Arbeit ist der Schlüssel zur Integration

Zarina Gatina, die für das Jobmentoring für Schutzsuchende aus der Ukraine zuständig ist, wird unterstützt von BFD-ler Severin Feschowitz (Foto: Marina Silberbauer).

Seit gut fünf Jahren gibt es jetzt das Malteser Jobmentoring. Als Reaktion auf die Flüchtlingswelle 2015 haben es sich die Münchner Malteser zur Aufgabe gemacht, geflüchtete Menschen bei der nachhaltigen Integration zu unterstützen. Anfangs schickten die Malteser Ehrenamtliche als Integrationslotsen, um Schutzsuchenden bei Behördengängen oder Arztbesuchen zu begleiten. Als klar wurde, dass sich die politische Situation in den Heimatländern der Geflüchteten in naher Zukunft nicht ändern würde und die Menschen blieben, suchten die Malteser einem anderen Lösungsansatz.

Erfahrungen aus dem Integrationsdienst zeigten, dass es sinnvoller war, die Menschen mit Fluchterfahrung langfristig und nachhaltig zu unterstützen. Der Fokus lag nun auf der Integration in den deutschen Arbeitsmarkt. „Vor fünf Jahren haben wir Arbeit als Schlüssel zur Integration erkannt“, sagt Monika Heck, Leiterin des Jobmentoring der Malteser in München, „denn nur mit einem Arbeitsvertrag wird man finanziell unabhängig und kann eine Wohnung mieten. Außerdem findet während der Arbeit der größte Spracherwerb statt. Arbeit gibt Struktur im Alltag, fördert persönliche Stabilität und stärkt Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein der geflüchteten Menschen.“ Das war die Geburtsstunde des Jobmentoring Programms.

In den fünf Jahren haben die Malteser die Inhalte des Jobmentoring Programm ständig weiterentwickelt. Inzwischen vermitteln Ehrenamtliche geflüchteten Menschen über ein modulares System wichtige Kernkompetenzen, unterstützen sie bei der Entwicklung eines Berufswunsches, bei der Arbeitssuche und helfen bei der anschließenden Bewerbungsphase. Dabei steht immer die Hilfe zur Selbsthilfe im Vordergrund. Auch ein EDV-Training ist inzwischen fester Bestandteil des Programms. „Es ist sinnvoll geflüchteten Menschen EDV-Kenntnisse zu vermitteln. Denn wer heute einen Behördentermin ausmachen will, muss erstmal ins Internet schauen“, erklärt Heck. Mittlerweile besteht das Jobmentoring Programm aus den fünf Modulen Sprachpatenschaften, EDV-Training, Nachhilfe, Bewerbungstraining und Bewerbungsbegleitung. Aufgrund des russischen Angriffskrieges gibt es seit letztem Frühjahr auch ein spezielles Jobmentoring Programm für Schutzsuchende aus der Ukraine, das von Zarina Gatina geleitet wird.

Aktuell sind 152 Menschen ehrenamtlich beim Malteser Jobmentoring Programm aktiv und betreuen 185 Geflüchtete, darunter 36 Ukrainerinnen. Im Zeitraum von fünf Jahren haben sich 500 Ehrenamtliche im Jobmentoring engagiert. Sie haben in 747 Mentorings insgesamt 706 Geflüchtete aus 57 Nationen betreut. Viele von ihnen haben inzwischen einen Beruf erlernt und sind in einem festen Arbeitsverhältnis. „Es ist ein wunderschönes Erfolgserlebnis, wenn man junge Menschen von Anfang an auf ihrem beruflichen Weg begleitet und dann sieht, wie sie es geschafft haben“, freut sich Heck. Um auch weiterhin möglichst viele geflüchtete Menschen zu unterstützen, sind die Malteser auf der Suche nach Ehrenamtlichen. „Bei uns ist jeder, der helfen will herzlich willkommen. Wichtig ist uns ein offener und ehrlicher Umgang miteinander“, sagt Heck. Ehrenamtliche sollten mindestens zwei Stunden in der Woche Zeit mitbringen.

Weitere Informationen zum Jobmentoring Programm für Geflüchtete und Ehrenamtliche gibt es bei Monika Heck unter der Telefonnummer 089 43608-513 oder E-Mail monika.heck@malteser.org und hierAnsprechpartnerin für das Jobmentoring Programm für Schutzsuchende aus der Ukraine ist Zarina Gatina, Telefonnummer 089-43608-519, oder E-Mail zarina.gatina@malteser.org


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