I.K.A.R.U.S. Day 2025: So trainieren Helfer für den Ernstfall

Übungsstation für Rettungsdienst, Katastrophenschutz und Feuerwehr
Besprechung leitender Einsatzkräfte
Professionelle Unfalldarsteller mit künstlichen Wunden
Drehleiter der Feuerwehr mit Rettungskorb
Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst

Adrenalin in der Luft, Sirenen heulen, Rauch liegt in den Gängen: So fühlte sich der I.K.A.R.U.S. Day 2025 an. Mehr als 80 freiwillige Einsatzkräfte aus Rettungsdienst, Feuerwehr, DLRG und Notfalldarstellung übten hier eine echte Großschadenslage. Federführend in der Organisation war der Rettungsdienst des Malteser Hilfsdienstes, der die komplexen Abläufe koordinierte.

MANV-Training für echte Szenarien

Das Herzstück der Übung war ein Massenanfall von Verletzten (MANV). Kein Wunder, dass solche Szenarien realitätsnah geübt werden: In diesem Jahr hatte der Harz bereits mehrere Fälle – vom Supermarktunfall in Quedlinburg über einen Arsen-Diebstahl in Osterwieck bis hin zu Evakuierungen bei Bränden. Die Teilnehmer trainierten, wie man Verletzte schnell sichtet, versorgt und gleichzeitig koordiniert.

Auf dem Verkehrslandeplatz Asmusstedt wurden die Einsatzabschnitte des Rettungsdienstes nachgebildet. Funk, Patientensichtung, Behandlungsplatz 50 (BHP50) und die Koordination über den Einsatzleitwagen 2 (ELW 2) des Landkreises Harz standen hier auf dem Stundenplan. „Es geht darum, jeden Handgriff zu kennen und die Zusammenarbeit der Einheiten zu verstehen“, erklärt Lars Einecke, Mitorganisator und erfahrener Notfallsanitäter.

Chaotische Clubnacht als Belastungstest

Der zweite Teil der Übung fand im Feinkost Club Ballenstedt statt. Inmitten von dichtem Rauch, lauter Musik und engen Räumen mussten die Helfer zahlreiche Verletzte retten – von leichten Schocks bis zu lebensbedrohlichen Zuständen. Die Notfalldarstellung des DRK Goslar sorgte für realistische Opfer, während das Publikum als „Betroffene“ ebenfalls in die Abläufe eingebunden wurde.

Besonders bemerkenswert: Alle Beteiligten arbeiteten freiwillig, viele trotz Fachkräftemangel und Krankheit. „Wer das Helfer-Gen in sich hat, bringt Herzblut mit und opfert auch mal die eigene Freizeit“, sagt Einecke. Neben den Maltesern aus Harz, Magdeburg und Braunschweig waren Feuerwehren aus Ballenstedt, Gernrode und Quedlinburg, die DLRG Benneckenstein und mehrere Notärzte beteiligt. Auch derÄrztliche Leiter Rettungsdienst, Dr. Christoph Schenk, sowie die Organisatorischen Leiter Rettungsdienst (OrgL) des Landkreises waren vor Ort.

Warum solche Übungen entscheidend sind

„Schon ein einziger Notruf über die 112 setzt die ganze Rettungskette in Gang“, erklärt Einecke. Durch regelmäßige interdisziplinäre Übungen wie den I.K.A.R.U.S. Day wird sichergestellt, dass im Ernstfall jede Sekunde optimal genutzt werden kann – und kein Patient übersehen wird.

Adrenalin, Rauch, Sirenen – und jede Menge Herzblut. Der I.K.A.R.U.S. Day 2025 zeigte eindrucksvoll, wie wichtig Vorbereitung und Teamwork im Katastrophenfall sind.

Ein Video der Übung gibt es auf Facebook und Instagram.


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