„Was ist passiert?“ Die Aufregung bei den Schülerinnen und Schülern der Evangelischen Domgrundschule Magdeburg ist groß. Denn auf ihrem Schulhof steht ein Auto, das von außen wie ein Rettungswagen aussieht. Tatsächlich ist es der Herzenswunsch-Krankenwagen der Malteser, der die Schule besucht. Und das nicht ohne Grund. Denn zwei vierte Klassen der Grundschule hatten im vergangenen Jahr Spenden gesammelt. Dafür sind sie sportliche Runden gelaufen und haben auf ihrem Weihnachtsmarkt Kuchen und kleine Geschenke verkauft. Für den Herzenswunsch-Krankenwagen sind auf diese Weise 778,50 Euro zusammengekommen. Mit dem Geld helfen die Kinder, letzte Herzenswünsche von sterbenden Menschen zu erfüllen, die Ehrenamtlichen des Angebots weiterzubilden und zum Beispiel Decken für die Gäste des Fahrzeugs anzuschaffen.

Gesammelt hatten die Schüler sowohl für Unicef als auch für den Herzenswunsch-Krankenwagen. Um das Geld zu übergeben, haben die Kinder und ihre Lehrerinnen Anja Bierhals eingeladen, sie zu besuchen. Die Koordinatorin für den Malteser Herzenswunsch-Krankenwagen folgt dem gern – und ist neugierig, was die Kinder schon über das Auto wissen. „Das ist für Kinder und Erwachsene, die einen besonderen letzten Wunsch haben“, erzählt ein Kind. Und dann hört die Flut der Fragen nicht auf: Was war die längste Fahrt und welche die kürzeste, die ihr gemacht habt? Wie schnell darf man damit fahren? Wann wird das Blaulicht angemacht? Anja Bierhals erzählt von Fahrten an die Ostsee, vom Besuch eines Fußballspiels in Dortmund, von einem Mann, der gern das Grab seiner Frau besuchen wollte, weil er nicht bei der Beerdigung sein konnte, und von einem Mann, der noch einmal Köttbullar essen wollte, weil das eine Familientradition gewesen sei.

„Können wir uns das Auto auch mal von innen ansehen?“ Die Bitte erfüllen Anja Bierhals und Rettungssanitäter Maik Bleier, der zum ehrenamtlichen Team des Herzenswunsch-Krankenwagen gehört, gern.