Neue Leiterin der Malteser Medizin München

Eine junge Frau lächelt in die Kamera.
Die neue Leiterin der Malteser Medizin München: Franziska Neckels (Foto Julia Krill).

München. Bei der Malteser Medizin München für Menschen ohne Krankenversicherung und Sozialberatung hat es einen Wechsel an der Spitze gegeben. Franziska Neckels ist neue Leiterin der Malteser Medizin München (MMM) im Münchner Stadtteil Berg am Laim. Die Sozialpädagogin löst Veronika Majaura ab, die nach drei Jahren eine andere berufliche Herausforderung mit Führungsverantwortung angenommen hat.Bei der Malteser Medizin München (MMM) bekommen Patientinnen und Patienten aus München und Umgebung kostenlos medizinische Versorgung und eine Sozialberatung - auf Wunsch auch anonym. Das medizinische Angebot umfasst eine Allgemeinärztliche Sprechstunde, Zahnmedizin, Gynäkologie sowie Pädiatrie für Menschen, die nicht krankenversichert sind und keine Möglichkeit haben, regulär ärztliche Versorgung in Anspruch zu nehmen.

Die neue Leiterin der MMM Franziska Neckels ist in München geboren, hat in Heidelberg Soziale Arbeit studiert und anschließend einen Master in Internationale Beziehungen gemacht. Nach dem Studium war die 37- Jährige im Jobcenter München und in der Nürnberger Zentrale der Agentur für Arbeit beschäftigt. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit bestand darin, Menschen mit Migrationshintergrund und Fluchterfahrung in den Arbeitsmarkt zu vermitteln. „In der Behörde hatte ich das Limit erreicht. Ich war auf der Suche nach einer neuen Herausforderung und Möglichkeiten, mich weiterzuentwickeln und Positives zu bewirken“, erklärt Neckels. Bei der Malteser Medizin München ist Neckels jetzt verantwortlich für ein großes multinationales, multifunktionales Team und koordiniert die verschiedenen Arbeitsbereiche.

Das Team der MMM
Aktuell besteht das Team der MMM aus drei hauptamtlichen Sozialberaterinnen und circa fünfzig Ehrenamtlichen, die hauptsächlich aus dem medizinischen Bereich kommen. Insgesamt 19 ehrenamtliche Ärztinnen und Ärzte für Allgemeinmedizin, Pädiatrie, Gynäkologie und sechs Assistentinnen der Frauensprechstunde,  sowie 15 Zahnärztinnen und Zahnärzte, drei Zahnarzthelferinnen, und acht ehrenamtliche Sprechstundenhilfen kümmern sich in der MMM mit viel Herzblut und Engagement um die Patienten. Von der Koordinationsstelle des Sozialreferats München werden zusätzlich Dolmetscherinnen und Dolmetscher vermittelt, die bei den zahnärztlichen, allgemeinärztlichen, gynäkologischen oder pädiatrischen Sprechstunden vor Ort oder auch telefonisch für eine vereinfachte Kommunikation bei der Sozialberatung und medizinischen Behandlung sorgen. „Es ist schön mit Ehrenamtlichen zu arbeiten, die wirklich helfen wollen und mit Menschen, die von sich aus eine qualifizierte Beratung suchen und denen wir medizinisch helfen können“, sagt Neckels. 

Die Zahl der Behandlungen steigt seit Jahren kontinuierlich an
Wie wichtig für viele Menschen das kostenlose Angebot einer medizinischen Versorgung ist, zeigt die Bilanz, die die MMM für das Jahr 2024 jetzt veröffentlicht hat. Insgesamt lässt sich sagen, dass die Zahl der Behandlungen seit einigen Jahren kontinuierlich ansteigt und immer mehr Menschen ohne Versicherungsschutz bei den Maltesern medizinische Hilfe suchen und finden. „Aktuell kommen viele Menschen aus der Ukraine zu uns, die noch keinen Versicherungsschutz haben“, sagt Neckels. Welche Folgen die politischen Entscheidungen zum Asylrecht haben werden, ist noch nicht abzusehen. Der Zukunft blickt Neckels daher wachsam entgegen. „Wir sind gespannt, wie sich das entwickelt. Denn wer seinen offiziellen Status verliert, verlässt nicht sofort das Land und kann nicht von heute auf morgen abgeschoben werden. Er fällt aus dem System raus, bleibt noch hier, verliert aber seinen Versicherungsschutz.“

Zahlen aus dem Jahr 2024
Im Jahr 2024 haben sich 625 Personen erstmals bei der Malteser Medizin für Menschen ohne Krankenversicherung vorgestellt. 92 Patientinnen und Patienten kamen zum wiederholten Mal zur medizinischen Behandlung. Insgesamt suchten im vergangenen Jahr 717 Personen die Dienste der MMM auf.  2024 fanden in der Malteser Medizin in München insgesamt 1231 Behandlungen statt.  Im Vorjahr waren es 1121. Nach Zahnbeschwerden ist die Schwangerschaft die zweithäufigste Diagnose, die in der MMM begleitet wird. Die Anzahl der behandelten Patientinnen und Patienten in der Praxis an einem durchschnittlichen Wochentag ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. So haben die Malteser 2024 im Schnitt 24 Patientinnen und Patienten pro Woche medizinisch versorgt. Zum Vergleich: im Vorjahr waren es durchschnittlich 21 pro Woche. Sowohl im Jahr 2023 als auch 2024 stellen Patient*innen mit deutscher Staatsangehörigkeit die größte Gruppe dar, gefolgt von Menschen aus Afghanistan, Bulgarien und Rumänien. 629 Zahnbehandlungen konnten 2024 in der Streitfeldstraße vorgenommen werden.

MMM wird gefördert durch die Landeshauptstadt München /Sozialreferat und die Erzdiözese München und Freising


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