Nachhaltigkeit als Generationenprojekt: Gemeinsam für ein gutes Klima

Die Auswirkungen der Klimakrise treffen insbesondere ältere Menschen. Sie leiden jetzt schon stärker unter Hitzewellen und Naturkatastrophen. Nachhaltigkeit geht uns alle an und ist ein generationenübergreifendes Thema. Am besten können wir es gemeinsam angehen – als Gemeinschaft von Menschen jeden Alters.  

Nachhaltigkeit ist nur für junge Leute?

Ältere Menschen interessieren sich nicht für Nachhaltigkeit? Das stimmt nicht! Die Umfrage "Wahrgenommene Bedrohung durch den Klimawandel in der zweiten Lebenshälfte", vom DZA (Deutsches Zentrum für Altersfragen), hat ergeben:: Ein Drittel der Menschen über 43 Jahren sehen den Klimawandel als Bedrohung. Vor allem die älteren Generationen sind jetzt schon besonders betroffen von den Auswirkungen: Hitzewellen können für Seniorinnen und Senioren tödlich enden und bei Naturereignissen wie Stürmen oder Fluten sind Ältere oft weniger flexibel. Ein weiteres Ergebnis der Umfrage ist, dass die älteren Menschen häufiger nachhaltiger leben, als vermutet wird. Sie kaufen bewusster ein und achten auf Regionalität, sie vermeiden Plastik, unternehmen weniger Flugreisen und reparieren Dinge lieber, als alles neu zu kaufen. In manchen Bereichen achten ältere Menschen sogar mehr auf Nachhaltigkeit als die jüngeren Generationen. Schließlich mussten viele Ältere damals lernen, mit wenig auszukommen.  

Und wer nun denkt, die Älteren würden einfach nur still einen nachhaltigen Lebensstil pflegen, irrt ebenfalls. Die Initiative Omas for Future geht zum Beispiel für mehr Klimaschutz auf die Straße. Im Laufe der Jahre engagierten sich immer mehr Leute. Das Ziel der Initiative ist, die Generationen 50+ beim Thema Klimaschutz mitzunehmen – mit Aufklärung, niederschwelligen Angeboten und nützlichen Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Alltag. Übrigens sind die älteren Generationen die Vorreiter, was Klimaschutzinitiativen und Proteste betrifft. Schon in den 1970er-Jahren gingen die Menschen in Deutschland auf die Straßen, um auf das Thema aufmerksam zu machen. Vielleicht erinnern Sie sich an die Demonstrationen und Proteste oder Sie waren sogar selbst aktiv dabei? 

Klimabewegungen gab es auch schon früher

Umweltschutz ist keineswegs ein modernes Phänomen. Nach dem Motto „Es muss nicht alles neu sein“, handeln viele ältere Leute ganz selbstverständlich nachhaltig. Das gilt besonders für die Kriegs- und Nachkriegsgenerationen, die damals mit wenig auskommen mussten und noch heute sparsam leben: Licht soll nur dort brennen, wo es gebraucht wird, Geschenkpapier wird mehrmals genutzt und sogar aufgebügelt, Socken werden gestopft und Elektrogeräte repariert. Warum auch nicht? Das ist gelebte Nachhaltigkeit ohne großes Aufsehen. 

Machen wir eine kleine Zeitreise in die 1970er- und 1980er-Jahre: Erinnern Sie sich noch an die quietschgelben Aufkleber mit der roten, lachenden Sonne und dem Text: „Atomkraft? Nein Danke“? Viele Menschen gingen damals auf die Straßen und demonstrierten gegen Atomkraftwerke. Auch wenn der Begriff „Klimawandel“ zu der Zeit nicht fiel, so war das Ziel der damaligen Umweltbewegungen den heutigen ganz ähnlich: Risiken für die Umwelt sollten verringert, Lebensräume geschützt werden und die Gesellschaft generell mehr Verantwortung für die Umwelt übernehmen. So wurde während dieser beiden Jahrzehnte die Mülltrennung offiziell eingeführt und politische Parteien wie „Die Grünen“ gegründet, die ihren Schwerpunkt auf Umweltthemen setzten. Die Klimaforschung steckte damals noch in den Kinderschuhen und die Zusammenhänge zwischen Treibhauseffekt und Klimawandel waren noch nicht voll umfassend bekannt. Das änderte sich in den 1990er-Jahren und seitdem engagieren sich Menschen jeden Alters tagtäglich für eine saubere Umwelt. Dennoch hat sich die Lage in den letzten Jahren weiter verschärft. Wir alle müssen Berge von Plastikmüll bewältigen, die immer stärker werdende Sommerhitze ertragen und uns von immer mehr Tierarten verabschieden, die aussterben. Wir können das Ruder nur herumreißen, wenn alle an einem Strang ziehen – Jung wie Alt. 

Gemeinsame Sachen machen

Nachhaltigkeit ist mehr, als Strom zu sparen oder weniger Plastik zu kaufen. Nachhaltigkeit bedeutet auch, miteinander ins Gespräch zu kommen, um sich gegenseitig zu verstehen und gemeinsam Lösungen zu finden. Dazu gehört auch die Anerkennung der Stärken der jeweiligen Generationen. Die Jüngeren können viel von den Älteren lernen und umgekehrt. Die älteren Generationen pflegen häufig einen bewussteren Umgang mit Konsumgütern, einen sparsamen Umgang mit Ressourcen und leben stärker nach dem Motto: Weniger ist mehr. Diese Erfahrung hat auch Stefanie Worm gemacht, Nachhaltigkeitsmanagerin bei Malteser Wohnen & Pflegen. Sie tauscht sich regelmäßig mit ihrer Nachbarin aus, die 1946 geboren wurde. Die Dame hat einen Garten, in dem sie bienenfreundliche Pflanzen bevorzugt. Außerdem pflanzt sie ihr eigenes Obst und Gemüse an. „In Sachen Klimaschutz ist sie für mich ein leuchtendes Beispiel“, sagt Stefanie Worm. „Ihre kleinen, aber konsequenten Entscheidungen tragen mehr zur Nachhaltigkeit bei, als es auf den ersten Blick erscheint.“ 

Und was können die Älteren von den Jüngeren lernen? Die jungen Generationen können den Älteren die Möglichkeiten der digitalen Welt näherbringen: Energiesparen mit Smart-Home-Lösungenoder auch das Finden und Teilen von wissenschaftlich fundierten Informationen im Netz. Klimaschutz ist eine Aufgabe für alle Generationen und nur gemeinsam können wir effizient sein. Es gibt viele Projekte, bei denen sich junge und ältere Menschen zusammentun und sich für den Umweltschutz engagieren. Zum World Cleanup Day am 20. September sammeln Millionen Menschen auf der ganzen Welt Müll auf, der achtlos weggeworfen wurde. Der BUND fördert die Zusammenarbeit in den sogenannten GenerationenSchulGärten. Auch die Malteser engagieren sich generationenübergreifend für mehr Nachhaltigkeit – vor allem in organisatorischen Strukturen, in denen Jung und Alt zusammenarbeiten und ihre Arbeit ressourcenschonend gestalten.  

Nachhaltigkeit im Malteser Verbund

Sie möchten mehr über die Nachhaltigkeits- und Klimastrategie der Malteser erfahren? Oder suchen Sie noch Nachhaltigkeitstipps für den eigenen Alltag? Dann besuchen Sie diese Seite: Malteser Heute für Morgen

Gemeinsam mehr erreichen

Klimaschutz gelingt am besten, wenn alle Generationen zusammenarbeiten. Das zeigen auch die Malteser mit ihren vielfältigen Projekten. Nachhaltigkeit hat hier einen hohen Stellenwert. Unter dem Motto „Malteser Heute für Morgen“ engagieren sich Jung und Alt gemeinsam für mehr Nachhaltigkeit im Alltag. Dabei wird immer wieder der Austausch gesucht, denn wenn sich alle Generationen zusammentun, entstehen die besten Ideen. Viele Ideen haben die Malteser bereits als Maßnahmen in den Alltag implementiert: unnötige Abfälle vermeiden, reparieren statt wegwerfen, effizientere Technik nutzen. Der Nachhaltigkeitsgedanke zieht sich durch alle Bereiche wie den Pflegedienst oder den  Kulturbegleitdienst, mit den Seniorinnen und Senioren beispielsweise ins Theater oder ins Museum begleitet werden. Die Routen werden so geplant, dass möglichst immer die effizienteste Strecke genommen wird. Manche sogenannte KulTouren werden auch mit einer Rikscha unternommen, das ist besonders umweltfreundlich.  

Und so wird deutlich: Nachhaltigkeit kann nur dann gelingen, wenn alle an einem Strang ziehen. Dazu gehört ein generationenübergreifender Austausch, bei dem wir alle voneinander lernen. Gemeinsam gestalten wir die Welt von morgen – fair, bewusst und nachhaltig. 


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