Gürtelrose: Ursachen, Symptome und Behandlung

Eine Gürtelrose kann äußerst schmerzhaft und mitunter langanhaltend sein. Warum vor allem Seniorinnen und Senioren betroffen sind und was Sie präventiv beziehungsweise im akuten Krankheitsfall unternehmen können, erfahren Sie hier.

Was ist Gürtelrose und wodurch wird sie verursacht

Gürtelrose beziehungsweise Herpes Zoster wird durch das Varizella-Zoster-Virus verursacht, das nach einer Windpockeninfektion lebenslang im Körper verbleibt und inaktiv wird. Unter bestimmten Umständen kann das Virus reaktiviert werden und dann eine Gürtelrose verursachen. Die volkstümliche deutsche Bezeichnung leitet sich von dem rötlichen Ausschlag ab, der bei besonders starken Erscheinungsformen zum Teil oder gar vollständig gürtelförmig um den Körper verläuft und dort eine sogenannte Wundrose verursacht. Eine Wundrose äußert sich typischerweise durch eine rot glänzende, sehr unangenehme und relativ scharf begrenzte Schwellung auf den oberen Hautschichten.

Das Risiko einer Reaktivierung steigt mit dem Alter und einer geschwächten Immunabwehr. Andere Faktoren wie anhaltender Stress (beziehungsweise sonstige mentale Belastungen), Krankheit, Immunsuppression – also die Unterdrückung des körpereigenen Immunsystems – und bestimmte Medikamente können allerdings ebenfalls das Risiko einer Gürtelroseerkrankung erhöhen.

Betroffene stellen sich häufig die Frage, ob sie nach Ausbruch der Krankheit ansteckend sind. Die Antwort lautet: Ja, eine Gürtelrose kann ansteckend sein, allerdings in erster Linie für diejenigen, die noch keine Windpocken hatten. Sind alle Bläschen auf der Haut ausgetrocknet und ist die letzte Kruste abgefallen, besteht keine Ansteckungsgefahr mehr. Übrigens: In aller Regel zieht die Ansteckung keine Gürtelrose, sondern den Ausbruch der Windpocken-Erkrankung nach sich.

Obwohl Gürtelrose in den meisten Fällen ohne langfristige Folgen abheilt, kann es zu Komplikationen kommen: Eine mögliche Komplikation ist die sogenannte postherpetische Neuralgie, bei der Nervenschmerzen nach dem Abklingen des Ausschlags bestehen bleiben. Dies kann Wochen bis Monate andauern und erhebliche Beeinträchtigungen verursachen. Andere seltene Komplikationen umfassen bakterielle Infektionen der Haut, Augenentzündungen oder sogar neurologische Probleme. Deshalb ist es wichtig, eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung zu erhalten, um das Risiko von Komplikationen zu minimieren.

Erste Anzeichen und typische Symptome

Die ersten Anzeichen einer Gürtelrose sind oft ein brennendes oder kribbelndes Gefühl auf der Haut, gefolgt von Schmerzen und Empfindlichkeit. Innerhalb weniger Tage entwickelt sich ein Hautausschlag in Form von roten Bläschen, die sich entlang eines Nervenstrangs auf einer Körperseite ausbreiten und normalerweise von starken Schmerzen begleitet werden. Der Ausschlag kann mit Juckreiz, Taubheitsgefühl oder einem stechenden Gefühl einhergehen. In einigen Fällen können auch grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen und Müdigkeit auftreten. Es ist wichtig, eine Ärztin beziehungsweise einen Arzt aufzusuchen, sobald die Symptome auftreten, um eine genaue Diagnose und angemessene Behandlung zu erhalten.

Bitte beachten Sie: Sobald Sie sich das Video ansehen, werden Informationen darüber an Youtube/Google übermittelt. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Google Datenschutzerklärung.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Wenn der Schmerz einsetzt, wünschen sich die Betroffenen schnelle Hilfe. Suchen Sie hierfür unbedingt Ihre Ärztin oder Ihren Arzt auf, um das weitere Vorgehen zu besprechen! Die Behandlung von Gürtelrose zielt darauf ab, die Schmerzen zu lindern, den Hautausschlag zu kontrollieren und die Dauer der Erkrankung zu verkürzen. Antivirale Medikamente wie zum Beispiel Aciclovir, Valaciclovir oder Famciclovir werden oft verschrieben, um das Virus zu bekämpfen und die Ausbreitung des Ausschlages zu stoppen. Schmerzlindernde Medikamente wie Paracetamol oder entzündungshemmende Medikamente können verwendet werden, um die Schmerzen zu reduzieren. Lokale Behandlungen wie kühlende Lotionen oder Cremes können ebenfalls helfen, den Juckreiz zu lindern und die Heilung zu fördern.

Zusätzlich können Ärztinnen und Ärzte manchmal kortikosteroidhaltige Medikamente, das sind entzündungshemmende Medikamente, verschreiben, um Entzündungen zu reduzieren und das Risiko von Komplikationen zu verringern. Es ist wichtig, frühzeitig mit der Behandlung zu beginnen, um das beste Ergebnis zu erzielen. Zudem sollten Patientinnen und Patienten darauf achten, den Ausschlag nicht aufzukratzen, um Infektionen zu vermeiden und den Heilungsprozess nicht zu behindern.

Tragen alle Menschen im Alter das Virus in sich?

Wenn jemand im Bekanntenkreis an Gürtelrose erkrankt, dann handelt es sich meist (wenn auch nicht immer) um einen älteren Menschen. Tatsächlich ist das fortschreitende Alter einer der Hauptrisikofaktoren für eine solche Erkrankung. Der Grund: Rund 95 Prozent der Menschen über 60 tragen das Virus in sich – das altersschwache Immunsystem begünstigt den Ausbruch. Die Windpocken aus Kindertagen sind in den meisten Fällen der Grund für die im Körper eingenisteten Viren.

Präventive Maßnahmen gegen Gürtelrose

Es gibt eine Impfung, die helfen kann, das Risiko einer Gürtelrose zu verringern oder die Schwere der Erkrankung zu reduzieren. Die Gürtelrose-Impfung richtet sich hauptsächlich an Menschen über 50, da das Risiko für Komplikationen in dieser Altersgruppe höher ist. Die Impfung kann jedoch auch für Personen in jüngeren Altersgruppen empfohlen werden, insbesondere für diejenigen mit einem geschwächten Immunsystem oder bestimmten Gesundheitszuständen. Es ist ratsam, sich mit einer Ärztin oder einem Arzt zu besprechen, um zu klären, ob die Gürtelrose-Impfung für Sie persönlich geeignet ist.

Die Wirksamkeit zum Schutz vor Herpes Zoster beträgt ab dem Alter von 50 Jahren etwa 92 Prozent. Mehr Informationen zum Impfstoff, dessen Wirksamkeit und möglichen Nebenwirkungen finden Sie auf der Seite des Robert Koch Instituts.

Fazit: Gürtelrose ist nicht zu unterschätzen

Wir halten fest, dass eine Gürtelrose schmerzhaft und in einigen Fällen sehr langwierig sein kann. Sie verläuft in Phasen und dauert meist einige Wochen an. Um den Ausbruch einer Gürtelrose zu verhindern, sollten Sie sich frühzeitig bei Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über eine mögliche Impfung informieren und im akuten Krankheitsfall ebenfalls so schnell wie möglich Behandlungsmethoden besprechen. Da es unter Umständen zu den oben beschriebenen Komplikationen kommen kann, sollten Sie das Risiko einer Gürtelroseerkrankung nicht auf die leichte Schulter nehmen. Hinter dem nachfolgenden Link erhalten Sie weitere Tipps und Informationen zum Thema Gesundheitsvorsorge im Seniorenalter.   


Bewerte diesen Artikel

 
 
 
 
 
 
110
1
5
4.25