Unser Leben nach Corona: Ein Blick in die Zukunft

Okay, wir tragen jetzt alle Masken beim Einkaufen, in Bussen und Bahnen. Und wir halten Abstand zu anderen Menschen, bis die Corona-Krise irgendwann überstanden ist. Und dann? Wird dann alles wie vorher? Nein, nichts wird sein wie vorher, sagen Experten. Aber wie wird unsere Welt dann aussehen? Wir schauen uns ein paar Zukunftsszenarien an.  

Darum geht's


Die Rückkehr der Höflichkeit

„In der neuen Welt spielt Vermögen plötzlich nicht mehr die entscheidende Rolle. Wichtiger sind gute Nachbarn und ein blühender Gemüsegarten.“
Der Zukunftsforscher und Autor Matthias Horx hat mit seinem Blogartikel „Die Welt nach Corona“ einen viralen Hit gelandet. Vielleicht liegt es daran, dass er zu denjenigen gehört, die unsere Zukunft nach der Corona-Krise optimistisch sehen. Seine Prognose lautet: Wir lernen etwas aus dieser Krise und verändern uns und die Welt zum Positiven.
Die Kontaktverbote führen nicht zur Vereinsamung, sondern wieder zu mehr Nähe in der Gesellschaft. In der Isolation haben wir das echte Gespräch wieder schätzen gelernt, dank langer Telefonate und Video-Chats, die ja eine ganze Weile unsere Treffen ersetzen mussten. 

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Von vielen in Vergessenheit geglaubte Werte wie Höflichkeit und Verlässlichkeit erleben eine Renaissance. Der Mensch rückt wieder mehr in den Mittelpunkt und der Technik-Hype könnte sein Ende finden, schreibt Horx. Einerseits schätzen wir die Vorteile der Digitalisierung inzwischen noch mehr, denn im Homeoffice oder -studium haben wir erlebt, dass es sich von zuhause aus auch gut arbeitet. Gleichzeitig stellen wir fest, dass uns nicht Digitalisierung oder künstliche Intelligenz durch diese Krise geholfen haben, sondern die „human-soziale Intelligenz“. Und das stellt auch die Weltwirtschaft auf den Kopf. 

Horx nennt die neue Form der Wirtschaftswelt „GloKALisierung: Lokalisierung des Globalen“. Jedes Land beginnt damit, wieder verstärkt selbst zu produzieren, statt Waren oder Einzelteile über den halben Globus zu transportieren. Wir konzentrieren uns wieder mehr auf regionale und lokale Waren und Dienstleistungen und unser Miteinander wird achtsamer.
Das klingt doch nach einer ganz schönen Zukunft. Es gibt aber auch pessimistischere Prognosen.

Totale Isolation und permanente Angst

„Willkommen in der Super-Safe-Society! Die Gesellschaft definiert sich wieder ganz klar als Nation. […] Jeder Mensch ist sich selbst der nächste.“
Das ist eines von vier Szenarien des Zukunftsinstituts. Das Institut erforscht zukünftige Trends. Für die Zeit nach der Corona-Krise sagen die Forscher zwei optimistische und zwei pessimistische Szenarien voraus. In dem pessimistischen Szenario „Die totale Isolation“ werden die Menschen von der Angst beherrscht: Angst vor dem Fremden, Angst vor Keimen, Angst vor zu viel Nähe. Die Staaten schotten sich voneinander ab, das Individuum isoliert sich. Die Menschen flüchten aus den vollen Städten aufs Land und lernen, sich selbst zu versorgen. Die Kommunikation wird, aus Angst vor Ansteckung, nahezu vollständig in den virtuellen Raum verlagert. Unsere Gesundheit und unser ganzes Leben werden ständig überwacht und Reisen ist nur noch unter großen Umständen möglich.

Das zweite, pessimistische Szenario namens „System-Crash“ sagt voraus, dass wir uns in Zukunft in einem ständigen Krisenmodus befinden werden. Die Welt ist nervös. Regierungen schwanken zwischen Misstrauen und Kooperation, denn letztlich weiß jeder, dass wir alle aufeinander angewiesen sind. Angst und Misstrauen lassen den Ruf nach verlässlichen Daten lauter werden. Darum wird Künstliche Intelligenz forciert, unter anderem, um menschliches Verhalten voraussagen zu können. Privatsphäre gibt es nicht mehr. 
Das hört sich gruselig an, oder? Darum betonen die Forscher auch, dass es sich bei allen Szenarien um eine Zuspitzung handelt. Vergleicht man die unterschiedlichen Prognosen miteinander, fällt doch auf, dass die meisten Forscher optimistisch in die Zeit nach der Corona-Krise blicken.

Die neue Wir-Kultur

„Einen kühlen Kopf bewahren und sich darauf besinnen, was wirklich wichtig im Leben ist. Gesundheit. Sicherheit. Geborgenheit.“
So beschreibt der Zukunftsforscher Professor Horst Opaschowski in einem Interview mit deutschland.de die nahe Zukunft im April 2021. Die große Konsumwelle sieht er nicht kommen, denn Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit werden noch länger ein Thema sein. Trotzdem zieht es die Menschen nach draußen zum Sport, zu Konzerten und Ausflügen. Aber wir leben besonnener und bewusster und wir werden selbstbewusster. Er spricht von einem starken Ich in einem starken Wir, denn Solidarität, Nachbarschaft und Freundschaft haben sich bewährt und werden in Zukunft noch stärker gelebt. 

Auch das Familienleben wird sich verändern. Es wird wieder mehr miteinander geredet und mehr Zeit miteinander verbracht. Die Digitalisierung trägt viel dazu bei, sagt Opaschowski. Zwar sind die Lücken in der deutschen Infrastruktur ganz deutlich sichtbar, aber das Internet hat sich in der Krise bewährt. Homeoffice, 3D-Drucker und Künstliche Intelligenz bekommen in der Wirtschaft mehr Gewicht. Im Privaten wird es künftig ganz normal sein, dass Großeltern über Videotelefonie und Chat mit den Enkelkindern sprechen, wenn sie sich nicht besuchen können.

Es ist doch erstaunlich, wie ein kleines Virus unsere ganze Welt auf den Kopf stellt und unsere Zukunft neu programmiert. Bleiben wir optimistisch, dann bleiben wir gesund! Forscher haben nämlich herausgefunden, dass Optimismus einen positiven Einfluss auf unser Wohlbefinden hat. Und wenn wir eins schon jetzt verinnerlicht haben, dann das: Gesundheit ist das Allerwichtigste.

Wenn du in der aktuellen Krise ein wenig mithelfen und dafür sorgen möchtest, dass sowohl die Gegenwart als auch die Zukunft ein bisschen rosiger aussieht, dann kannst du die Arbeit der Malteser zum Beispiel mit einer Spende für ihre Nothilfe in Deutschland unterstützen.

Du möchtest wissen, wie genau die Hilfe der Malteser aussieht? Dann lies hier noch einmal im Detail nach, wie die Helferinnen und Helfer die Menschen in ihrer Not unterstützen.


#Engagement

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