Görlitz. Joachim Rudolph erhält Offiziers-Kreuz des Malteserordens

Joachim Rudolph mit dem Malteserorden Pro Merito Melitensi
Stephan Freiherr Spies von Büllesheim, Kanzler der Malteser in Deutschland, bei der Übergabe des Ordens Pro Merito Melitensi an Joachim Rudolph
Der Offiziersorden Pro Merito Melitensi

Am Stand des Diözesanrates des Bistums Görlitz auf dem Katholikentag ist Joachim Rudolph ebenso präsent wie am Görlitzer Postplatz beim Muschelminna-Fest, das der Aktionskreis für Görlitz organisiert, dessen langjähriger Vorsitzender er war. Er moderiert das ökumenische Gemeindefest in Görlitz-Rauschwalde ebenso, wie Konzerte mit Siegfried und Oliver Fietz, sowie einem Projektchor aus über 70 Sängern, erst vor einigen Tagen wieder. Jochen Rudolph ist tage- und nächtelang Helfer bei den Hochwassereinsätzen in August 2002 in Bad Schandau und versorgt 2010 Hochwasseropfer in Görlitz. Die Malteser Gliederungen in Görlitz, Cottbus und Hoyerswerda hat er mitbegründet und sorgte zugleich mit für den Aufbau der Hospizdienste in Görlitz, Cottbus und Hoyerswerda. Und er ist Mitglied des Bundespräsidiums des Malteser Hilfsdienstes. Seit Mai 2017 ist er, wiederum ehrenamtlich, im Vorstand des Förderkreises des Malteser Krankenhaus St. Carolus Görlitz und dessen zweiter Vorsitzender. Alle ehrenamtlichen Aktivitäten aufzuzählen – und keine zu vergessen, gelingt wohl nur ihm selbst. Joachim Rudolph ist Matrose, Steuermann, Kapitän, Soldat und Offizier in einer Person. Eben noch als Mann auf der Brücke, verankert er wenig später das Schiff am Kai. Nun wurde er offiziell mit dem Offizierskreuz des Malteserordens geehrt.

Der Kanzler des Souveränen Malteserordens in Deutschland, Stephan Freiherr Spies von Büllesheim, der Vertreter dieses Ordens in Deutschland, verlieh dem langjährigen Malteser im Ehrenamt vor kurzem Orden und Urkunde des Verdienstkreuzes „pro Merito Melitensi.“ Mit diesem Offizierskreuz werden Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich um die Ehre und das Ansehen des Souveränen Malteser Ritterorden verdient gemacht haben. Die Wahl für Joachim Rudolph fiel direkt in Rom. Stephan Freiherr Spies von Büllesheim, sagte bei der Übergabe unter anderem: „Herr Rudolph ist seit vielen Jahren der Diözesanleiter in Görlitz. Ihm wird nun für seine Verdienste vom ehemaligen Großmeister des Malteser Ordens, Matthew Festing, dieser Orden verliehen“. Bernhard Wittig, Dienststellenleiter des Malteser Hilfsdienst in Görlitz, arbeitet seit vielen Jahren mit Rudolph zusammen und sagt: „Jochen Rudolph hat von Anfang an die Dienste in Görlitz geprägt.“

Mit Joachim Rudolph erhält diesen Orden ein Mann, der Hände reicht, der Brücken baut - zu den Nachbarn nach Polen ebenso wie mit Hilfsgüter-Transporten nach Rumänien. Das war zur Wende. Auf dem Weg nach Rumänien lernte er bei einem Zwischenaufenthalt in Budapest die Malteser kennen, die für die Koordination verschiedener Hilfen und Transporte nach Rumänien sorgten. Unter dem Eindruck des Engagements der Malteser in Ungarn kehrte Rudolph nach Görlitz zurück und wurde mit dem späteren Diakon Bernd Schmuck zum Mitbegründer des Malteser Hilfsdienstes in Görlitz. Damit entstand die erste Malteser Gliederung in den neuen Bundesländern.

Als der Dienst am 14. September 1990 in Görlitz mit einem festlichen Gottesdienst offiziell gegründet wird, ist er schon lange dran an dem Projekt, bringt es auf den Weg. Zuvor, im Wendejahr 1989 war er Mitbegründer des Neuen Forums, (später Bündnis90/Die Grünen), sitzt lange im Stadtrat und kandidiert für das Amt des Oberbürgermeisters. Dass er nicht OB wird, hat nichts mit seiner Person zu tun. Statt die Stadt zu leiten, zieht er überall, wo er rankommt, Strippen. Er engagiert sich für Tourismus, dabei für die touristische Route im Dreiländereck „via sacra“. Er ist ehrenamtlich am Heiligen Grab in Görlitz als Führer tätig, sorgt auch mit für Ausstellungen in der Nikolaikirche, bspw. eine Auswahl von Bildern und Skulpturen von Siegfried Fietz. Diesen Künstler konnte er, dank langjähriger Freundschaft der beiden Familien, ins Wenzeslaus-Stift nach Jauernick, zu Singewochen, holen, seit nunmehr 14 Jahren. Das Haus hat er 14 Jahre lang, bis Anfang 2017, geleitet. Bei der Staffelstab-Übergabe an den neuen Leiter sagte der Generalvikar des Bistums, Dr. Alfred Hoffmann unter anderem: „Sie waren stets offen für Anliegen, sind emsig, ausdauernd, gewinnend, mit Humor, schmunzelnd, sicher oft seufzend, ohne dass es die anderen mitbekamen. Nun folgt, nüchtern gesagt, der Ruhestand. Keine Sorge, Sie werden nicht rasten, um zu rosten.“ Die Wahrheit dieser Worte beweist der Offizier im besonderen Auftrag Gottes weiterhin, täglich.

Text: Raphael Schmidt (Bistum Görlitz), Stephanie Hänsch (Malteser Sachsen-Brandenburg gGmbH)
Fotos (siehe BUs): Stephanie Hänsch, Raphael Schmidt


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