Bevölkerungsschutz im Mittelpunkt: Ehrenamt stärken – Resilienz fördern

Mit einer gemeinsamen Johannisfeier haben die Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) und der Malteser Hilfsdienst (MHD) am 23. Juni in Schwerin ihren historischen Ordenspatron Johannes den Täufer gewürdigt – und zugleich ein starkes Zeichen für den Bevölkerungsschutz in Deutschland gesetzt. Im Bild (v.l.n.r.): Georg Khevenhüller, Präsident des Malteser Hilfsdienstes, Christian Pegel, Innenminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Volker Bescht, Präsident der Johanniter-Unfall-Hilfe. Foto: Matthias Scharf/Malteser.

Schwerin. Mit einer gemeinsamen Johannisfeier haben die Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) und der Malteser Hilfsdienst (MHD) am 23. Juni in Schwerin ihren historischen Ordenspatron Johannes den Täufer gewürdigt – und zugleich ein starkes Zeichen für den Bevölkerungsschutz in Deutschland gesetzt.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung, zu der rund 120 Gäste aus Politik, Verwaltung, Kirche und Hilfsorganisationen geladen waren, stand die Frage, wie Ehrenamt und gesellschaftliche Widerstandskräfte gegen Krisen gefördert werden können. Auch der Innenminister des Landes Mecklenburg-Vorpommerns, Christian Pegel, nahm an der Feier teil und würdigte das Engagement der Helfenden.

„Die Ehrenamtlichen im Bevölkerungsschutz leisten einen unschätzbaren Beitrag für die Sicherheit in unserem Land. Ihr Einsatz in Krisenlagen – ob bei Hochwasser, Stromausfall oder Pandemien – verdient höchste Anerkennung. Ich bin überzeugt, dass wir auf Landesebene noch enger zusammenarbeiten müssen, um dieses Engagement dauerhaft zu stärken und besser zu unterstützen“, sagte Innenminister Pegel in seiner Ansprache.

Ehrenamt stärken
Die Johanniter und Malteser betonten in ihren Reden, dass ein wirksamer Bevölkerungsschutz ohne engagierte Ehrenamtliche nicht möglich sei. Bundesweit sind es mehr als 100.000 Menschen, die sich bei beiden Organisationen ehrenamtlich engagieren – viele davon im Bevölkerungsschutz, in der Katastrophenhilfe und im Sanitätsdienst.

Volker Bescht, Präsident der Johanniter-Unfall-Hilfe, forderte eine bessere Zusammenarbeit zwischen Ländern und Bund: „Ein zukunftssicher aufgestellter Bevölkerungsschutz braucht auch eine funktionale gesetzliche Grundlage und eine adäquate Ausstattung. Gegenwärtig erschweren die unterschiedlichen Gesetzgebungen des Bundes und der Länder das Einsatzgeschehen insbesondere bei länderübergreifenden Einsatzlagen. Das kostet wertvolle Zeit und im schlimmsten Fall Menschenleben.“ Auch Mittel für die Ausstattung der Hilfsorganisationen, die der Bund zur Verfügung stellt, „sind der aktuellen Gefahrenlage nicht angemessen“, kritisierte Bescht.

Bevölkerung krisenfester machen
Georg Khevenhüller, Präsident des Malteser Hilfsdienstes, sagte, dass Bevölkerungsschutz Aufgabe der Hilfsorganisationen aber auch jedes Einzelnen sei: „Wir Johanniter und Malteser sind Hilfsorganisationen, die aus der Sorge um die Ausbildung in Erster Hilfe und den Bevölkerungsschutz gegründet wurden und in Notsituationen und Katastrophenfällen Hilfe leisten. Aber wir müssen uns noch besser auf mögliche Krisenszenarien vorbereiten. Dies ist nicht nur eine Frage für den Katastrophen- und Zivilschutz, sondern für die Bevölkerung des Landes Mecklenburg-Vorpommern, für jede Bürgerin und jeden Bürger des Landes.“
Beim Fototermin vor der IHK Schwerin zeigten ehrenamtliche Einsatzkräfte Einsatzfahrzeuge und packten symbolisch eine „Tasche für den Notfall“, um die Bedeutung persönlicher Vorsorge sichtbar zu machen.

Hintergrund
Die Johannisfeier erinnert an den historischen Ursprung beider Organisationen: den Ritter- und Hospitalorden des Heiligen Johannes des Täufers, gegründet vor über 900 Jahren in Jerusalem. Heute sind Johanniter und Malteser bundesweit in vielen sozialen, gesundheitlichen und humanitären Bereichen tätig.

Über den Malteser Hilfsdienst
In Malteser Hilfsdienst engagieren sich rund 58.000 Frauen und Männer ehrenamtlich und 33.000 hauptamtlich für Menschen in Notlagen. Zu den Aufgabenfeldern gehören der Zivil- und Katastrophenschutz, die Erste-Hilfe-Ausbildung, die Begleitung von alten, kranken oder benachteiligten Menschen sowie die Jugend- und Auslandsarbeit. Wichtige Säulen der Tätigkeit sind zudem der Rettungsdienst und Krankentransport, Hausnotruf und Menüservice. Knapp 1,2 Millionen Fördermitglieder unterstützen die Malteser in ihren gemeinnützigen Aufgaben.

Über die Johanniter-Unfall-Hilfe
Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist mit mehr als 31.000 Beschäftigten, rund 46.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und knapp 1,2 Millionen Fördermitgliedern eine der großen Hilfsorganisationen in Deutschland und zugleich ein bedeutendes Unternehmen der Sozialwirtschaft. Die Johanniter engagieren sich in den Bereichen Rettungs- und Sanitätsdienst, Katastrophenschutz, Betreuung und Pflege von alten und kranken Menschen, Fahrdienst für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Hospizarbeit und anderen Hilfeleistungen im karitativen Bereich sowie in der humanitären Hilfe im Ausland.

Pressekontakt: 
Sabine Wigbers, Pressesprecherin Malteser Hilfsdienst
Tel. 0151 / 629 190 80, sabine.wigbers@malteser.org
 


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