Schon ganz früh am Morgen, als es draußen noch dunkel war, wurde es im Jugend- und Sozialzentrum „Mutter Teresa“ lebendig. Der Betreuungszug der Malteser war längst auf den Beinen, um Suppe und Braten für die Mittagszeit vorzubereiten. Seit 20 Jahren gibt es die Nikolausaktion in Magdeburg – und jedes Jahr ist aufs Neue zu spüren, wie viel Liebe in der Aktion steckt, die weit mehr als ein 3-Gänge-Menü für Menschen bietet, die sonst wenig haben.
Etwa 100 Gäste kamen diesmal. Viele waren auch in den Vorjahren schon dabei, und besonders die Kinder freuten sich riesig auf das Essen und die gemeinsame Zeit. Durch den Saal gingen freundliche Ehrenamtliche, mit einem Lächeln auf den Lippen. Ihre Herzlichkeit gab jedem das Gefühl: Du bist uns willkommen, du bist uns ein wichtiger Gast.
Die jungen Helferinnen und Helfer der Katastrophenschutzjugend trugen Teller, füllten Gläser nach und halfen überall dort, wo eine Hand gebraucht wurde. Aus dem Besuchs- und Begleitdienst hatten viele Helfende vorher schon kleine Adventsdekorationen gebastelt – liebevolle Kleinigkeiten, die den Raum warm und festlich machten. Und manche von ihnen ließen es sich nicht nehmen, auch bei bei der Nikolausaktion Essen und Getränke zu servieren.
Bischof Gerhard Feige, der Schirmherr der Aktion, half ganz selbstverständlich beim Servieren. Er stand Seite an Seite mit den Ehrenamtlichen, reichte Teller weiter und schenkte den Gästen ein freundliches Wort. „Ich freue mich immer wieder darauf. Auf der einen Seite ist es natürlich traurig, dass so viele Menschen Unterstützung wie diese nötig haben. Aber dass man ihnen Freude bereiten kann und dass vor allem so viele mithelfen, finde ich beeindruckend – das ist ein Hoffnungszeichen“, sagte Bischof Feige.
Der Betreuungszug der Malteser Magdeburg hatte nicht nur das große Festmenü vorbereitet. Für die Kinder gab es zusätzlich frische, duftende Pizzen aus dem Ofen. Strahlende Kindergesichter für ein kleines Geschenk, das von Herzen kam.
Musik untermalte das Essen mit fröhlicher, warmer Stimmung. Die Menschen entspannten, kam miteinander ins Gespräch und konnten für eine kleine Weile die Sorgen ihres Alltags vergessen.
Auch das neue MalteserMobil, mit dem die Malteser seit Juli 2025 Menschen ohne festen Wohnsitz unterstützen, wurde an diesem Tag gesegnet – ein Zeichen dafür, dass Hilfe bei den Maltesern das ganze Jahr über zählt.
Als später die letzten Teller geleert waren, die Kinder ihre Pizzen aufgegessen hatten und die Musik langsam verstummte, standen viele der Helferinnen und Helfer zusammen. Trotz des Einsatzes immer noch Freude auf den Gesichtern. Einige fielen sich in die Arme – dankbar für diesen besonderen Tag und füreinander. Und trotz des Wissens: der Tage ist noch nicht vorbei. Denn wenn Tische und Stühle abgewischt sind, und die Stühle gerückt, müssen noch Geschirr, Töpfer und Wärmebehälter geputzt und für den nächsten Einsatz vorbereitet werden. Doch auch das wurde mit derselben Hingabe getan wie alles zuvor.
Die Nikolausaktion in Magdeburg ist mehr als ein warmes Essen. Sie ist ein Ort, an dem Menschen einander begegnen, ein Stück Geborgenheit für jene, die sie sonst oft vermissen. Und dank all der Menschen, die mit Herz, Zeit und Kraft dabei sind, ist es ein Moment der Nähe in einer Zeit, in der soziales Miteinander viel zu selten im Mittelpunkt steht.