„Momente der Nähe“: Freude schenken, Herzen berühren

Seit vielen Jahren helfen die Malteser in der Weihnachtszeit einsamen und bedürftigen Menschen. In diesem Jahr (Stand: Dezember 2023) finden unter dem Motto „Momente der Nähe“ zum zweiten Mal zahlreiche Aktionen in ganz Deutschland statt. Tausende Ehrenamtliche jeden Alters engagieren sich, um möglichst vielen Menschen glückliche Stunden zu ermöglichen.

Eine ältere Frau sitzt mit einem Golden Retriever mit rotem Halstuch auf einem Sessel.

Überblick:

Was sind die „Momente der Nähe“?

„Die Momente der Nähe sind eine deutschlandweite Aktion der Malteser“, erklärt die Koordinatorin Nadine Kloppert, „wir wollen uns bedürftigen Menschen widmen, ihnen Zeit und Nähe schenken – mit unterschiedlichsten Aktivitäten.“ Momente der Nähe richten sich an keine spezielle Altersgruppe; angesprochen werden sowohl junge als auch alte Menschen, Geflüchtete, Menschen mit körperlichen oder psychischen Einschränkungen, einsame Menschen oder Obdach- und Wohnungslose. Gestartet wurden die Momente der Nähe 2023 eine Woche vor dem Welttag der Armen am 13. November. Darin einbezogen ist auch der Nikolaustag, an dem immer zahlreiche Aktionen von engagierten Helferinnen und Helfern der Malteser durchgeführt werden. Am 17. Dezember endet der Aktionszeitraum offiziell. Ziel ist es, sich für einsame und bedürftige Menschen einzusetzen und Freude zu schenken. Das ist für viele Malteser bereits eine bewährte und schöne Tradition in der Weihnachtszeit, aber natürlich auch darüber hinaus.

Eine Porträtaufnahme einer lächelnden Frau mit schwarzen Haaren. — Nadine Kloppert ist die Koordinatorin der Aktion „Momente der Nähe“.

Wie kam es zu der Idee?

Schon seit 20 Jahren veranstalten die Malteser eine Reihe von Aktionen rund um den Nikolaustag: „Im Jahr 2017 wurde dann der Welttag der Armen von Papst Franziskus ausgerufen und wir haben auch diesen Tag mit Aktionen begleitet. Im vergangenen Jahr haben wir dann alle Veranstaltungen in den Momenten der Nähe gebündelt“, berichtet Nadine Kloppert. Mit einem überwältigenden Ergebnis: Es gab 184 Aktionen in ganz Deutschland, an denen 2.547 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer beteiligt waren: „Wir konnten so mehr als 15.000 Menschen mit den Momenten der Nähe erreichen.“

Ein älterer Mann mit hellblauer Mütze sitzt mit einem Becher auf einem Campingstuhl. — „Momente der Nähe“ stehen bedürftige Menschen im Vordergrund.

Was für Aktionen gab es schon?

Die Aktionen sollen möglichst viele Menschen mit ihren individuellen Interessen und Bedürfnissen ansprechen, deshalb sind sie auch sehr vielfältig.

Im vergangenen Jahr (2022)...

...verteilten Besuchshunde mit ihren Herrchen und Frauchen Geschenke an die Menschen der Lebenshilfe – als Rentiere verkleidet,
...wurden in der Weihnachtszeit Momente der Nähe beim gemeinsamen, generationsübergreifenden Plätzchenbacken geschaffen,
...ging es bei einem Seniorentreff um das Thema „Schönheit im Alter“. Eine Kosmetikerin gab den anwesenden Damen Tipps zu den Themen Ernährung, Bekleidung und Schminken,
...waren etliche Rikschas samt Nikoläusen unterwegs, um Freude zu schenken.

Auch in den unterschiedlichen Fachbereichen der Malteser zeigt sich die Vielfalt der Aktionen und Angebote: Besonders aktiv waren unter anderem die Abteilungen Soziales Ehrenamt, die Malteser Jugend, der Integrationsdienst und die Notfallvorsorge.

Menschen in Einsatzkleidung der Malteser belegen Brote und lächeln in die Kamera. — Rund um den Nikolaustag heißt es bei den Maltesern: Zusammenrücken und an einem Strang ziehen!

Braucht es gerade in den aktuellen Zeiten „Momente der Nähe“?

„Wir haben beobachtet, dass gerade durch die Corona-Zeit die Menschen noch weiter auseinandergerückt sind. Noch mehr Menschen fühlen sich einsam“, sagt Nadine Kloppert, „der Wunsch nach Nähe ist daher umso größer.“ Das beträfe nicht nur ältere Menschen, sondern auch viele Jüngere: „Ihnen fällt es oft besonders schwer, einsam zu sein.“ Auch das Weltgeschehen mit Krisen und Kriegen verschärfe die Situation noch. In emotionaler, aber auch in finanzieller Hinsicht: „Es gibt immer mehr Menschen, die sich den Gänsebraten nicht leisten können. Auch da setzen wir mit unseren Aktionen an.“

Sind diese Momente besonders für ältere Menschen wichtig?

„Viele ältere Menschen habe ihre Familie, ihre Enkelkinder nicht in der Nähe“, sagt Nadine Kloppert, „diese Nähe vermissen sie. Gerade die Adventszeit kann eine gewisse Sentimentalität mit sich bringen. Wir erinnern uns an früher, an Bräuche und an gesellige Stunden mit den Lieben. Wir wollen Momente schaffen, in denen sich alles richtig anfühlt, die Welt zumindest kurzzeitig wieder in Ordnung ist. Bei uns finden Jung und Alt zusammen – davon profitieren alle.“

Eine lächelnde Friseurin schneidet die Haare einer Frau. — Beim Wohlfühlmorgen in Hildesheim ist auch ein Friseurbesuch möglich.

Was für Aktionen sind dieses Jahr geplant?

„Ich freue mich, dass auch für dieses Jahr wieder so viele schöne Aktionen angemeldet wurden“, sagt Nadine Kloppert.

Die Malteser in Trier werden im jüdischen Kinderheim und im Seniorenheim in Bad Sobernheim ihre beliebte Nikolausfeier veranstalten.
In Bad Säckingen werden in Senioreneinrichtungen Wünsche erfragt und natürlich auch erfüllt.
Der Wohlfühlmorgen der Malteser in Hildesheim ist schon ein echter Klassiker: Hier können obdach- und wohnungslose Menschen frühstücken und duschen, einen Friseur, und die Kleiderkammer besuchen. Außerdem steht das MediMobil bereit, sowie das Zahnmobil und die Sozialberatung der Caritas.
Die Malteser Jugend in Görlitz schreibt Briefe, Gedichte und Geschichten auf und lässt sie Seniorinnen und Senioren in Hoyerswerda zukommen.
Mit selbstgebackenem Kuchen, Weihnachtsgeschichten und -musik sowie dem Besuch des Nikolauses richten die Aachener Malteser einen Senioren-Adventsnachmittag aus und schaffen so stimmungsvolle Stunden.
Überall in Deutschland werden Besuchshunde und Nikoläuse unterwegs sein, um Momente der Nähe und Freude zu schaffen.

Ein als Nikolaus verkleideter Mann mit einer älteren Frau. — Im Rahmen von „Momente der Nähe“ sind auch wieder Nikoläuse unterwegs.

Welche Erfahrungen machen die Teilnehmenden?

„Ich war vergangenes Jahr am Nikolaustag mit Kolleginnen und Kollegen in Köln in einem Altenheim“, erinnert sich Nadine Kloppert, „es war eine tolle, weihnachtliche Stimmung – unser heiliger Nikolaus war da, Engel und wir hatten einen Gitarristen dabei. Alles war sehr festlich und wir haben gemeinsam Nikolauslieder gesungen. Viele ältere, auch an Demenz erkrankte Menschen, erinnerten sich noch an alle Lieder, sangen mit und tanzten sogar. Es war für mich ein unfassbar schöner Moment, die Freude und die Anteilnahme der Menschen zu sehen. Ich würde sagen, dieser Tag hat mir mindestens so viel gegeben wie ihnen.“