Denkma(h)l in Hamm: Gutes Essen, große Chancen!

Das Restaurant Denkma(h)l in Hamm ist erst einmal ein ganz normales Restaurant – hier wird den Menschen in einer sehr schönen Umgebung richtig gutes Essen serviert. Auf den zweiten Blick ist das Denkma(h)l dann aber doch etwas Besonderes. Es bietet jungen Menschen mit psychischen Erkrankungen und in schwierigen Lebensphasen eine Chance, neu durchzustarten.

Darum geht's:


Was ist das Denkma(h)l genau?

Das Denkma(h)l in Hamm ist eine Lehr- und Trainingsgastronomie der Malteser Werke. Insgesamt gehen hier 23 Personen gemeinsam als Team einer gastronomischen Tätigkeit nach. Hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bilden das Kernteam – ausgebildete Köchinnen und Köche, Restaurantfachkräfte und eine sozialpädagogische Fachkraft. Darüber hinaus gibt es 15 Plätze für junge Menschen, die besondere Unterstützung benötigen, um sich psychisch zu stabilisieren, beruflich zu orientieren, auf eine Ausbildung vorzubereiten oder eine solche zu absolvieren. Ziel ist es, ihren Platz in unserer Gesellschaft und auf dem Arbeitsmarkt zu finden. Die jungen Menschen sind zwischen 16 und 28 Jahren und leben mit sichtbaren und nichtsichtbaren Beeinträchtigungen. Es sind zum Beispiel Depressionen, Ängste, Suchterkrankungen, Persönlichkeitsstörungen und Essstörungen, die ihren Alltag bestimmen. Andere leiden unter Einsamkeit, haben kein tragfähiges soziales Netzwerk oder kommen aus Familien, die seit Generationen auf staatliche Leistungen angewiesen sind.

Was zeichnet das Denkma(h)l aus?

Im Innenraum bietet das Denkma(h)l Platz für 50, im Außenbereich für weitere 40 Gäste – ein Ort, an dem sich Menschen zum Mittagessen, Abendessen oder zu besonderen Anlässen begegnen. Die Küche ist jung und ideenreich. Neben der anspruchsvollen Abendkarte gibt es werktags einen wechselnden Mittagstisch. Auch für Veranstaltungen gibt es eine breite Auswahl an Speisen und Getränken.

Was das Denkma(h)l besonders macht: Das Team ist für ein Restaurant dieser Größe vergleichsweise groß und wird durch eine sozialpädagogische Fachkraft ergänzt. Diese begleitet die jungen Menschen, die hier arbeiten, im Alltag. So entsteht ein Umfeld, in dem sich die Jugendlichen stabilisieren, beruflich orientieren und neue Fähigkeiten erwerben können – sowohl fachlich als auch im Umgang miteinander. Dadurch eröffnen sich für sie echte Chancen, um später in den Arbeitsmarkt einzusteigen. Die Atmosphäre im Restaurant ist geprägt von Offenheit, Wertschätzung und einem respektvollen Miteinander – sowohl im Team als auch im Kontakt mit den Gästen.

Wie empfinden die Mitarbeitenden die Arbeit?

Die hauptamtlichen Mitarbeitenden haben sich bewusst dafür entschieden, in einem gemischten Team zu arbeiten und sich für die Verbesserung der Lebensumstände der Jugendlichen einzusetzen.

Wie etwa für die 21-jährige J., die als Kind beide Eltern verlor. Ihre Mutter starb an Leukämie, ihr Vater an Lungenkrebs. Danach kamen sie und ihre jüngere Schwester in Pflegeeinrichtungen. „Ich kannte keine Herzlichkeit mehr“, erzählt sie. Zu Beginn ihrer Ausbildung litt sie unter einem geringen Selbstbewusstsein und hatte Schwierigkeiten damit, „nein“ zu sagen. Jetzt wächst ihr Selbstbewusstsein stetig, sie hat sogar eine eigene Wohnung: „Ich bin ein Vorbild für meine kleine Schwester, freue mich jeden Tag auf die Arbeit. Meine Motivation steigt immer weiter.“

Was wird den Teilnehmenden vermittelt?

Eine geregelte Tagesstruktur, die der psychischen Stabilisierung, einer beruflichen Orientierung und der Vorbereitung auf eine Ausbildung dient, eingebettet in einen geschützten und gleichzeitig realistischen, am Arbeitsmarkt orientierten Rahmen und ein verständnisvolles und unterstützendes Team – das zeichnet das Denkma(h)l aus. „Hier habe ich gelernt, um Hilfe zu fragen, und dass das keine Schwäche ist“, sagt ein 23-jähriger, der arbeitslos und suchtkrank war und deshalb phasenweise sogar obdachlos. Er stellt fest: „Meine psychische Stabilität hat sich so sehr verbessert und das tut mir gut.“ Die tägliche Arbeit, ein eigenständiger Job, das Gefühl „gebraucht zu werden“, all das schafft Sinn für den Alltag, Sinn fürs Leben. Im Denkma(h)l wird eben nicht nur gekocht. Es werden auch Grundfähigkeiten erarbeitet, die nicht unwesentlich sind für den beruflichen Alltag: Pünktlichkeit, Verlässlichkeit, Körperpflege, Belastbarkeit, berufsrelevante soziale Kompetenzen.


Hier habe ich gelernt, um Hilfe zu fragen, und dass das keine Schwäche ist.

Aussage eines 23-Jährigen, der im Denkma(h)l eine neue Perspektive gefunden hat.


Was unterscheidet das Denkma(h)l noch von anderen Restaurants?

Der Blick hinter die Kulissen einer Restaurantküche zeigt schnell, wie hektisch es dort zugehen kann. Besonders in Stoßzeiten steigt die Anspannung spürbar, das Arbeitstempo zieht an und die Abläufe müssen reibungslos funktionieren. Zeit für ausführliche Erklärungen bleibt dann kaum. In solchen Momenten wird der Ton oft knapper und direkter. Für viele Beschäftigte in der Gastronomie bedeutet das zusätzlichen Stress, Überforderung und nicht selten ungesunde Wege, um mit dem Druck umzugehen.

Auch im Denkma(h)l gehören diese wechselnden Arbeitsphasen zum Alltag. Der Umgang damit unterscheidet sich jedoch: Die verantwortlichen Mitarbeitenden setzen auf eine bewusste Einsatzplanung, die gemeinsam mit der sozialpädagogischen Fachkraft entwickelt wird. Dabei stehen die individuellen Stärken und Talente der jungen Menschen im Mittelpunkt. Ziel ist es, sie zu fordern und zu fördern – ohne den Fokus auf das zu legen, was sie noch nicht beherrschen. So entsteht ein Arbeitsumfeld, das nicht auf Druck und Lautstärke setzt, sondern auf Wertschätzung und Entwicklungsmöglichkeiten.

Zusammen erfolgreich: Teamwork ist alles

Flache Hierarchien, ein respektvoller Umgang, ein wertschätzendes Miteinander – das sind Werte, die im Denkma(h)l gelebt werden. Es sind gerade diese Werte, die die Weichen für ein gutes Teamwork stellen und den Mitarbeitenden einen enormen Halt geben. Dabei lebt das Kernteam den jungen Menschen vor, wie gute Zusammenarbeit funktioniert. Alle Mitarbeitenden gehen sehr bedacht mit Meinungsverschiedenheiten, Konfliktsituationen oder Entscheidungsfindungen um. Alexander Hoppe, der im Denkma(h)l seine Karriere begann und zwischenzeitlich Küchenchef eines bekannten Sternerestaurants in Wuppertal war, beschrieb seine Arbeit im Denkma(h)l damals so: „Wir arbeiten alle für das gleiche Ziel. Das schweißt uns sehr eng zusammen, es ist sehr familiär.“

Gruß aus der Küche

Du interessierst dich für das Essen im Denkma(h)l? Hier findest du aktuelle Speisekarten und kannst dich vom guten Geschmack überzeugen lassen.

Supporte das Denkma(h)l: Essen gehen und spenden

Fest steht, das Denkma(h)l ist ein guter Ort für junge Menschen in besonders schweren Lebenssituationen. Ob psychisch krank, vereinsamt oder finanziell in Not: Ihre Tätigkeit im Denkma(h)l kann die Weichen für ein eigenständiges Leben stellen. Die Teilnehmenden erhalten besondere Unterstützung zur beruflichen Orientierung, um ihren eigenen Platz in der Gesellschaft zu finden. Du kannst das Denkma(h)l unterstützen, indem du persönlich vorbeischaust, dir köstliches Essen schmecken lässt oder hier ganz bequem online für diese Jugendhilfe-Einrichtung der Malteser spendest.


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