Braunschweig (mhd). Eine Katze habe sieben Leben, sagt der Volksmund. Wie viele hat ein Hund? Wer es nicht darauf ankommen lassen möchte, sollte seinem treuen Vierbeiner im Notfall beistehen können. Wie das geht, erfuhren zehn Hundehalterinnen und Hundehalter am Sonntag, 6. April 2025, im Begegnungszentrum Gliesmarode (BZG) beim ersten Kurs für „Erste Hilfe am Hund“ der Braunschweiger Malteser.
So geduldig wünscht man sich manchen zweibeinigen Patienten: Immer wieder lässt sich Flo einen Pfotenverband anlegen, bis die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die richtige Abpolsterung der Daumenkralle verstanden haben. „Der leidende Gesichtsausdruck ist antrainiert“, kommentiert Stefanie Hoffmann mit leichter Ironie den typischen Hundeblick. In der Tat: Die fünfjährige Australian Shepherd-Hündin Flo, deren Geburtsname laut Urkunde „Rockwaters They Live in You“ lautet, kennt das Spiel – und genießt die Aufmerksamkeit auch ein wenig. Seit 15 Jahren engagiert sich Hundehalterin Stefanie Hoffmann beim Besuchshundedienst der Malteser in Braunschweig, den sie inzwischen leitet. Auch dort gehört ein Erste-Hilfe-Kurs am Hund – und Hündin Flo als Übungsobjekt - zur Ausbildung dazu.
Zum ersten Mal öffneten die Braunschweiger Malteser dieser Kurs nun für externe Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Der Bedarf und die Nachfrage seien einfach da gewesen, sagt Marion van der Pütten, Leiterin der Ausbildung bei den Braunschweiger Maltesern. Gemeinsam mit Hoffmann entwickelte sie den Lehrplan, nutzte dafür die langjährige Erfahrung in der Ersten Hilfe und der Malteser mit Hunden. Das Curriculum wurde von einer Tierärztin geprüft. Der Erfolg gibt ihr Recht: „Dieser Kurs war ohne große Werbung nach zwei Tagen belegt,“ erzählt die erfahrene Ausbilderin zufrieden.
Für einen Teilnehmerbeitrag von 50 Euro bekamen die Gäste an diesem Sonntagnachmittag einen Streifzug durch die ganze Palette möglicher Unfälle, Verletzungen und Erkrankungen bei Hunden – von Knochenbrüchen über Krallenverletzungen bis hin zu inneren Blutungen und epileptischen Anfällen. Symptome und Erste-Hilfe-Maßnahmen sind oft vergleichbar mit jenen bei Zweibeinern. Doch es gibt auch Unterschiede: Schokolade mag dem Kinde schmecken, für Hunde kann sie tödlich sein. Angereichert wurde der lebhafte Unterricht durch die persönlichen und mitunter emotionalen Erfahrungen einzelner Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Sonnenschein des kalten Nachmittags war Flo, die sich immer wieder streicheln ließ und geduldig ihren Bauch zur Verfügung stellte, als es darum ging, den Hundepuls zu fühlen. Lediglich die Beatmung eines bewusstlosen Hundes ließ Ausbilderin Hoffmann dann doch lieber an einer Hundepuppe üben.
Sehr zufrieden mit dem Nachmittag waren denn auch Marilyn Willuhn und Julia Schaake. Die beiden Freundinnen hatten über die sozialen Medien von diesem Kurs erfahren und sich umgehend angemeldet. Der Unterricht sei praxisnah und die Referentin kompetent, lobten sie. Beide haben einen Hund, mit dem sie ihrem Hobby „Mantrailing“ nachgehen. Dabei werden Hunde darauf trainiert, Menschen zu finden. Dank der Malteser können sie das in Zukunft noch beruhigter tun.
Hinweis:
Der nächste Kurs „Erste Hilfe am Hund“ findet statt am
15. Juni 2025, 13.30 bis 18.30 Uhr,
Begegnungszentrum Gliesmarode,
Am Soolanger 1a, 38104 Braunschweig
Information und Anmeldung: Marion van der Pütten
Tel.: (0531) 237979-0
E-Mail: ausbildung.braunschweig@malteser.org
Die Mund-zu-Hund-Beatmung!
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