Verzicht aus der Not heraus – Malteser helfen Bedürftigen

Eine ältere Frau sitzt am gedeckten Tisch, eine Malteser Mitarbeiterin legt Besteck auf.
Den Menüservice und den Hausnotruf der Malteser können Bedürftige unter bestimmten Voraussetzungen über eine spendenfinanzierte Patenschaft auch kostenfrei nutzen. (Foto: Stefanie Lategahn/Malteser)

Bezirk Ost-Oberbayern. In der Fastenzeit üben viele Menschen Verzicht – aus freien Stücken und für eine begrenzte Zeit. Für ältere oder kranke Menschen, die trotz staatlicher Unterstützung sehr wenig Geld zum Leben haben, ist dagegen oft das ganze Jahr von Verzicht geprägt. Jede Ausgabe will gut überlegt sein. Das Wenige reicht oft nicht für regelmäßige Mahlzeiten und noch weniger für gesundes Obst und Gemüse. Die hohen Preissteigerungen der vergangenen Monate haben den Kreis der Betroffenen noch vergrößert.

Die Malteser nehmen deshalb die Fastenzeit zum Anlass, auf das spendenfinanzierte Projekt der Mahlzeiten- und Hausnotruf-Patenschaften hinzuweisen. „Auch bedürftige Menschen sollen nicht auf eine ausreichende und abwechslungsreiche Ernährung und auf schnelle Hilfe im Notfall verzichten müssen“, erklärt Stefan Lackner, Leiter Soziale Dienste bei den Maltesern im Bezirk Ost-Oberbayern, den Grundgedanken des Projekts. Auf der einen Seite suchen die Malteser deshalb Menschen, die lokal in ihrer Umgebung andere unterstützen möchten, denen es finanziell weniger gut geht. Auf der anderen Seite bietet die Hilfsorganisation ihren Menüservice – soweit im jeweiligen Landkreis verfügbar – und den Hausnotruf bedürftigen Menschen kostenfrei oder stark vergünstigt an. „Wir prüfen, ob die erforderlichen Voraussetzungen für eine Patenschaft gegeben sind, und geben dann immer für ein Jahr eine Zusage“, so Lackner.

Die Hemmschwelle für bedürftige Menschen ist groß, wissen die Malteser aus Erfahrung. „Dabei spielt es für uns überhaupt keine Rolle, warum jemand in Not geraten ist, und wir behandeln alle persönlichen Angaben streng vertraulich“, versucht Lackner etwaige Befürchtungen zu zerstreuen. Die Spender erfahren die Identität der Bezieher einer Patenschaft nicht und für die Mitarbeiter, die mittags das Menü bringen oder den Hausnotruf anschließen, spielt es keine Rolle, ob die Kosten für den Dienst durch eine Patenschaft, von der Pflegekasse oder einem anderen Kostenträger oder aus der eigenen Tasche getragen werden.

Grundsätzlich kommt für eine Patenschaft in Betracht, wer eine deutsche Rente bezieht oder wer aufgrund von Krankheit oder Behinderung beeinträchtigt ist. Außerdem muss die Person entweder Grundsicherung im Alter beziehungsweise Sozialhilfe beziehen oder über einen Berechtigungsschein der Tafel beziehungsweise eine Sozialcard verfügen oder nach Abzug der Miete weniger als 600 Euro monatlich zum Leben übrig haben.

Wer für sich oder eine andere Person eine Patenschaft anfragen oder das Projekt im eigenen Landkreis durch eine kleine oder größere Spende unterstützen möchte, findet alle nötigen Informationen unter www.mahlzeitenpatenschaften.de oder telefonisch unter der Nummer 0861-230 838-10.  


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