„Das Unfassbare ist so nah“

Symbolfoto: Schwill/Malteser.

Straubing/Straßkirchen. Beim gestrigen Großeinsatz nach einem Axt-Angriff in einem ICE waren auch die Malteser im Einsatz. Am frühen Nachmittag wurde der OrgL der Malteser, Dominik Reichmann, zum Einsatzort gerufen. In einem mit rund 430 Personen besetzten ICE – darunter auch Rollstuhlfahrer, Kinder und ein Säugling - gab es einen Axt-Angriff. Fünf Personen wurden – teils schwer - verletzt. Der Einsatz dauerte bis 21:30 Uhr.

Nach der etwa zweistündigen rettungsdienstlichen Abwicklung unmittelbar an der Bahnstrecke, bei der fünf verletzte Personen, auch unter Einsatz zweier Rettungshubschrauber, in umliegende Krankenhäuser transportiert wurden, fuhr der ICE in den nächstgelegenen Bahnhof ein. Dort wurden die etwa 430 Fahrgäste in eine vorbereitete Turnhalle gebracht und von Einheiten des Betreuungsdienstes bis kurz vor 21 Uhr betreut und verpflegt.

Insgesamt waren rund 100 Einsatzkräften des Sanitäts- und Rettungsdienstes aus den Bereichen Straubing und Deggendorf, sowie rund 70 Polizisten, im Einsatz. Aus den Reihen der Malteser war mit Dominik Reichmann der Organisatorische Einsatzleiter (OrgL) vor Ort. Daneben waren Einheiten der Malteser aus den Bereichen Rettungsdienst, Betreuung und KIT im Einsatz.

Zu den ersteintreffenden Rettungseinheiten gehörte der Malteser Rettungsdienst um den Organisatorischen Leiter der Malteser, Dominik Reichmann. „Das Unfassbare ist auf einmal so nah“, schildert Reichmann seine ersten Eindrücke. Die Einsatzkräfte übernahmen die Erstversorgung der Verletzten. „So ein Einsatz ist eine enorme Belastung auch für unsere Einsatzkräfte“, betont Reichmann. Daher, so Reichmann weiter „haben wir nicht nur für die Fahrgäste, sondern auch für unsere Einsatzkräfte eine psychologische Nachbetreuung durch unsere Psychosozialen Notfallvorsorge-Teams (PSNV-E) angeboten.“

Logistisch war der Einsatz eine enorme Herausforderung. Es mussten die anwesenden Fahrgäste, aber auch die Einsatzkräfte betreut und verpflegt werden. Hier konnten die Betreuungskräfte auf die Unterstützung aus der Gemeinde setzen. „Die Gemeinde Straßkirchen, die lokalen Vereine aber auch Geschäfte haben sofort Räumlichkeiten, Getränke und was wir sonst brauchten, zur Verfügung gestellt. Das war enorm. Danke dafür“, freut sich Reichmann über die Unterstützung. Und auch das Notfallmanagement der Bahn war hervorragend. Reichmann: „Wie die das organisiert haben, dass die Fahrgäste weiterreisen konnten, dafür habe ich großen Respekt.“

Wichtig ist, dass man auch in solchen Lagen einen kühlen Kopf bewahrt und die Lage annimmt, wie sie ist und das Beste daraus macht. Nur so, so Reichmann, „konnte man – so schwer der Einsatz auch war – sagen, dass dieser alles in allem positiv verlaufen ist.


Zurück zu allen Meldungen