MalteserMobil – Hilfe auf vier Rädern für Menschen ohne Zuhause

Die Malteser in der Diözese Magdeburg bereiten ein neues Projekt vor. Es heißt "Maltesermobil". Für wen ist das Angebot gedacht?
Katrin Leuschner, Referentin Soziales Ehrenamt: Unsere Zielgruppe sind Menschen in Magdeburg, die auf der Straße leben – ohne festen Wohnsitz und ohne eigene Wohnung. Das Maltesermobil richtet sich direkt an diese besonders bedürftige Personengruppe.

Was ist das Hauptziel des Projekts?
Wir möchten wohnungslose und bedürftige Menschen ganzjährig versorgen. In der kalten Jahreszeit bieten wir warme Suppen und Getränke an, im Sommer kühlende Speisen, Getränke, Eis und Sonnenschutz. Neben der materiellen Unterstützung geht es uns vor allem darum, Nähe zu schenken, zuzuhören und bei Bedarf über weiterführende Hilfsangebote zu informieren.

Welche konkreten Bedürfnisse sollen durch das Angebot gedeckt werden?
Wir wollen ein Ankerpunkt für Menschen sein, die keinen festen Wohnsitz haben. Je nach Jahreszeit bieten wir Wärme oder Abkühlung, aber immer ein offenes Ohr, menschliche Nähe und Ermutigung. Wer Hilfe sucht oder einfach nur ein Lächeln möchte, ist bei uns richtig.

Gibt es bereits Erfahrungen mit der Zielgruppe?
Erste Kontakte hatten wir durch Begegnungen beim Welttag der Armen in den Jahren 2022 und 2023 sowie bei unserer Nikolausaktion. Das Feedback war sehr ermutigend und zeigt uns, wie wichtig Angebote für diese Menschen sind ist.

Wo wird das Maltesermobil unterwegs sein?
Unser Einsatzgebiet ist die Stadt Magdeburg. Konkrete Stationen sind unter anderem die Bahnhofsmission, Sudenburg, Neustädter See, Stadtfeld, Kannenstieg, der Wissenschaftshafen und der Salbker See. Wir sprechen auch mit Menschen vor Ort, um ihre Aufenthaltsorte besser zu verstehen.

Wann genau startet das Angebot?
Ab Juli 2025 wird das Maltesermobil alle 14 Tage sonntags zwischen 16 und 20 Uhr unterwegs sein.

Wie ist das Projekt finanziert?
Der Umbau des Fahrzeugs wurde durch Eigenmittel der Malteser ermöglicht. Die laufenden Kosten wollen möglichst durch Spenden decken. Spenden speziell für diesen Zweck gibt es bislang kaum.

Welche Ausstattung hat das Maltesermobil?
Das Maltesermobil verfügt über eine eingebaute Küche, eine Kühlstrecke und Lagermöglichkeiten für Hygienematerialien.

Wie werden Lebensmittel und Materialien beschafft?
Wir sind auf Spenden aus Apotheken, Drogeriemärkten und Sanitätshäusern angewiesen. Falls nötig, kaufen wir bestimmte Sachgegenstände auch selbst ein.

Warum braucht es ein weiteres Hilfsangebot in Magdeburg?
In Magdeburg existieren neben den stationären Hilfsangeboten, nur wenige mobile Angebote. Unser Maltesermobil ergänzt diese Struktur, indem wir direkt zu den Menschen gehen.

Wer betreibt das Maltesermobil?
Das Team besteht ausschließlich aus Ehrenamtlichen. Wir suchen aktuell noch eine ehrenamtliche Leitung und Mitarbeitende, die bereit sind, sich zwei bis vier Stunden pro Woche um Vorbereitung, Einsatz und Nachbereitung zu kümmern.

Welche Qualifikationen und Schulungen müssen Ehrenamtliche mitbringen?
Neben sozialer Kompetenz, Empathie, Einfühlungsvermögen und einem wertfreien Umgang mit den Bedürftigen sollten Ehrenamtliche keine Berührungsängste mit dem Thema Obdachlosigkeit haben. Technisches Verständnis und ein Führerschein der Klasse B sind ebenfalls hilfreich. Pflicht sind eine Malteser-Grundausbildung, eine Hygieneschulung, ein Kurs zur Gesprächsführung sowie eine Präventionsschulung. Das bieten wir den Interessierten aber direkt an.

Was sind die konkreten Aufgaben der Ehrenamtlichen?
Die Aufgaben reichen von der Vorbereitung und Zubereitung von Mahlzeiten über die Ausgabe von Speisen und Getränken bis hin zu Gesprächen mit den Gästen und der hygienischen Nachbereitung des Einsatzes.

Wie stellt ihr sicher, dass ihr auch wirklich die Bedürftigen erreicht?
Wir setzen auf den direkten Kontakt zur Zielgruppe. Gespräche mit den Betroffenen, insbesondere bei der Bahnhofsmission, helfen uns, deren Bedürfnisse und Aufenthaltsorte besser zu verstehen.

Gibt es derzeit Kooperationen mit anderen Einrichtungen?
Aktuell bestehen noch keine formellen Kooperationen, aber wir sind offen für eine Zusammenarbeit mit anderen Akteuren in der Stadt.

Wie wird der Erfolg des Projekts gemessen?
In der Anfangsphase passen wir unsere Routen je nach Bedarf an. Nach 2–3 Monaten Testbetrieb evaluieren wir die Ergebnisse und legen feste Stationen fest, um möglichst viele Betroffene zu erreichen.

 

Mitmachen beim Maltesermobil: +49 (0) 391 50 67 69 10


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