Wie kann ich mich ehrenamtlich an einer Schule engagieren?

Häufig werden ehrenamtliche Tätigkeiten zur Unterstützung von Schülerinnen und Schülern über Betreuungsvereine an Schulen oder Trägerorganisationen angeboten. Der Vorteil: Diese Organisationen kennen den Bedarf und die Möglichkeiten, helfen Interessierten bei der Kontaktaufnahme und den Absprachen mit den Schulen. Es ist aber auch möglich, direkt mit einer Schule Kontakt aufzunehmen, dabei können die Staatlichen Schulämter behilflich sein – zum Beispiel bei der Vereinbarung eines Gesprächstermins mit einer Schulleitung, um über Beweggründe, Einsatzmöglichkeiten und Rahmenbedingungen zu sprechen.

In welchen Bereichen kann ich an Schulen ehrenamtlich arbeiten?

Ob als Hausaufgaben-Hilfe, in Förderkursen, in der Schulkantine oder bei unterrichtsnahen Projekten: Die Möglichkeiten ehrenamtlicher Tätigkeiten in der Schule sind so abwechslungsreich wie interessant.
Das beginnt mit Nachhilfe (insbesondere Deutsch und Mathematik), Lese- und Sprachförderung oder Hausaufgabenbetreuung. Außerdem gefragt ist der Einsatz in:

  • Schulbibliotheken
  • Schulgärten
  • Kantinen und Schulküchen


Auch Sport-, Kunst-, Musik- oder Handwerkskurse, Mediationsangebote und Streitschlichtung liegen häufig in der Hand von Ehrenamtlichen.
Zudem gibt es in anderen schulischen Bereichen (etwa ohne den direkten Kontakt zu Schülerinnen und Schülern) häufig Bedarf an ehrenamtlicher Unterstützung. Hier einige Beispiele:

  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Fundraising
  • Instandhaltung von schulischen Anlagen
  • Mitarbeit in Schulfördervereinen
  • Koordination von anderen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern

Darf ich auch ehrenamtlich unterrichten?

Auch durch den Mangel an ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrern hat das ehrenamtliche Engagement an Schulen in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Dies gilt, unter bestimmten Bedingungen, auch für den Unterricht. Dabei haben die einzelnen Bundesländer unterschiedliche Regelungen. Häufig ist es so, dass die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer die hauptamtlich Beschäftigten unterstützen – insbesondere bei Angeboten, die den regulären Unterricht ergänzen. Also etwa durch Nachmittags- und Neigungskurse, die den Inhalten des Regelunterrichts entsprechen.

Ehrenamtliche pädagogische Helfer kommen teilweise auch bei Unterrichtseinheiten zum Einsatz, für die die „normale“ Lehrerschaft zu wenig Zeit oder Ressourcen hat. Das betrifft zum Beispiel Kunsterziehung oder Sachkundeunterricht. Vermittelt werden solche Tätigkeiten häufig über Schulträger, Stiftungen oder Kooperationspartner, die entsprechende Vereinbarungen mit Schulen geschlossen haben und die notwendigen Voraussetzungen prüfen.
Üblich ist es auch, dass ehrenamtliche Helferinnen und Helfer Nachmittags-AGs mit betreuen, wie etwa eine Schülerzeitung, Musikangebote oder dergleichen. Häufig bieten regionale Vereine Sportangebote für Schulen an, für die sie Ehrenamtliche in die Schulen entsenden oder die an außerschulischen Lernorten stattfinden.

Was sind die Voraussetzungen für einen ehrenamtlichen Job an Schulen?

Grundsätzlich sind keine speziellen Fachkenntnisse für ehrenamtliche Tätigkeiten im schulischen Bereich notwendig. In der Regel ist allerdings ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis erforderlich, das nicht älter als sechs Monate sein sollte. Wenn du dich über eine Organisation, also etwa einen Träger oder Verein, bei einer Schule ehrenamtlich engagieren möchtest, wird zwischen der Organisation und der Schule eine Vereinbarung über die Zusammenarbeit geschlossen. Darin werden Art und Umfang des Engagements festgehalten. Dazu gehören auch Belehrungen über Aufsichtspflichten, Verschwiegenheitspflichten und das Infektionsschutzgesetz.

Einzelpersonen können mit Schulen auch direkt ehrenamtliche Tätigkeiten verabreden. Ein persönliches Gespräch zwischen Schulleitung und Bewerberinnen und Bewerbern um einen ehrenamtlichen Job sind in jedem Fall vorgesehen. Die Vorlage von einschlägigen Zeugnissen und Qualifikationen ist nicht zwingend erforderlich, aber immer hilfreich.
Wer direkt mit Schülerinnen und Schülern arbeiten möchte, braucht zumindest pädagogische Grundkenntnisse – diese können auch in Erfahrungen in Sozialpädagogik, im Erziehungs- oder Therapiebereich bestehen. Die wichtigsten Eigenschaften hier sind Geduld, Einfühlungsvermögen und die Fähigkeit zu kommunizieren.

Wie kann ich Schulkinder während Corona gezielt beim Lernen unterstützen?

Im April 2020, kurz nach Ausbruch der Pandemie, gründete sich in Bonn der Verein Corona School. Die Idee dahinter: Studierende helfen Schülerinnen und Schülern mit kostenlosem Digital-Einzelunterricht, um die Lerndefizite während der Corona-Zeit auszugleichen. Schnell förderte das Bildungsministerium und die Goethe-Universität Frankfurt das Vorzeigeprojekt, Auszeichnungen, Preise und Lob vom Bundespräsidenten und der ehemaligen Bundeskanzlerin folgten. Welche Auswirkungen die Corona-Pandemie auf junge Menschen hat, haben uns Sandra Dransfeld, Lehrerin an einer Förderschule und Bundesjugendsprecherin der Malteser Jugend sowie Leni, Mitglied der Malteser Jugend, verraten. Inzwischen sind mehr als 23.000 Schülerinnen und Schüler bei „Lern-Fair“, der Plattform der Corona School, und rund 15.000 Studentinnen und Studenten unterstützen sie und ihre Eltern mit immer mehr Einzel- und Gruppenkursen in immer mehr Fachgebieten. Das Projekt sucht laufend ehrenamtliche Unterstützerinnen und Unterstützer – genau wie „Studenten bilden Schüler“, ein 2012 gegründeter Verein, der kostenlose Nachhilfe von ehrenamtlichen Studierenden für finanziell benachteiligte Kinder anbietet und inzwischen auf 53 Standorte in ganz Deutschland angewachsen und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden ist.

Kann ich mich auch als Schülerin oder Schüler selbst engagieren?

Ja, zum Beispiel im Schulsanitätsdienst der Malteser. In ganz Deutschland gibt es mittlerweile mehr als 500 Schulsanitätsdienste der Malteser mit rund 9.000 Schulsanitäterinnen und Schulsanitätern. Sie kümmern sich nach einer Ausbildung durch die Malteser in Notfällen um verletzte oder erkrankte Schülerinnen und Schüler, leisten während der Unterrichtszeit, in Pausen und bei Schulveranstaltungen Erste Hilfe und unterstützen die Betroffenen im Rahmen ihrer Möglichkeiten. So erleben die Schulsanitäterinnen und -sanitäter immer neue Herausforderungen, machen spannende Erfahrungen, erweitern ihren Horizont und lernen, was es bedeutet, anderen zu helfen.


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