Aktuelle Nachrichten online finden – ein Ratgeber für Ältere

Heute ist das Internet der schnellste Weg, aktuelle Nachrichten zu finden. Wenn Sie als älterer Mensch das Gefühl haben, in dieser Beziehung noch nicht gut genug informiert zu sein, kann dieser kleine Ratgeber weiterhelfen: Hier finden Sie hilfreiche Informationen zu den Nachrichten-Apps, den Geräten, die sich für den Nachrichtenkonsum am besten eigenen, und irreführenden „Fake News“.

Die Nachrichtenwelt hat sich grundlegend verändert

Früher war die Nachrichtenwelt linear und klar strukturiert: Morgens gab es die Zeitung, abends die Tagesschau im Fernsehen und zwischendurch vielleicht noch die stündlichen Nachrichten im Radio. Wer modern unterwegs war, griff zusätzlich auf die Meldungen im Videotext zu. Zwar hat die Tagesschau noch immer einen hohen Stellenwert und auch das Radio ist weiterhin eine wichtige Informationsquelle, doch der Nachrichtenkonsum befindet sich seit Jahren im Wandel. Nicht nur die Geschwindigkeit, mit der wir heute online, also via Internet, aktuelle Nachrichten aus aller Welt finden können, ist mittlerweile höher, sondern auch das Angebot von Informationsportalen und Nachrichtenkanälen riesig. Besonders Seniorinnen und Senioren fühlen sich davon oft überfordert.

TV und Zeitung: Immer noch wichtig, aber nicht immer aktuell

Die Tageszeitung und die Nachrichten im Fernsehen sind noch immer wichtige Quellen mit meist sehr hoher journalistischer Qualität. Tatsächlich genießen die „traditionellen“ Nachrichtenquellen wie Tages- und Wochenzeitungen sowie das TV-Angebot der öffentlich-rechtlichen Programme auch weiterhin das höchste Vertrauen der Konsumenten. Doch haben diese Medien auch ihre Grenzen: Besonders bei der Aktualität kann zum Beispiel die gedruckte Zeitung mit ihrem hohen Produktionsaufwand bei einer sich schnell ändernden Nachrichtenlage nicht mithalten. Aus diesem Grund haben sowohl Printmedien als auch die TV-Sender schon vor längerer Zeit damit begonnen, ihre Angebote auch über das Internet zu verbreiten, zum Beispiel über eigene Websites oder Nachrichten-Apps. Dieses reichhaltige Angebot, sollten auch ältere Menschen nutzen, um weiter aktiv am täglichen Leben teilzunehmen und bei tagesaktuellen Entwicklungen mitreden zu können.

Ein gutes Beispiel für ein etabliertes Format, das zunehmend online konsumiert wird, ist die Tagesschau. Die älteste noch bestehende Sendung im deutschen Fernsehen ist seit vielen Jahrzehnten in Haushalten in Deutschland und darüber hinaus ein festes, allabendliches Ritual. Wer jedoch nicht jeden Tag Punkt 20 Uhr vor dem Fernseher sitzen möchte, kann sich die Sendungen jederzeit in der Mediathek der ARD und mit zeitlichem Versatz auch auf der Videoplattform YouTube anschauen. Aber damit nicht genug: Für einen ungebrochenen Nachrichtenstrom auf das eigene Smartphone oder Tablet gibt es die Tagesschau-App, also ein kleines Programm für mobile Geräte, auf dem nicht nur die bekannte, 15-minütige Abendausgabe zu finden ist: Eilmeldungen, Regionalnachrichten, Corona-Informationen und komprimierte Formate wie „Tagesschau in 100 Sekunden“ könnten dort angewählt werden.

Geräte, Portale und Apps: So sind Sie bestens gerüstet

Das digitale Nachrichtenangebot kann mit einer Vielzahl von Endgeräten abgerufen werden. Dazu gehören in erster Linie natürlich der Computer oder ein Laptop beziehungsweise Notebook. Da praktisch alle Nachrichtenanbieter digitale Präsenzen im Internet haben, müssen Sie lediglich über eine Suchmaschine wie zum Beispiel Google den gewünschten Nachrichtenanbieter suchen. Natürlich können Sie auf diese Weise auch nach speziellen Themen oder Ereignissen recherchieren. Bei den angezeigten Ergebnissen empfiehlt es sich, in erster Linie den Meldungen bekannter und schon auf anderen Kanälen genutzter Quellen zu vertrauen. Wer viel unterwegs ist oder nicht immer gleich den Computer anschalten möchte, kann natürlich auch mit dem Smartphone online aktuelle Nachrichten finden.

Hierfür gibt es von den meisten Anbietern passende Nachrichten-Apps, die im Grunde mit einer aufgeschlagenen Zeitung vergleichbar sind, in der alle wichtigen Artikel und Themen gewichtet dargeboten werden. Falls Sie sich mit Smartphones und Apps bislang noch nicht befasst haben, finden Sie in unserem Smartphone-Artikel Informationen über verfügbare Geräte, Besonderheiten beim Smartphone-Kauf und Apps, die zur „Grundausstattung“ auf dem modernen Handy gehören. Tiefergehende Informationen über Apps haben wir außerdem in einem gesonderten Artikel für Sie zusammengefasst.

Warn-Apps gewinnen an Bedeutung

Die Corona-Pandemie und die verheerende Flutkatastrophe im Westen der Bundesrepublik haben die Wichtigkeit von Warn-Apps verdeutlicht. Eilmeldungen über das Radio oder Fernsehen erreichen nicht mehr genug Menschen.

Ein Beispiel ist die App NINA. Sie ist eine vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe angebotene Smartphone-App, die dazu dient, der Bevölkerung wichtige beziehungsweise dringende Warnmeldungen zukommen zu lassen. Drohen Starkregen, Hochwasser, Sturmböen oder eine starke Virus-Ausbreitung in Ihrer Region, erhalten Sie sofort eine Nachricht auf Ihr Mobiltelefon.

Berührungsängste müssen Sie vor der App-Bedienung nicht haben: Die Oberflächen der kleinen Programme sind meist auf intuitive Bedienbarkeit ausgelegt. Eine Auswahl von Nachrichten-Apps wie zum Beispiel die Tagesschau-App, die Google News App oder die N24-App finden Sie zum Beispiel hier für Android-Geräte (Samsung, Huawei, LG, Google und Co.) und hier für Apple-Geräte (iPhone, iPad etc.). Alternativ klicken Sie auf Ihrem Smartphone einfach auf die App für den Play Store (Android) oder auf die App des App Stores (Apple) und suchen dort nach „Nachrichten“.

Und auch die liebgewonnene Zeitung oder Zeitschrift können Sie mittlerweile digital empfangen und sogar abonnieren. Die meisten Herausgeber stellen ihre Publikationen nämlich auch als sogenanntes ePaper zur Verfügung, das bequem mit einem Tablet oder einem eReader (zum Beispiel Tolino, Kindle oder PocketBook) gelesen werden kann. Ein weiterer Kanal, mit dem Sie online ganz einfach auf Nachrichten zugreifen, sind zudem sSoziale Netzwerke wie Facebook. Wer hier die Seiten seiner bevorzugten Nachrichtendienste abonniert, wird über das eigene Profil regelmäßig mit aktuellen Meldungen versorgt. Doch Vorsicht: Sobald Sie hier die Gefilde der bekannten, verifizierten Kanäle (das sind die mit den blauen Häkchen neben ihren Namen) verlassen, lauern allerhand Falschmeldungen, die in den Netzwerken nicht immer schnell genug erkannt und gelöscht werden. Das Stichwort lautet hier „Fake News“.
Mehr über die sozialen Netzwerke und ihre Funktionen halten auch Angebote wie der Social-Media-Guide für Eltern und Großeltern bereit.

Fake News: Wie Sie manipulative Falschmeldungen erkennen

Die schöne neue Welt der Online-Nachrichten birgt ihre Schattenseiten: In den letzten Jahren leidet die digitale Nachrichtenwelt zunehmend unter dem Phänomen der sogenannten „Fake News“. Darunter versteht man Nachrichten mit falschen oder manipulierten Inhalten, die immer stärker zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung genutzt werden. So wurden beispielsweise im Umfeld der beiden letzten US-Wahlkämpfe diese Fake News in großem Stil genutzt, um Meinungsmache zu betreiben. Wer dabei hinter diesen Falschmeldungen steckt, ist in vielen Fällen kaum nachvollziehbar.

Die Malteser haben das Phänomen der Fake News und Verschwörungstheorien schon einmal genauer beleuchtet und mit dem Faktenprüfer Andre Wolf gesprochen. Er ist auf der Faktencheck-Plattform www.mimikama.at aktiv, auf der Sie sich über aktuell kursierende Falschmeldungen informieren können.

Generell gilt: Wenn Sie die Quelle der Nachrichten nicht kennen, Ihnen eine Meldung etwas dubios vorkommt und die Überschriften reißerisch formuliert sind, lohnt sich die Probe aufs Exempel. Dazu hier einige zusammengefasste Tipps:

Wie Sie Fake News erkennen

In den meisten Fällen werden Fake News über die verschiedenen sozialen Medien verbreitet. Wer eine Nachricht erhält, die verdächtig oder unglaubwürdig erscheint, kann diese recht einfach selbst überprüfen. Dafür genügt es im ersten Schritt, die Schlüsselbegriffe des Nachrichtenbeitrages in eine Suchmaschine einzugeben und folgende Fragen zu klären:

  • Teilen auch andere als seriös bekannte Kanäle diese Nachricht?
  • Gibt es bei anderen Nachrichtenanbietern zusätzliche Informationen, die den Inhalt der Nachricht in einen anderen Kontext einordnen?
  • Ist die Nachricht überhaupt aktuell oder handelt es sich womöglich um einen alten womöglich bereits überholten Sachverhalt?

Daneben gibt es eine Reihe von journalistischen und gemeinnützigen Angeboten, die Nutzerinnen und Nutzern dabei helfen, Falschmeldungen zu identifizieren und sich weiter über Fake News zu informieren. Neben dem oben erwähnten Portal Mimikama gehören dazu beispielsweise der Tagesschau Faktenfinder, die Hoaxmap oder das Correctiv.


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