Nach einer außergewöhnlichen Wallfahrt nach Rom sind Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Malteser Wallfahrt für Menschen mit Behinderung wieder wohlbehalten nach Paderborn zurückgekehrt. „Es war eine wunderbare Stimmung, ein Fest des Glaubens und der Gemeinschaft“, sagt Marion Freiin von Graes, Diözesanoberin und stellv. Diözesanleiterin, die mit in Rom war und die Leitung der Paderborner Gruppe übernommen hatte. Neben einer Messe im Petersdom feierten die Malteser Messen in St. Paul vor den Mauern, in St. Sabina auf dem Aventin und in der Lateranbasilika. Auch der Besuch beim Malteserorden auf dem Aventin, von wo aus die Pilgerinnen und Pilger über die Stadt blicken konnten, gehörte zu den Höhepunkten der Reise.
Insgesamt fast 700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer umfasste diese 14. Malteser Rom-Wallfahrt, eine der größten deutschen Wallfahrten dieser Art. Sie findet in der Regel alle drei Jahre statt. Aus der Diözese Paderborn war ein voll besetzter Bus dabei. In einer außerhalb Roms gelegenen christlichen Pilgerstätte, die nahezu barrierefrei ist, waren die Pilger untergebracht. In einem großen Buskonvoi fuhren die 20 Fahrzeuge morgens von der Polizei eskortiert in die italienische Hauptstadt – vorbei am stehenden Verkehr und täglich zehntausenden Touristen. Neben dem Besuch des Vatikans und seiner Sehenswürdigkeiten wie den Vatikanischen Museen und Vatikanischen Gärten erkundete die Pilgergruppe aus Paderborn auch andere Attraktionen, wie den Trevibrunnen, das Forum Romanum oder die Piazza Venezia. Ein Ausflug nach Castel Candolfo, der Sommerresidenz des Hl. Vaters am Albaner See rundete das außergewöhnliche Erlebnis dieser Rom-Wallfahrt ab. Die Ruhe am See, abseits des Trubels der Stadt war sehr wohltuend für die Pilgergruppe, so dass viele auch mit Erzbischof Udo Markus Bentz ins Gespräch kommen konnten.
Das Highlight für die Pilgerinnen und Pilger war die Papstaudienz auf dem Petersplatz mit dem neuen Papst Leo XIV. Er nahm sich viel Zeit für das Gespräch mit den Einzelnen und sendete damit auch ein Signal an die Kirche in Deutschland.
Für viele eine einmalige Begegnung, in der sie nicht Zuschauer waren, sondern Schwester oder Bruder auf Augenhöhe. Papst Leo betete mit den Gläubigen zunächst ein Ave Maria auf Deutsch, ging dann durch die Reihen und nahm sich Zeit für jeden einzelnen Pilger, der im Rollstuhl saß. Die einhellige Meinung der Besucher war hinterher: „Die Offenheit und Nähe, die der Heilige Vater vermittelte, tat gut – selbst den Betrachtern.“ Erzbischof Udo Markus Bentz aus Paderborn zum Beispiel sah darin ein Signal an die Gläubigen in Deutschland: „Wir nehmen euch wahr. Ihr seid mir wichtig. Es ist schön und gut, dass ihr hier seid.“
Der Wallfahrtsleiter und Präsident des Malteser Hilfsdienstes, Georg Khevenhüller, fasste seine Eindrücke aus den vielen Gesprächen, die er mit den Teilnehmenden führte, so zusammen: „Ich sehe in strahlende Augen. Von Menschen, die vielleicht ihre Nöte und die ihrer Angehörigen vor den Herrn tragen. Menschen, die die Begegnung mit anderen schätzen und die liebevoll umsorgt werden. Für mich ist diese Romwallfahrt ein Feuerwerk der Herzenswärme.“
Betreuerin Ayline Botta, Helferin bei den Maltesern in Steinheim, absolviert zu Hause eine Ausbildung zur Pflegefachkraft und ist zum ersten Mal in Rom. Die junge Frau spürt in der Gemeinschaft einen besonderen Umgang miteinander. „Alle Menschen sind so herzlich. Ich komme zwar aus der Pflege, aber das kennt man sonst nicht so.“
Nach der Audienz beim Papst besuchten die Pilgerinnen und Pilger am Mittwochnachmittag die Malteser Magistralvilla auf dem Aventin. Nach dem Blick durch das berühmteste Schlüsselloch Roms wurden sie vom Großhospitalier Josef Blotz begrüßt. Er ist in der Regierung des Malteserordens eine Art Minister für Gesundheit, Soziales, Humanitäre Hilfe und Internationale Zusammenarbeit.
Die „Pilger der Hoffnung“ – so lautet das Motto der Wallfahrt und des Heiligen Jahres, sind nun wieder gestärkt in die Diözese Paderborn zurückgekehrt.