Unter dem Jahresthema "Mit Maria - Pilger der Hoffnung" machen sich rund 240 Pilgernde Ende Mai mit den Maltesern von Paderborn auf den Weg zum Marienheiligtum nach Lourdes. Die Pilgerfahrt bot zahlreiche bewegende Momente und spirituelle Erlebnisse. Die Buspilger starteten bereits am 26. Mai ab Paderborn; die Flugpilger flogen einen Tag später nach Südfrankreich. Dort erwartete sie hochsommerliches Wetter mit Temperaturen um die 35 Grad. Der Lourdes-Krankendienst des Malteserordens kümmert sich jedes Jahr in besonderer Weise um Menschen mit Behinderungen sowie um kranke und pflegebedürftige Menschen. Die langjährige Erfahrung des Wallfahrtteams bietet auch kranken Menschen so die Möglichkeit, an der Pilgerreise teilzunehmen. Auch dieses Jahr war es eine wahre „Pilgerfahrt der Generationen“: die älteste Teilnehmerin war 94 Jahre alt, der jüngste Pilger erst 10 Monate.
Gleich nach der Ankunft in Lourdes nahmen alle gemeinsam am Eröffnungsgottesdienst in der Rosenkranzbasilika teil. Weihbischof em. Hubert Berenbrinker zelebrierte die Messe. Zuvor zogen die Pilgernden in einer Prozession vom Michaelstor in die imposante Kirche ein.
Mittwoch, der 28. Mai, stand ganz im Zeichen des Kreuzweges. Nach einer Messe in St. Joseph, geleitet von Malteser Diözesanseelsorger Msgr. Prof. Dr. Schallenberg, gingen die Pilgernden den großen Kreuzweg und konnten an der Lichterprozession teilnehmen. Von dort aus schlossen sich noch einige dem Nachtkreuzweg an und erlebten die besondere Stimmung bei Dunkelheit.
Messe der Superlative
Am 29. Mai, Christi Himmelfahrt, fand eine große Internationale Messe in der unterirdischen Basilika Pius X. statt, zelebriert von Kardinal Aveline, Erzbischof von Marseille. Mitten im heiligen Bezirk gelegen, ist die Basilika die mit Abstand größte Kirche in Lourdes, mit einem Fassungsvermögen von bis zu 25.000 Besuchern. Der Tag endete neben der Lichterprozession stimmungsvoll mit einem meditativen Taizé-Gebet in der Krypta.
Am 30. Mai feierte die Pilgergemeinschaft zusammen mit Pilgernden aus Mainz, Limburg und Fulda die heilige Messe an der Grotte, wo der Überlieferung nach, der Hl. Bernadette mehrfach die Mutter Gottes erschien. Weihbischof Karlheinz Diez aus Fulda sprach in seiner Predigt über die Heilsamkeit von Berührungen und die Bedeutung der Nähe. Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst von der Musikgruppe um Walter Müller aus dem Pilgerleitungsteam. Krönender Abschluss war das traditionelle Gruppenfoto vor der Rosenkranzbasilika.
Mit Musik und im Glauben verbunden
Aber es waren nicht nur die großen Zusammenkünfte, die das Besondere der Wallfahrt ausmachten. Christina Großert aus dem Orga-Team berichtet: „Relativ spontan wurde dann noch eine Musik-Session vor der Krankenherberge, in welcher einige unserer Pilgernden untergebracht waren, eingelegt. In entspannter Atmosphäre saßen alle gemütlich im Schatten oder in der Sonne und sangen zusammen. Eine Gruppe aus Frankreich leistete uns Gesellschaft und auch wenn wir nicht die gleiche Sprache sprachen, verband uns die Musik.“
Die Woche endete mit einer Abschlussmesse, bei der Domkapitular Dr. Witt aus Paderborn betonte, dass Lourdes eine Oase zum Auftanken und des Wohlfühlens aber auch ein Ort der Umkehr und Buße sei. Die Pilgernden hatten anschließend die Möglichkeit, an der Krankensalbung teilzunehmen und sich einen persönlichen Segen abzuholen.
Am 1. Juni traten sowohl die Bus- als auch die Flugpilger die Heimreise an und alle erreichten etwas erschöpft aber wohlauf Paderborn. Thomas Ohm, Pilgerleiter der Malteser in der Erzdiözese Paderborn, zieht eine positive Bilanz der diesjährigen Lourdes Wallfahrt und freut sich schon auf das nächste Jahr: „Auch wenn das sehr warme Wetter unserer Gemeinschaft etwas zu schaffen gemacht hat, sind doch alle wohlbehalten wieder zurückgekehrt und haben, jeder auf seine Weise, von der Botschaft profitiert und seine eigene Hoffnungsgedanken mitgenommen. Ein großer Dank geht an unser Team des Lourdes Pilgerdienstes der Malteser in Paderborn, das wie immer eine hervorragende und sehr professionelle Arbeit leistete - und das rein ehrenamtlich. Dafür müssen wir sehr dankbar sein und dies auch als Hoffnungszeichen in diesen Zeiten ansehen.“