Der MOT-Marsch, der im Rahmen des Katastrophenschutzes für "motorisierter Marsch" steht, ist ein regelmäßiger Bestandteil von Einsatzübungen. "In diesem Jahr wollten wir die Übung aber etwas größer angehen und haben Katastrophenschützer der Malteser aus der weiteren Umgebung eingeladen sich anzuschließen mit dem gemeinsamen Ziel: Nürburgring," erklärt Johannes Pütz von den Kölner Maltesern, der gemeinsam mit Sven Brahm von den Maltesern aus Saarbrücken die Übungsleitung stellte. Mehr als 250 Einsatzkräfte aus 23 Gliederungen in fünf Diözesen und vier Bundesländern von Düsseldorf bis Speyer machten sich schließlich am Samstagvormittag in einzelnen Marschgruppen auf den Weg in die Eifel. Von Köln aus legten 17 Einsatzfahrzeuge inkl. Anhänger mit 34 Kräften die etwa 85 Kilometer zum Nürburgring zurück. Bei Ankunft bot sich ihnen die beliebte Motorsport-Rennstrecke in einer wunderschönen Schneelandschaft. Ein Höhepunkt war die gemeinsame Fahrt auf der Grand-Prix-Strecke, nachdem Pfarrer Wolfgang Rick, Seelsorger der Bad Honnefer Malteser und Ralf Schwenk, Diakon und stellvertretende Stadtbeauftragte der Kölner Malteser, gemeinsam allen Kräften und ihren Fahrzeugen den Segen gespendet hatten. Die Einsatzfahrzeuge nahmen die gesamte Länge der Strecke von 5,148 Kilometern ein und boten in Aktion ein beeindruckendes Fotomotiv. Zwei Runden drehten die Einsatzkräfte, selbstverständlich im gemäßigten Tempo, auf der berühmten Strecke durch den Schnee. Die Malteser aus der Diözese Aachen waren zum Beispiel mit einem geländegängiges All Terrain Vehicle (ATV) für Einsätze in Hochwasser- und anderen Krisen-Lagen dabei. Die Malteser aus Köln reisten u.a. mit einem Wechsellader sowie Tankanhänger an, der eine zusätzliche Kraftstoffversorgung etwa bei Stromausfällen und in Großeinsätzen ermöglicht.
Eine besondere Herausforderung war der Tag vor allem durch das widrige Wetter bei Temperaturen rund um den Gefrierpunkt und mit Anreise in Kolonne teils durch Schnee und bei Glätte. Für die Einsatzkräfte besonders spannend ist es zu erleben, was die eigenen Fahrzeuge alles können und wie sie sich auf Schnee und beim Überfahren von Schneebuckeln verhalten. Aber auch das Herstellen einer Stromversorgung und die Parkraumorganisation gehörten zu den verschiedenen Aufgaben. Bei solchen Übungen können hilfreiche Erkenntnisse für den Ernstfall gewonnen werden. „Ein zu frühes Eintreffen von Marschgruppen erschwert zum Beispiel die Abläufe vor Ort, gerade in einer frühen Phase des Einsatzes. Kräfte hingegen die für eine Verwendung als Meldekopf und angeschlossene Dienste vorgesehen sind, können gar nicht früh genug vor Ort sein, “ erklärt Johannes Pütz aus der Übungsleitung und ergänzt „dies ist in der Regel allen Einsatzkräften klar, aber es im Rahmen solcher Übungen zu sehen, hilft dabei, es viel mehr zu verinnerlichen als in der reinen Theorie.“ Daher ist es wichtig, Einsätze und auch solche Märsche zu einem bestimmten Bereitstellungsraum regelmäßig zu üben. Bei aller Ernsthaftigkeit der Übungen hatten die Einsatzkräfte auch großen Spaß bei der Schneeballschlacht, die in der Pause natürlich sein musste, wo ihnen schon mal so viel Schnee geboten wurde. Für das beeindruckende Gruppenfoto wiesen schließlich Johannes Pütz und Magnus Freiherr von Canstein, Diözesanleiter der Malteser im Erzbistum Köln, die Fahrzeuge ein.
„Das war groß! Alle Gliederungen haben bereitwillig Aufgaben übernommen, vor Ort super umgesetzt und so zu der sehr gelungenen Durchführung der Übung und auch zur Freude und erlebten Kameradschaft beigetragen“, resümiert die Übungsleitung abschließend. Großer Dank gilt vor allem auch dem Team des Nürburgrings, deren Gastfreundschaft und Unterstützung die Übung in der ganz besonderen Location erst möglich gemacht hat. Der Wunsch nach einer Wiederholung war beim Abschied vorherrschendes Thema der ehrenamtlichen Katastrophenschützer.
Erfolgreicher MOT-Marsch durch den Schnee: Mehr als 250 Einsatzkräfte fuhren mit rund 100 Einsatzfahrzeugen zum Nürburgring
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