DigitalPakt Alter: Jetzt fit für die Digitalisierung werden!

Die Digitalisierung betrifft heute fast alle Bereiche des Lebens und ermöglicht gesellschaftliche Teilhabe. Die Initiative DigitalPakt Alter setzt sich dafür ein, dass älteren Menschen in Deutschland einen Zugang zu digitalen Medien und Alltagstechnologien erhalten.

Was ist der DigitalPakt Alter?

Der DigitalPakt Alter ist ein Kooperationsprojekt des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) und startete 2021 als Bündnis von Partnerorganisationen aus Bund, Ländern, Kommunen, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Die Initiative setzt sich dafür ein, dass alle älteren Menschen in Deutschland einen Zugang zu digitalen Medien und Alltagstechnologien erhalten. Ziel ist es, ältere Menschen in die Digitalisierung zu begleiten und so die Teilhabe von Menschen über 60 Jahren in einer zunehmend digitalen Gesellschaft zu stärken und ein selbstbestimmtes Leben bis ins hohe Alter fördern.

Wer ist offline und warum?

Je älter die Menschen sind, desto eher sind sie in Deutschland offline: Laut SIM-Studie 2021 gibt es in der Altersgruppe 60 bis 69 Jahre 8 Prozent „Offliner“, in der Altersgruppe 70 bis 79 Jahre 18 Prozent. Bei Menschen, die älter als 80 Jahre sind, sind es 49 Prozent. Laut Digital-Index 22/23 sind die Hauptgründe dafür, dass ältere Menschen das Internet nicht nutzen, dass sie keinen Vorteil oder Nutzen darin sehen (30 Prozent) oder es ihnen zu kompliziert ist (42 Prozent). Viele Ältere würden sich jedoch digitalen Themen widmen, wenn jemand sie beim Einstieg unterstützen und sie die Vorteile besser verstehen würden.

Über 200 Erfahrungsorte bieten Hilfe bei digitalen Fragen

Der DigitalPakt Alter fördert bis Ende 2025 insgesamt 300 lokale Anlaufstellen, sogenannte Erfahrungsorte, in ganz Deutschland, an denen Ehrenamtliche ältere Menschen zu digitalen Themen beraten und sie im Umgang mit der Digitalisierung und den dazugehörigen Geräten unterstützen. 200 dieser Erfahrungsorte gibt es schon. „Die Angebote sind extrem niederschwellig“, erklärt Mönnikes. „Es geht um ganz grundlegende Dinge: Welches ist das richtige Gerät für mich? Wie funktioniert mein Handy? Wie komme ich ins Internet? Wie lade ich eine App herunter? Woran erkenne ich gefährliche Spam-E-Mails? All das sind Fragen, die an den lokalen Anlaufstellen geklärt werden.“

Viele der ehrenamtlichen Unterstützerinnen und Unterstützer an den Erfahrungsorten sind selbst schon im Seniorenalter. „Das ist wichtig, weil sie ganz genau wissen, wo die Probleme liegen. Sie verstehen die Fragen, die ältere Menschen haben, haben eine ähnliche Sicht auf die Dinge und Zeit, alles in Ruhe zu erklären“, erklärt Mönnikes. Das Feedback der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist durchweg positiv. „Wir sehen, dass der Bedarf da ist und wir mit den Angeboten einen Nerv treffen“, sagt Mönnikes. „Die Anfrage ist riesig.“

Erfahrungsort in der Nähe finden

Auf www.digitalpakt-alter.de/angebote-finden/ kann nach Erfahrungsorten und weiteren Angeboten in der Nähe des eigenen Wohnortes gesucht werden. Unter der Telefonnummer 0228 24 9993 49 bekommen Interessierte, die noch komplett offline sind, telefonisch Auskunft über passende Angebote in ihrer Nähe.

Darum sind digitale Kompetenzen auch im Alter wichtig

Die Digitalisierung ist eine wichtige Möglichkeit der gesellschaftlichen Teilhabe. Sich in diesem Bereich auszukennen, macht vieles leichter. „Wer offline ist, ist heute rein praktisch von bestimmten Diensten ausgeschlossen“, sagt Mönnikes. „Einen Termin zu vereinbaren, um einen neuen Personalausweis zu beantragen, ist bei vielen Ämtern heute zum Beispiel nur noch digital möglich. Und diese Prozesse sind selten selbsterklärend! Je älter die Menschen werden, umso wichtiger ist es auch, Alternativen dazu zu finden, mobil zu sein. Dinge von zu Hause aus regeln zu können, entlastet enorm – und da wird das Digitale einfach immer wichtiger.“

Ein paar weitere Beispiele, bei denen digitale Kompetenz auch im Alter von Vorteil ist:

 

  • Immer mehr Banken schließen ihre Filialen und stellen auf Online-Banking um.
  • Telemedizin, also die digitale Sprechstunde bei Ärztinnen und Ärzten, wird bald vielerorts Standard sein. Gerade in ländlichen Gegenden gibt es immer weniger niedergelassene Ärztinnen und Ärzte.
  • Digitale Technologien wirken gegen Einsamkeit im Alter und stärken die soziale Integration: Man kann sich mit anderen älteren Menschen vernetzten und ganz leicht den Kontakt zur Familie halten – ganz gleich, wo diese auf der Welt lebt.

Und: Nachrichten und wichtige Informationen werden heute in erster Linie jenseits klassischer Medien verbreitet. Auf den sozialen Medien kursieren jedoch auch immer wieder Fake-News oder es werden einseitige Informationen geteilt. Auch hier ist digitale Kompetenz gefragt. „Es ist schlichtweg eine Frage der Demokratie, dass alle wissen, wie sie damit umzugehen haben – auch die Älteren“, sagt Mönnikes. Ihr Appel ist klar: Jeder sollte sich mit dem Thema Digitalisierung auseinanderzusetzen. „‚Das brauche ich nicht‘ oder ‚Das macht mein Mann‘ – so etwas hört man immer wieder“, sagt sie. „Aber Fakt ist: Sich digital etwas auszukennen, bedeutet Selbstständigkeit, Teilnahme am gesellschaftlichen Diskurs und politische Teilhabe. Es ist einfach wichtig und es entlastet nicht nur das eigene Leben, sondern auch das der Angehörigen.“

Erfahrungsort werden

Der DigitalPakt Alter fördert lokale Anlaufstellen, die einen Bedarf haben und ehrenamtliche Angebote für Ältere zum Thema Digitalisierung anbieten, mit jeweils einmalig 3.000 Euro. Die Erfahrungsorte werden zudem mit Schulungen und Beratungen unterstützt. Die Bewerbungsrunde 2024 läuft bis zum, 2. Februar 2024. 2025 gibt es eine neue Bewerbungsrunde, auch dann werden noch einmal 50 Initiativen gefördert. Initiativen, die Erfahrungsort werden möchten, müssen kein Verein sein. Es muss aber nachgewiesen werden, dass ein nachhaltiges Angebot aufgebaut werden soll. Mehr unter www.digitalpakt-alter.de.


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