittelmeer wüten Brände, Teile Deutschlands kämpfen mit Hochwasser. Der Klimawandel wird immer häufiger auch in Europa sichtbar. Darum engagieren sich die Malteser für ein gutes Klima. Seit 2022 ist der Malteser Hilfsdienst als erste Hilfsorganisation in Deutschland bilanziell klimaneutral und bemüht sich weiter, CO₂-Emissionen zu reduzieren.

Darum geht’s:


Die Klimaziele der Malteser

So mancher leugnet noch immer die menschgemachte Klimaerwärmung. Die Fakten, die unter anderem im Sachstandsbericht des Weltklimarates (IPCC) dargelegt werden, sind jedoch eindeutig. Wir Menschen sind als Teil der Natur ebenfalls betroffen, wenn es immer heißer wird, Eisberge schmelzen und Tierarten aussterben. Und weil wir ja auch Verursacher dieser Krise sind, liegt es an uns, die globale Erwärmung zu stoppen. Steigen die Durchschnittstemperaturen nur um weitere 1,5 Grad an, werden wir noch mehr Überschwemmungen, Dürreperioden und Natursterben erleben. Um dem entgegenzuwirken, haben die Malteser verschiedene Klimaziele verabschiedet. Diese bestehen im Wesentlichen aus zwei Schritten:

  1. klimaschädliche Emissionen reduzieren und
  2. klimaschädliche Emissionen kompensieren. Schauen wir uns mal an, wie das umgesetzt werden soll.

Seit 2022 ist der Malteser Hilfsdienst bilanziell klimaneutral. Das heißt, die schädlichen Emissionen, wie beispielsweise der CO₂-Ausstoß, werden durch die Finanzierung von Klimaschutzprojekten auf der südlichen Halbkugel kompensiert. Dort machen sich die Auswirkungen des Klimawandels ganz besonders stark bemerkbar. Millionen Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika fliehen vor Dürre, Überschwemmungen und Hungersnöten und das, weil wir in Deutschland und Europa bisher noch zu wenig klimaschonend leben und wirtschaften.

Deshalb geht es bei den Klimazielen der Malteser vor allem darum, die eigenen schädlichen Emissionen zu reduzieren, und zwar bis 2026 um 15 Prozent. Und die Bestrebungen zeigen Wirkung: Im Jahr 2022 konnten die Malteser ihre CO₂-Emissionen im Vergleich zum Vorjahr um fast 1.200 Tonnen reduzieren – das sind etwa vier Prozent weniger als im Jahr davor!
Damit dieser Trend anhält, ist es notwendig, dass an den rund 700 Standorten der Malteser in Deutschland weiter Projekte zur Reduktion von CO₂ umgesetzt werden und die allgemeine Umstellung auf einen klimafreundlicheren Betrieb voranschreitet.

Bitte beachten Sie: Sobald Sie sich das Video ansehen, werden Informationen darüber an Youtube/Google übermittelt. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Google Datenschutzerklärung.

Klimaschutz im Arbeitsalltag

E-Mobilität, Digitalisierung statt Papier, Video-Calls statt Dienstreisen, Ökostrom und verbessertes Recycling sind die wichtigsten Stützpfeiler des Malteser Klimaschutzes. Der Pflegedienst in Berlin und Potsdam beispielsweise verzichtet weitestgehend auf das Auto. Die Pflegekräfte fahren mit Leasing-Fahrrädern. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern hält auch fit und gesund. Für schlechtes Wetter gibt es wetterfeste Jacken und, wenn Radfahren gar nicht möglich ist, auch noch Pflegedienst-Autos.

Bei der Tafel in Frankenthal konnten dank eines Sponsors neue Computer angeschafft werden. Damit wird die Lebensmittelausgabe für Bedürftige nicht nur professioneller und schneller, sondern auch ressourcenschonender durch die Digitalisierung einiger Prozesse. Damit muss weniger gedruckt und es kann Papier gespart werden. Wenn die Malteser doch einmal unbedingt etwas ausdrucken müssen, dann nur noch auf recyceltem Papier. Dazu ist es ebenfalls wichtig, den Müll noch sorgfältiger zu trennen, damit aus dem Altpapier neues, umweltfreundlicheres Druckerpapier hergestellt werden kann. Es ist ja alles ein Kreislauf. Das wissen die Malteser und haben sich daher auf die Fahne geschrieben, Müll zu vermeiden und noch effizienter zu recyceln. In Augsburg haben die Malteser beim Bau eines neuen Hauses gleich eine Regenwasserzisterne integrieren lassen. Damit wird das Regenwasser aufgefangen und für die Toilettenspülung genutzt. So wird kein Trinkwasser mehr verschwendet. Generell achten die Malteser bei allen Gebäuden noch mehr darauf, ressourcenschonend zu handeln. Dazu gehört auch, über Solaranlagen eigenen Strom herzustellen und zu nutzen.

Was heißt eigentlich „klimaneutral“?

Klimaneutral heißt nicht, dass wir gar kein CO₂ oder schädliche Abgase mehr produzieren. Das ist auch gar nicht möglich, jedenfalls heutzutage noch nicht. Aber es ist eben auch heute schon dringend erforderlich, die umweltschädlichen Emissionen zu reduzieren und weiter nach klimaschonenden Alternativen, beispielsweise beim Reisen, zu suchen. Wenn man aber von klimaneutral spricht, bedeutet das konkret, die verursachten Emissionen auszugleichen.

Ein Beispiel: Wenn Mitarbeitende in einem Unternehmen viel mit dem Auto fahren müssen, dann produziert dieses Unternehmen CO₂. Um diese Emissionen zu kompensieren, könnte das Unternehmen durch ein Klimaschutzprojekt an anderer Stelle auf der Welt CO₂ einsparen – zum Beispiel, indem es Bäume pflanzt oder den technischen Ausbau erneuerbarer Energien möglich macht. Denn für das Klima ist es egal, wo auf der Welt Emissionen verursacht oder Emissionen eingespart werden – wichtig ist, dass die Summe stimmt und möglichst bei Null ist.

Klimaprämie: Auszeichnung für besondere Projekte

Die Klimaprämie gehört zur Klimastrategie des Malteser Hilfsdienstes und soll nicht nur einen zusätzlichen Anreiz zur Reduktion von Emissionen bieten, sondern vor allem das Wissen darüber publik machen und sämtlichen Standorten zur Verfügung stellen. Im Jahr 2022 wurde die Klimaprämie erstmalig ausgeschrieben. Von 35 qualifizierten Bewerbungen gibt es 13 Gewinnerprojekte, von denen die drei Erstplatzierten bei der Bundesversammlung am 17. Juni 2023 bekannt gegeben wurden.

Die Klimaprämie 2022 ging unter anderem an die Malteser Metzingen. Sie haben für ihre Rettungswache eine Photovoltaikanlage auf dem Dach installiert. Und auch die Malteser Wiesloch in Baden-Württemberg setzen auf Photovoltaik: 2022 wurde ihre Anlage installiert. Seitdem produziert sie an sonnigen Tagen so viel Strom, dass nicht nur die Mahlzeiten für den Menüservice mit diesem Strom zubereitet, sondern auch die Elektrofahrzeuge für die Auslieferung aufgeladen werden können. Die Nutzung der Sonnenenergie ist nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch auf lange Sicht günstiger, denn so sind die Malteser unabhängiger von fossilen Brennstoffen, die in Zukunft seltener und damit auch teurer werden.

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In Bocholt bei Münster haben die Malteser eine Klimaprämie für besseres Heizen und bessere Beleuchtung erhalten. Alle Heizkörper wurden mit speziellen Temperaturregulatoren ausgestattet, die eine höhere Effizienz ermöglichen. Außerdem wurden alle Glühbirnen durch sparsame LEDs ersetzt. In Sigmaringen wurde das Jugendhaus energetisch saniert. Das Fachwerkhaus von 1900 bekam neue Fenster. Das spart in Zukunft Heizkosten, denn die Fenster sind nun besser wärmeisoliert. Dazu wurde eine smarte Heizungssteuerung eingebaut, für effizienteres und klimaschonenderes Heizen. 

In Oberhausen setzen die Malteser auf E-Mobilität und bekamen ebenfalls eine Klimaprämie. Für den Menü-Service haben sie sämtliche Autos mit Verbrennermotor durch elektrische Pendants ersetzt. Dazu wurde auch gleich noch ein Ladepark errichtet. Auf der Liste der Klimaprämie steht außerdem ein Videoprojekt der Presse- und Kommunikationsabteilung der Malteser in NRW in Zusammenarbeit mit den Maltesern Bochum und dem Naturschutzbund BUND e.V. In kurzen, knackigen Videos erfährst du, wie du im Büroalltag Strom sparst oder richtig heizt. Diese Tipps lassen sich übrigens in jedem Büro, aber auch zu Hause umsetzen. 

Alle Informationen zur Klimaprämie, die Liste mit den Gewinnerprojekten und die Möglichkeit zur Bewerbung findest du hier auf der offiziellen Seite.

Übrigens: nicht nur intern setzen sich die Malteser ein: Als Mitglied der Allianz für Entwicklung und Klima sind sie Teil einer großen Initiative, in der sich Unternehmen und Organisationen für mehr Klimaschutz zusammengetan haben.

Natur- und Klimaschutz zum Mitmachen

Durch Maßnahmen wie Stromsparen, effizientes Heizen und häufigere Fahrten mit Bahn oder Fahrrad können wir alle einen kleinen Beitrag fürs Klima leisten. Du willst mehr machen und dich im Naturschutz oder bei Klimaschutzprojekten ehrenamtlich engagieren? Auch das ist möglich. 

Insekten zählen, Müll sammeln oder Bäume pflanzen sind nur einige der Engagements, die du ergreifen kannst. 

Der NABU (Naturschutzbund Deutschland) sucht regelmäßig Freiwillige, die Tiere zählen. Damit hilfst du dabei, den Vogel- und Insektenbestand zu erfassen. Immer im Mai werden Vögel gezählt. Und beim sogenannten Insektensommer geht es darum, die Insekten in deiner Umgebung zu zählen. Dazu reicht es, wenn du dich eine Stunde auf den Balkon oder in einen Park setzt und alles zählst, was um dich herumschwirrt. Mit den gewonnenen Daten können Expertinnen und Experten Rückschlüsse zum Klimawandel ziehen. 

Vielleicht ist Insektenzählen nicht dein Ding und es zieht dich mehr ans Wasser? Einen schönen Strand oder lauschigen Park lieben wir doch alle, oder? Leider sehen viele Strände und Parks übel aus, vor allem nach einem Wochenende mit schönem Wetter. Da lassen Menschen ihren Müll liegen, der Tiere und Pflanzen gefährdet und auch nicht schön aussieht. In Deutschland und der ganzen Welt gibt es unzählige „Müll-Initiativen“, die Parks und Strände von Unrat befreien, wie die K.R.A.K.E. in Köln. Freiwilligen treffen sich regelmäßig, um das Rheinufer vom Müll zu befreien. Kreise dir am besten den 16. September in deinem Kalender ein. Das ist der World Cleanup Day, die größte weltweite Bürgerbewegung gegen Umweltverschmutzung. Im Jahr 2022 haben fast 15 Millionen Menschen aus 190 Ländern mitgemacht. Übrigens sind leider auch viele Wälder verschmutzt. Darüber hinaus gibt es immer weniger Waldflächen auf der Welt, dabei sind doch gerade Bäume unsere liebsten Helfer beim Abbau von CO2. Es gibt viele Projekte für die Rettung der Wälder und du kannst dazu beitragen. Beispielsweise kannst du Bäume pflanzen, also beim Aufforsten von Wäldern helfen. Das muss natürlich strategisch und sinnvoll gemacht werden. Du solltest also nicht einfach irgendwo Bäume pflanzen. Dafür gibt es Organisationen und Vereine, denen du dich als tatkräftige Helferin oder Helfer anschließen kannst.  

Aber auch Spenden sind eine große Hilfe. Damit werden unter anderem die Setzlinge für die Aufforstung gekauft. 

Dein klimafreundlicherer Alltag

Es gibt viele Möglichkeiten, das Klima zu schonen – sozusagen nebenbei im Alltag. Das fängt an beim Einkaufen, geht über die richtige Art der Mülltrennung bis hin zu deiner Balkonbepflanzung. Hilfreiche Tipps zu diesem Thema gibt es zum Beispiel vom WWF


#Engagement

#Nachhaltigkeit

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