Ein Tag für alle, die ehrenamtlich Gutes tun

Mehr als 40 ehrenamtliche Malteser aus ganz Sachsen-Anhalt haben sich eine wohlverdiente Auszeit vom Geben genommen – beim Weiterbildungs- und Verwöhntag in Magdeburg. Ein Tag, der ganz ihnen gehörte. Ein Tag für Austausch, für neue Perspektiven – und vor allem: für Wertschätzung. 

Unter dem diesjährigen Motto „Ist es gut, Gutes zu tun?“ ging es um eine Frage, die sich viele, die im sozialen Ehrenamt tätig sind, im Alltag wohl eher selten stellen. Denn sie tun Gutes – oft ganz selbstverständlich. Doch genau diese Selbstverständlichkeit verdient es, einmal genauer betrachtet zu werden. 

"Sie leisten einen wertvollen Beitrag dazu, dass Einsamkeit gelindert wird. Und damit sie diesen wertvollen Beitrag leisten können, ist es natürlich wichtig, dass sie auch Gutes für sich selbst tun, dass sie sich selbst vielleicht auch manchmal hinterfragen, warum kann ich eigentlich Gutes tun? Wie mache ich das?", betonte Diözesangeschäftsführerin Anke Brumm. 

„Na klar ist es gut, Gutes zu tun. Es tut ja einem selbst gut, Gutes zu tun“, gab Klinikseelsorger Christoph Kunz gleich zu Beginn des Tages auf den Weg. Und doch, so macht er deutlich, sei Gutes tun auch ein Spannungsfeld – gerade dann, wenn Helfende selbst an Grenzen stoßen oder mit schweren Schicksalen konfrontiert werden. Es gehe aber auch um Respekt und um die Behutsamkeit gegenüber denen, die von dem guten Tun profitieren sollen, ohne Schaden davonzutragen.

Zwischen Tiefgang und Leichtigkeit

Wer Gutes tut, der muss auch auf sich selbst achten, neue Kraft schöpfen und bewusst reflektieren. Und genau dafür bot der Tag Raum – in einem bunten Programm aus kreativen, bewegten und nachdenklichen Elementen. Zwei Mitmachaktionen rahmten den Tag ein: Beim Gestalten von Schmunzelsteinen blieb eine liebevolle Erinnerung an diesen Tag zurück. Und wer mochte, konnte Worte finden für die Frage: Wie tue ich mir selbst Gutes?

Danach ging’s in die Workshops:

  • Das Gute in mir? – Familien- und Kunsttherapeutin Uta May lud ein zum biografischen Blick auf die eigene Geschichte.

  • Singen und Tanzen standen bei Stressmanagement-Trainerin Beate Hieber auf dem Plan – Bewegung als Balsam für Körper und Seele.

  • Achtsamkeit und Resilienz vermittelte Christoph Kunz – Impulse für innere Stärke.

  • Und beim Kokedama-Workshop mit Kreativexpertin Anja Uebe wurde bis zu den Handgelenken im Pflanzensubstrat gewühlt – das Ergebnis: kleine, japanische Pflanzenkunstwerke, bei denen Moos zum natürlichen Blumentopf wird.

Um sich ganz darauf einlassen zu können, braucht es aber auch eines Moments, der den Alltag kräftig in den Hintergrund drängt. Für den hat Sitztanz-Anleiterin ?? mit einem mexikanischen Bewegungswalzer gesorgt. Der Eisbrecher schlechthin. Denn in großen Saal des Magdeburger Roncalli-Hauses wurde es schlagartig lebendig. Alle lachten glockenhell und befreit. Der Alltag tritt in den Hintergrund, die Gemeinschaft rückt in den Mittelpunkt.

Ein Tag voller Wertschätzung

Am Ende des Tages nehmen die Teilnehmenden nicht nur neue Impulse und handfeste Ergebnisse mit – sondern vor allem ein Gefühl: Ich werde gesehen. Ich bin wichtig. Mein Tun zählt. Einmal im Jahr darf es auch für die Helfenden selbst um sie gehen.

Die Malteser in Sachsen-Anhalt sagen: Danke – für den Einsatz, die Zeit, die Hingabe. Schön, dass es so viele Menschen gibt, die sich dem Ehrenamt widmen.


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