Mit über 30 haupt- und ehrenamtlichen Kräften haben die Malteser im Erzbistum Bamberg an einer groß angelegten Katastrophenschutzübung im Fuchs-Park-Stadion teilgenommen. Insgesamt waren rund 350 Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr, Hilfsorganisationen sowie dem Amt für Katastrophenschutz beteiligt, die ein Amok-Szenario während eines Fußballspiels trainierten.
Eine besondere Rolle übernahmen die Malteser bei der Notfalldarstellung – einem Alleinstellungsmerkmal im Erzbistum Bamberg. Das ND-Team sorgte dafür, dass die Polizistinnen und Polizisten, die als Mimen agierten, professionell geschminkt wurden. „Durch die authentische Darstellung können die Einsatzkräfte unter realistischen Bedingungen arbeiten und ihre Abläufe prüfen“, betont Juliana Sitzmann, Leiterin der Notfalldarstellung bei den Maltesern in der Diözese Bamberg.
Neben der Notfalldarstellung stellten die Malteser auch einen wichtigen Teil der sanitätsdienstlichen Versorgung. Gemeinsam mit BRK und Johannitern waren über 100 Helferinnen und Helfer im Einsatz. Geübt wurde die schnelle Versorgung, Verteilung und Übergabe von Verletzten an die Kliniken in Bamberg, Burgebrach und Scheßlitz.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit im Fokus
Prof. Dr. Christian Bauer, stellvertretender Diözesanleiter der Malteser im Erzbistum Bamberg und zuständig für den Katastrophenschutz, zieht ein positives Fazit: „Glückwunsch an die Stadt Bamberg und an das Amt für Katastrophenschutz für diese tolle Übung! Besonders hervorheben möchte ich, dass es gelungen ist, hier über Sektorengrenzen hinaus zu arbeiten und vor allem die Kliniken mit einzubinden. Wir konnten dort die Schockraumversorgung und die Triagen sehen. Interdisziplinarität ist ein großes Thema: einerseits die Zusammenarbeit in der Schadenslage, andererseits die Weiterversorgung in den Kliniken.“
Für die Malteser war die Übung zugleich eine wertvolle Möglichkeit, das Zusammenspiel mit den Partnerorganisationen zu trainieren und die eigenen Abläufe weiter zu professionalisieren. „Bei einem Massenanfall an Verletzten ist es entscheidend, dass jeder Handgriff sitzt und die Zusammenarbeit reibungslos läuft. Das konnten wir hier unter Beweis stellen und verbessern“, sagte René Timmermann, stellvertretender Übungsleiter für die Malteser, in einem ersten Fazit.
Übung zeigt Stellenwert des Ehrenamts
Bei Großschadenslagen stößt der hauptberufliche Rettungsdienst schnell an Grenzen. Dann sind es die ehrenamtlichen Katastrophenschutzeinheiten, die unverzichtbar werden. Für viele Malteserinnen und Malteser war es daher eine wertvolle Gelegenheit, ihre Fähigkeiten in einem realistischen Szenario einzubringen.
Auch wenn es sicher noch Wochen dauern wird, bis alle Beteiligten ihre Abschlussbilanz vorlegen können, stand am Ende der Übung für alle Beteiligten fest: Die intensive Vorbereitung hat sich gelohnt. Die Malteser im Erzbistum Bamberg konnten nicht nur ihre Stärken zeigen, sondern auch neue Impulse für die Weiterentwicklung des Katastrophenschutzes mitnehmen.
Text: Adrian Grodel