Die 1990er

1996

  • April – Nach heftigen Unwettern zum Jahreswechsel in den rumänischen Karpaten sind in der Ortschaft Unirea über 100 Häuser total zerstört, mehrere Hundert Menschen sind obdachlos. Die Malteser in Mellrichstadt um Elmar Koch sammeln Geld- und Sachspenden und organisieren eine Hilfstransport nach Rumänien.
  • Juni – Der Fernmeldezug der Malteser Würzburg übernimmt mit 18 Helfern die technische Einsatzleitung beim Papstbesuch vom 21. bis 23. Juni in Paderborn. Seine Aufgaben: Die funktechnische Einsatzleitung und die technische Betreuung einer Zeltstadt für mehr als 2000 Gläubige mit Licht, Strom und Telekommunikation. Seitdem ist er mit dieser Aufgabenstellung bei jedem Papstbesuch, Katholikentag oder ökum. Kirchentag dabei.

1997

  • Januar – Im Rahmen des Projektes „Malteser 2000“ wird in der Pilotregion Franken/Thüringen mit der Übertragung der sozial-unternehmerischen Dienste der Diözesen Bamberg, Erfurt und Würzburg in die Malteser Werke gGmbH begonnen (später Malteser Hilfsdienst gGmbH). Die Region Franken/ Thüringen übernimmt die Funktion einer Pilotregion in Deutschland.
  • August – Das erste Eurocamp der Malteser Jugend wird nach intensiver Vorbereitungsarbeit durch die Tíneretul Máltez din Románia, Filiala Sfintu Gheorge, im zentralrumänischen Ort Ika durchgeführt. Teilnehmende aus Ungarn, Rumänien, Jugoslawien und Deutschland machen den Anfang. Wo die Sprachkenntnisse versagen, werden Hände und Füße zu Hilfe genommen.
  • Oktober – Die Malteser Jugend in der Diözese Würzburg und die ungarische Malteser Jugend der Region Györ schließen einen Freundschaftsvertrag ab. Ziel ist es, Kindern und Jugendlichen die gegenseitige Verantwortung, das notwendige Verständnis sowie die Einsicht zur gemeinsamen Verantwortung für Menschen in Not in einem geeinten Europa nahe zu bringen.

Eurocamp der Malteserjugend

1998

  • Januar – Die Malteser Trägergesellschaft übernimmt die Klinik Dr. von Weckbecker in Bad Brückenau. Das 100-Betten-Haus wird unter den Maltesern als Klinik für Naturheilverfahren und Heilfasten weitergeführt. Zur Klinik gehört auch eine biologische Gärtnerei.
  • März – Zusammen mit den Johannitern, dem Roten Kreuz und den Feuerwehren beginnen die Malteser in der Region Würzburg mit dem Ersthelfer-System „Helfer vor Ort“. In Unterpleichfeld (seit 13.06.1999), Lohr (seit 01.04.2000) und Estenfeld (seit 01.08.2000) sind ehrenamtliche Malteser Helfer im Einsatz, die bei Notfällen innerhalb kürzester Zeit vor Ort sind und kompetent Erste Hilfe leisten, bis Rettungsdienst und Notarzt eintreffen.
  • März – Die Malteser Jugend in der Diözese sammelt Kinderkleidung und Spielzeug für ungarische Kinderheime und bedürftige Familien. Am Ende machen sich 900 Kartons mit einem Warenwert von ca. 25.000 DM auf die Reise nach Györ.
  • Mai – Ein halbes Jahr nach dem ersten „Probetreffen“ feiert die Mellrichstädter Malteser Jugend ihr offizielles Gründungsfest. 24 Mädchen und Jungen zwischen sechs und 14 Jahren zählen zu den Mitgliedern.
  • Oktober – Die Malteser Sozialstation St. Vinzenz in Würzburg zieht vom Altenbegegnungszentrum Heilig Kreuz in ihre neuen Räume in der Mainaustraße. Nach dem Umbau, der rund 900.000 DM gekostet hat, stehen den 30 Mitarbeitenden jetzt zwei Büroräume und je ein Beratungs- und Behandlungszimmer zur Verfügung. Von dort aus versorgen sie rund 300 Patienten. 2001 übergeben die Malteser ihre Sozialstationen in ganz Bayern an die Caritas oder andere kirchliche Träger.

1999

  • Januar – 99 Helferinnen und -helfer, 13 Einsatztage, 543 Arbeitsstunden: Mit einer ungewöhnlichen Aktion sammeln Malteser und die Mitarbeiter anderer Rettungsdienste in Würzburg Geld für einen Baby-Notarztwagen. An der Tank- und Rastanlage Würzburg Nord putzen sie rund 13.000 Autoscheiben. Am Ende summieren sich die freiwilligen Spenden auf 21.065 Mark.

Sammelaktion für einen Baby-Notarztwagen

  • April – Erster gemeinsamer Diözesansanitätswettkampf der Diözese Würzburg und der Erzdiözese Bamberg in Kirchlauter. Es siegt das Team aus Abersfeld/Nüdlingen, das dann beim Bundeswettbewerb im Juni 1999 in Bonn den 7. Platz erreicht.

Erster gemeinsamer Diözesansanitätswettkampf

  • April – Der Krieg im Kosovo vertreibt die Menschen aus ihrer Heimat. Am 16. April kommen die ersten Flüchtlinge in Unterfranken an. In Gochsheim versorgen die Malteser aus Schweinfurt und Mellrichstadt mit ihrer Feldküche 76 Männer, Frauen und Kinder die ersten Tage nach ihrer Ankunft.
  • April – Der Malteser Auslandsdienst errichtet ein Flüchtlingslager in Skodra/Nord-Albanien. Es wird technisch von Würzburger Maltesern betreut. Zu den Aufgaben der insgesamt 17 Helfer zählen die Entwicklung der Stromversorgung und die Planung des Lagers.
  • August – Das 3. Eurocamp der Malteser Jugend, zum dem auch wieder Jugendliche und Führungskräfte aus Rumänien, Ungarn etc. dazustoßen, findet in Aub statt.
  • August – Ein Erdbeben erschüttert die Türkei, unter den Opfern sind viele Touristen. Über 90 Verletzte werden vom ADAC von Istanbul nach Nürnberg geflogen. Dort empfangen sie mehr als 100 Malteser aus der Region Franken/Thüringen, darunter zahlreiche Helfer aus der Diözese Würzburg, um sie mit rund 60 Fahrzeugen aus ganz Süddeutschland weiter in Kliniken oder in ihr Zuhause zu transportieren.
  • September – Zum ersten Mal richten die Malteser in Schweinfurt eine Fahrertraining für Zivildienstleistende im Behindertenfahrdienst aus. 27 Zivis aus Würzburg, Bad Kissingen und Schweinfurt stellen dabei ihr Können unter Beweis.
  • November – An der Schönborn-Schule in Würzburg nehmen fünf Schüler den neu eingerichteten Schulsanitätsdienst auf. Um ihren Mitschülern in Zukunft bei Notfällen helfen zu können, haben die fünf bei den Maltesern eine 40-stündige Ausbildung absolviert. 2022 gibt es rund 80 Malteser Schulsanitäter an sieben Würzburger Schulen, die bei Interesse auch an normalen Sanitätsdiensten teilnehmen können.

Fahrertraining für Zivildienstleistende

Aufnahme des Schulsanitätsdienst in der Schönborn-Schule in Würzburg