Die Geschichte der Malteser Koblenz
Zwar wurde der Ritterorden, aus dem die heute bekannten Werke des Ordens hervorgehen, bereits im Jahr 1099 gegründet, der Aufbau der Gliederung vor Ort begann allerdings erst 1963.
Die 1960er
Das Jahr 1963 war das Jahr, dass für die heutige Maltesergliederung
Koblenz von Bedeutung sein sollte. Auf Initiative von Dr. Clemens Dahm, der damalige Rektor der Volksschule Rübenach, wurde im Rahmen des Volksbildungswerkes Koblenz, ein Seminar in Erster Hilfe angeboten.
Aus diesem Teilnehmerkreis heraus bildete sich die erste Malteser Sanitätsgruppe. Bereits im Jahr 1964 wurde in Rübenach eine "Unfallhilfsstelle" eingerichtet, die bis 1977 fortbestand. Mit Kurt Liemen und Hans-Joachim Scheit wurden Männer gefunden, die es verstanden, als Vorbild und mit Idealismus in der Führung und Ausbildung der Helfer, diese Maltesergruppe aufzubauen. Gemeinsame Übungen mit der Freiwilligen Feuerwehr Rübenach und fundierte Ausbildungen im Bereich der Ersten Hilfe wurden durchgeführt.
Im Stadtgebiet von Koblenz, vornehmlich in der Pfarrei St. Josef, wurden weitere Maltesergruppen gegründet. Unter der sachkundigen Führung von Peter Knödel und Bernd Düpper konnten diese Gruppierungen dann schnell expandieren.
Dr. Clemens Dahm ging beharrlich und entschlossen den Weg der kleinen Schritte um den Helfern in Rübenach und Koblenz ein festes Gefüge zu geben und den Bekanntheitsgrad der Malteser zu erweitern. Erstmals konnten sich die Malteser der Öffentlichkeit am 23. Oktober 1966, im Rahmen eines Helfertages auf dem Kastorplatz, vorstellen. Viele geladene Gäste und zahlreiche Koblenzer Bürger konnten den guten Ausbildungsstand live miterleben.
Die 1970er & 1980er
Im November 1970 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Rübenach in die Stadt Koblenz eingemeindet. Die Malteser erhielten den Auftrag, gemäß dem Gesetz zur Erweiterung des Katastrophenschutzes (KatS), einen Sanitätszug, einen Verbandsplatzzug und einen Verpflegungstrupp einzurichten. Durch die Fusion der Maltesergruppen in Rübenach und Koblenz-Stadt konnte man dem sehr anspruchsvollen Auftrag gerecht werden und somit waren die Malteser die erste private Organisation in Koblenz, die gemäß dem Gesetz zur Erweiterung des Katastrophenschutzes gerecht werden konnte.
Neben der Durchführung von Erste-Hilfe-Seminaren wurden die Malteser vermehrt für Sanitätseinsätze angefordert. Auch hier konnten die Malteser überzeugen: als am 1. Februar 1975 das Amt des Stadtbeauftragten vom Hörgeräteakustikermeister Manfred Schmitz übernommen wurde, galt es zunächst einheitliche Strukturen zum Wohle und Fortbestand der Malteser einzuführen. Mit Unterstützung des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz wurde im Haus der Begegnung am Zentralplatz ein Ausbildungssaal bereitgestellt.
So konnten die Malteser die Breitenausbildung in Erster Hilfe und Lebensrettenden Sofortmaßnahmen immer mehr optimieren und ausbauen. Für die Unterbringung der Helfer und Fahrzeuge konnte von Seiten der Stadt Koblenz ein geeignetes Gebäude auf dem Asterstein zur Verfügung gestellt werden. Die Ausrüstung der aktiven Einheiten wurde stetig modernisiert und erneuert.
Als Michael Brilmayer im Jahre 1983 die Funktion des Stadtbeauftragten für die Malteser in Koblenz übernahm galt es zunächst eine größere Unterkunft für Material und Helfer in Koblenz zu suchen.
Die alten Räumlichkeiten waren den stetig steigenden Anforderungen der Malteser nicht mehr gewachsen. Im Stadtteil Rauental wurde eine geeignete Räumlichkeit gefundenIm besonderem Maße wurde die Ausbildung der eigenen Helfer ausgebaut, zumal man "Im Rauental" über geeignete Ausbildungsräume verfügte. Danach wurde der Hausnotrufdienst eingerichtet, der Mobile Soziale Dienst gegründet und mit Zivildienstleistenden besetzt, um der wachsenden Nachfrage besser gerecht zu werden. Diese Dienste werden heute von der Malteser Hilfsdienst gemeinnützigen GmbH wahrgenommen.
Die 1990er
Im Jahr 1992 wurde Horst Weber in das Amt des Stadtbeauftragten berufen. Durch die Einrichtung einer eigenen Geschäftsstelle für die Malteser in Koblenz wurde der steigende Verwaltungsbedarf gedeckt. Durch Kürzungen und Reduzierungen im Katastrophenschutz entstanden finanzielle Engpässe, die aber mit Investitionen in neue Projekte ausgeglichen werden konnten. So wurden zwei gebrauchte Rettungsfahrzeuge beschafft, um der erhöhten Nachfrage bei Sanitätseinsätzen gerecht zu werden. Auch in die Ausbildung der Helfer wurde finanziell mehr investiert. So konnten in den eigenen Reihen immer mehr Helfer zu Rettungssanitätern und Rettungsassistenten ausgebildet werden. Mit der Neufassung des Gesetzes zur Erweiterung des Katastrophenschutzes wurde die Ausstattung der Katastrophenschutzeinheiten personell und materiell reduziert und neu geordnet. Auch diese Umstellung benötigte erhebliche finanzielle Investitionen.
Im Frühjahr 1999 wurde mit der Stadt Koblenz eine Vereinbarung getroffen über die Bereitstellung einer Schnellen
Einsatzgruppe-Betreuung (SEG-B), um den Anforderungen des neuen Gesetzes Rechnung zu tragen.
In die Zukunft investieren bedeutet auch in die Jugend zu investieren. Bereits im Sommer 1993 konnte die erste
Jugendgruppe von ehemaligen Zivildienstleistenden gegründet werden. Seit 1994 verfügt die Jugend über eigene Räumlichkeiten, die sie sich nach ihren eigenen Vorstellungen gestalten konnten. Anfang 1997 konnte eine zweite Jugendgruppe ins Leben gerufen werden.