Retten lernen, Verantwortung übernehmen: Die Summer School Sanitätsdienst 2025 der Berliner Malteser

Realitätsnahes Unfallszenario am See: Die Jugendlichen lernen in der Summer School von erfahrenen Ausbildern der Maltesern wie sie in einem echten Notfall reagieren müssten und einen Patienten transportieren.
Auf dem Stundenplan in der Summer School stand auch die Versorgung bei Traumata wie Kopf- oder Wirbelsäulenverletzungen.
Die Jugendlichen lernen auch das richtige Lagern und Sichern bei Verletzungen - hier zählt jeder Handgriff. Fotos: Malteser Berlin/Julian Stähle

Berlin. Ein Sommertag, ein ruhiger Steg am See, dann plötzlich ein Notfall: Ein Jugendlicher liegt bewusstlos am Ufer, seine Atmung ist flach. Seine Freundin hat ihn aus dem Wasser gezogen und den Notruf gewählt. Was wie eine echte Rettungssituation wirkt, ist Teil eines sorgfältig geplanten Übungsszenarios der Malteser Summer School Sanitätsdienst 2025 in Berlin. Zwölf junge Menschen im Alter von 16 bis 25 Jahren stellen sich in Grünheide bei Berlin einer intensiven Ausbildung zur Einsatzsanitäterin oder zum Einsatzsanitäter mit dem Ziel, schon bald ehrenamtlich bei Sportveranstaltungen, Konzerten oder Großevents in Berlin im Einsatz zu sein.

Vom Schulsanitätsdienst zum echten Einsatz

Viele der Teilnehmenden engagieren sich bereits in der Malteser Jugend oder haben über den Schulsanitätsdienst erste Erfahrungen gesammelt. Die Summer School Sanitätsdienst bietet ihnen nun die Möglichkeit, ihr Wissen praxisnah zu vertiefen – mit deutlich mehr Verantwortung und Fachwissen als in einem Erste-Hilfe-Kurs.

Ausbildungsinhalte:

  • Reanimation mit AED (automatisierter externer Defibrillator)
  • Versorgung bei Traumata wie Kopf- oder Wirbelsäulenverletzungen
  • Umgang mit Hilfsmitteln wie Rollstuhl, Trage und Mobilitätshilfen
  • Einsatztaktik und Organisation
  • Rechtliche Grundlagen im Sanitätsdienst

Einsatz am See – realistisches Szenario mit Lerneffekt

Besonderes Highlight der Woche: das realitätsnahe Notfallszenario am See. Der bewusstlose junge Mann wird stabilisiert und unter schwierigen Bedingungen über einen schmalen Steg sowie eine steile Treppe transportiert.

„Wir wollen den jungen Leuten zeigen, wie sich echte Einsätze anfühlen – körperlich, organisatorisch und emotional“, erklärt Lehrgangsleiter Stefan Bernart. „Die Bedingungen sind bewusst fordernd. So lernen sie, auch unter Stress sicher und überlegt zu handeln.“

Die Jugendlichen übernahmen dabei alle Aufgaben eigenverantwortlich: vom Absetzen eines Notrufs über die Kommunikation im Team bis zur Durchführung lebensrettender Maßnahmen. Das Zusammenspiel funktionierte beeindruckend professionell. „Ich bin wirklich beeindruckt von dem außergewöhnlichen Einsatz und der großen Motivation unserer jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Sie investieren ihre Ferienzeit, um intensiv zu lernen, praktische Fähigkeiten zu vertiefen und sich für den Sanitätsdienst zu qualifizieren – und das in einer sehr positiven und unterstützenden Atmosphäre. Ihr Engagement zeigt, wie viel Herzblut und Verantwortungsbewusstsein in unserer Nachwuchsgeneration steckt“, sagt Dr. Jörg Freiherr Frank von Fürstenwerth, Diözesanleiter der Berliner Malteser. 

Auch bei den Teilnehmenden kommt das Konzept gut an. Sixten (16) erzählt begeistert:

„Die Woche war richtig toll. Es hat super viel Spaß gemacht und das Essen war auch klasse. Wir haben viele Fallbeispiele geübt und konnten richtig viel praktische Erfahrung mit dem Material sammeln. Ich bin froh, dass ich dabei bin und würde es jederzeit wieder machen.“

Veronika (16) zieht ebenfalls ein positives Fazit:

„Es ist cool, Teil der Summer School zu sein. Die Woche war total spannend und man lernt wirklich viel, was ich vielleicht für später für meinen Beruf nutzen kann. Ich möchte eines Tages als Ärztin arbeiten.“

Ausbildung trifft Gemeinschaft

Organisiert wurde die Summer School Sanitätsdienst vom Diözesanausbildungsreferat und dem Diözesanjugendreferat, unterstützt von erfahrenen Ausbilderinnen und Ausbildern aus verschiedenen Berliner Malteser-Gliederungen. Neben dem fachlichen Lernen stand vor allem der Teamgeist im Vordergrund: gegenseitige Unterstützung, viel Motivation und jede Menge gute Laune.

Perspektive Ehrenamt

Die Malteser Summer School Sanitätsdienst ist ein zentraler Bestandteil der Ausbildung zum/zur Einsatzsanitäter/in. Diese umfasst 80 Stunden Theorie und Praxis. Im Anschluss absolvieren die Teilnehmenden ein mindestens 20-stündiges Praktikum im Sanitäts- oder Rettungsdienst und dokumentieren fünf eigenständig erbrachte Hilfeleistungen am Patienten.

Mit dem erfolgreichen Abschluss sind sie bereit für den ehrenamtlichen Einsatz im Sanitätsdienst bei Veranstaltungen jeder Größenordnung in Berlin. Für viele ist das der erste Schritt in ein langfristiges Engagement im Bevölkerungsschutz.

Neugierig geworden?

Weitere Infos zur Malteser Summer School Sanitätsdienst und zum Ehrenamt gibt es unter: Ehrenamtlich engagieren via Mail bei alexander.konrad@malteser.org (Referent Ehrenamt) und über die Ansprechpartner in den Ortsgliederungen


 

 

 

 

 


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