Die Malteser Jugend-SEG: Bereit für den Katastrophenschutz
Ein schweres Unglück mit vielen Verletzten braucht viele helfende Hände. Die Schnelleinsatzgruppe (SEG) sind Ehrenamtliche, die den Katastrophenschutz und Rettungsdienst in solchen Fällen unterstützen. Bei den Maltesern gibt es eine spezielle Jugend-SEG. Wir haben mit einer Gruppenleiterin über diese Spezialgruppe gesprochen.
Darum geht's
Die Schnelleinsatzgruppe SEG
Bei der regulären SEG handelt es sich um die SchnellEinsatzGruppe, die in der Regel von Hilfsorganisationen wie den Maltesern gestellt wird. Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer unterstützen den Rettungsdienst und Katastrophenschutz bei sogenannten Großschadensereignissen, wenn es eine große Zahl von Verletzten gibt. Eine der großen Herausforderungen in solchen Situationen ist, dass der Rettungsdienst immer nur einzelne Personen versorgen kann. Bei einem Massenanfall von Verletzten muss die Versorgung und Betreuung gut koordiniert werden. Die SEG unterstützt dabei im Wesentlichen mit den folgenden Aufgaben:
- Aufbauen von Versorgungszelten
- Versorgung und Betreuung von Verletzen und Betroffenen vor Ort
- Registrierung der Betroffenen und Verletzten
- Mithilfe bei Suchaktionen
- Bereitstellung von Material und Technik
- Bereitstellung von Einsatzkräften für zusätzliche freie Rettungsfahrzeuge
Um all diese Aufgaben erfüllen zu können, sind die Ehrenamtlichen in der SEG als Einsatzsanitäterinnen und Einsatzsanitäter ausgebildet. Viele habe zusätzliche Ausbildungen im Rettungsdienst wie zum Beispiel als Rettungssanitäter oder Notfallsanitäter. Wer sich in der SEG engagieren möchte, muss volljährig sein. Für Jüngere gibt es in manchen Teilen Deutschlands eine Jugend-SEG.
Das macht die Jugend-SEG
Schlau ist, wer für Nachwuchs sorgt. Deshalb gibt es an verschiedenen Standorten der Malteser speziell für Jugendliche die Jugend-SEG.
Hier werden die jungen Mitglieder auf ihre späteren Aufgaben in der SEG der Erwachsenen vorbereitet, sagt Viktoria Austermann, Gruppenleiterin bei den Maltesern in Warendorf: „Mit der Jugend-SEG wollen wir die Jugendlichen an den Katastrophenschutz heranführen, indem wir die dazugehörigen Themen auf das Alter zuschneiden und mit Spaß vermitteln“.
Die 27-jährige Pharmaziestudentin teilt sich die Gruppenleitung mit ihren Kollegen Erik Kröger und Thilo Nüßing. Gemeinsam betreuen sie aktuell etwa 14 Mitglieder zwischen 14 und 18 Jahren.
Jeden zweiten Montag und jeden ersten Samstag im Monat trifft sich die Gruppe. Montags findet ein Theorieabend statt, bei dem das medizinische Wissen aufgefrischt wird, sagt Viktoria: „In Warendorf haben wir auch eine Sanitätseinheit und weil die Jugendlichen sich für den Bereich Medizin sehr interessieren, bilden wir die Jugendlichen auch zu Notfallhelferinnen und -helfern aus“.
Samstags wird vor allem praktisch geübt: „Wir bauen mal ein Zelt auf oder einen Behandlungsplatz.
Es geht uns darum, die Jugendlichen mit Spaß und Teamgeist an die Inhalte heranzuführen. Ein Zelt aufzubauen bedeutet, mit mehreren Leuten daran zu arbeiten und zu gucken: Wer hat das Sagen? Wann muss ich mich zurücknehmen? Wie funktioniert das? Oder wo kommt welche Stange hin? Teamgeist und Gruppengefühl lernen die Jugendlichen hier auf jeden Fall. Und es ist schön zu sehen, dass das auch gut klappt“.
Ab und zu üben die Warendorfer auch mit den Mitgliedern der anderen Malteser Jugend-SEGs zusammen, wie zum Beispiel in Gütersloh und Ostbevern bei Münster.
Auch an vielen anderen Orten in Deutschland gibt es die Jugend-SEG – unter anderem in Wildeshausen bei Bremen oder in Obertshausen bei Frankfurt am Main.
Eine dynamische Gruppe zum Mitwachsen
Als Viktoria und Erik 2018 ihr Engagement bei den Maltesern starteten, gab es keine Jugend-SEG in Warendorf. „Vor Jahren gab es schon mal eine Gruppe“, sagt Viktoria, „aber als die Jugendlichen dann volljährig wurden und in die SEG wechselten, brach das ab. Inzwischen hatten wir wieder Nachwuchs und die Jugendlichen beknieten uns, eine neue Jugendgruppe ins Leben zu rufen.
Mein Kollege Thilo war damals selbst in der Jugend-SEG und dann haben wir zu dritt ein Konzept auf die Beine gestellt“. Die drei überlegten sich ein etwas anderes Konzept, denn sie starteten 2020 während der Pandemie. Die ersten Treffen fanden online statt. Außerdem wollten Viktoria, Thilo und Erik verhindern, dass es nach drei Jahren gleich wieder vorbei ist mit der jungen Truppe. „Wir fanden schade, dass es nur einen Ausbildungszyklus gab, bis alle 18 waren und dann alles immer wieder einschlief“, so Viktoria. „Darum haben wir die Gruppe flexibler gestaltet.
Alle zwischen 14 und 18 Jahren können reinschnuppern und wenn sie Interesse haben, jederzeit der Gruppe beitreten und auch sofort aktiv werden“. Eine gute Idee, denn auf diese Weise kommen immer wieder neue Mitglieder nach und die Gruppe bleibt bestehen, auch wenn die 18-Jährigen in die reguläre SEG wechseln.
So kommst du zur Jugend-SEG
Du hast jetzt Lust bekommen auf ein Ehrenamt im Katastrophenschutz? Wenn du unter 18 Jahren bist, dann ist die Jugend-SEG der richtige Ort für dich. Bei den Maltesern gibt es die Gruppen für Jugendliche an mehreren Standorten. Am besten fragst du einfach nach. Und hab keine Scheu oder Sorge, dass du das nicht packen könntest. Wenn du Lust hast, etwas Neues auszuprobieren, dann bist du genau richtig, sagt Viktoria: „Wir möchten den Eintritt in die Jugend-SEG niederschwellig anbieten. Alle können reinschnuppern und sofort mitmachen. Uns ist wichtig, dass wir das lernen, was wir praktisch anwenden können und dass wir das immer gemeinsam umsetzen. Niemand ist bei uns allein! Wir arbeiten immer im Team“.
Die Malteser hautnah erleben
Du hast Lust, dich zu engagieren? Finde deinen Einstieg ins Ehrenamt und fülle ganz einfach das Ehrenamtsformular aus. Die Malteser bieten für jeden das passende Engagement.