Die 1980er

1980

  • Februar – Der Schweinfurter Malteserarzt Dr. Dietz geht für zwei Monate nach Thailand in ein kambodschanisches Flüchtlingslager.
  • Juni – Einsatz beim 86. Katholikentag in Berlin: Der Betreuungszug Mellrichstadt unterstützt mit der Feldküche, die Malteser aus Aschaffenburg helfen beim Sanitätsdienst.
  • September – Gründung der Schweinfurter Malteser Jugend.
  • November bis Dezember – Erdbeben in Italien: Ehrenamtlichen Helfer aus Mellrichstadt bringen vier Lastkraftwagen, einen Acht-Tragewagen (Großkrankenkraftwagen) sowie Küchenausrüstung in das Erdbebengebiet nach Süditalien (Pirpinia). Teilweise bleiben sie bis zu zwölf Wochen am Stück im Einsatz.

Erdbeben in Italien

1981

  • In Aschaffenburg beginnt in der Pfarrei St. Pius eine Gruppe der Malteser Jugend mit ihrer Arbeit.
  • März – Diözesanleiter Richard-Franz Freiherr von Bechtolsheim eröffnet in Anwesenheit zahlreicher geladener Gäste den Malteser „Seniorentreff Zehnthof” Würzburg-Heidingsfeld, eine Begegnungsstätte für alleinstehende ältere Menschen mit Veranstaltungen und Aktivitäten. Eine behindertengerechte Ausgestaltung ermöglicht auch in der Gesundheit eingeschränkten Mitmenschen einen angenehmen Aufenthalt.
  • September – Schweinfurt beginnt mit der Polenhilfe. Bis April 1982 finden 25 Fahrten statt. 216 Tonnen Lebensmittel und Kleidung im Wert von 1,6 Millionen DM werden nach Polen transportiert, das sich nach Gründung der unabhängigen Gewerkschaft Solidarnosc im Aufruhr befindet.

JAHRESWECHSEL

81/82

  • Polenhilfe: Drei Fahrzeuge mit Textilien werden von Malteser-Helfern aus Mellrichstadt im Rahmen der Polenhilfe zusammengestellt. Im Januar bringen sieben weitere Lkw Lebensmittel, medizinische Geräte und Bekleidung nach Polen.

1982

  • Mai – Aus Mellrichstadt kommt die (Malteser-) Musik! Am 10. Mai 1982 treffen sich ca. 10 Malteser Helfer auf der Bühne des Soldatenheimes in Mellrichstadt zur ersten Probe als Malteser Hilfsdienst-Musikkapelle unter der Leitung von Winfried Dorst (+ 2011). In den Gasträumen fand gleichzeitig eine Geburtstagsfeier statt. Die Malteser spielen ein Ständchen, und so wird aus dem ersten Zusammenkommen auch gleich der erste Auftritt. Seitdem sind sie u.a. bei der alljährlichen Malteserwallfahrt für Kranke und Behinderte nach Altötting und bei den Hoffesten in der Malteser Dienststelle Mellrichstadt unverzichtbar.
  • Juni – Die Aschaffenburger Malteser organisieren einen kostenlosen Tagesausflug für 400 alte und behinderte Menschen nach Bingen am Rhein. Dort feiern die Malteser mit ihren Gästen einen Gottesdienst, bevor sie zu einer zweistündigen Schiffsfahrt auf den Rhein aufbrechen. Für die Verpflegung sorgt die Feldküche. Mit 50 Malteser Bussen waren die Senioren und Behinderten abgeholt und auch wieder nach Hause gebracht worden.
  • Juni/September – Im Sommer reist eine Gruppe Behinderter aus Schweinfurt nach Schottland. Im Gegenzug dafür kommen schottische Behinderte im September nach Schweinfurt.

Ständchen für Malteser Generalsekretär Johannes Freiherr Heereman (l.)

Die Malteser Musikkapelle aus Mellrichstadt bei der jährlichen Wallfahrt nach Altötting

1983

  • Gründung des Ortsverbandes Donnersdorf.
  • Im Dezember nimmt Schweinfurt das erste Kfz mit Hubmatic in Betrieb. Die Fahrzeuge, die mit dieser kostspieligen Spezialtechnik ausgestattet sind, ermöglichen Rollstuhlfahrern einen bequemen Ein- und Ausstieg aus dem Fahrzeug. Sie werden vorwiegend im individuellen Schwerbehindertenfahrdienst eingesetzt.

Die Technik erleichtert den Transport

Inbetriebnahme des ersten Kfz mit Hubmatic

1984

  • Mai – In Schweinfurt wird eine MS-Betreuungsgruppe gegründet.
  • Juni – In Donnersdorf findet im Pfarrhaus das erste Diözesantreffen der Malteser Jugend statt. 34 Teilnehmer aus den Gliederungen Estenfeld, Schweinfurt, Rottendorf und Donnersdorf nehmen daran teil. Verbunden mit dem Jugendtreffen ist die Durchführung der ersten Diözesanjugendversammlung und Wahl der Mitglieder des Diözesanjugendführungskreises. Zum ersten Diözesanjugendsprecher wird Gerhard Petter gewählt, Brigitte Seufert aus Estenfeld wird seine Stellvertreterin.
  • Juli – Gründung des Ortsverbandes Bad Kissingen/Hausen.
  • August – Zum ersten Mal findet in der Diözese Würzburg ein Bundesjugendlager in Schöllkrippen im Spessart statt. Versorgt werden die über 160 Teilnehmer von der Feldküche der Aschaffenburger Malteser, die auch ein umfangreiches Ausflugs- und Spieleprogramm organisieren.
  • November – Mit Behinderten im Heiligen Land: Auch im Heiligen Land ist es Maltesern nicht möglich, das Wunder zu vollbringen, dass „Lahme gehen und Blinde sehen“ können. 12 Helferinnen und Helfer der Malteser Schweinfurt unter der Einsatzleitung von Siegmund Stohrer und der Betreuung von Malteser-Arzt Gerhard Müller (Obbach) und Malteser Stadtseelsorger Roland Breitenbach (St. Michael) hatten sich trotzdem die Aufgabe gestellt, eine Gruppe von Rollstuhlfahrern und Blinden die Heiligen Stätten besuchen und erfühlen zu lassen. Dieses bis dahin einzigartige Engagement erforderte neben Phantasie vor allem eine ungeheure Muskelkraft – und war dem israelischen Fernsehen ein Bericht wert.

Erste Treffen der Malteserjugend

Bundesjugendlager in Schöllkrippen

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1985

  • In Würzburg wird die „Aktion 12 x 8“ ins Leben gerufen. Die Ehrenamtlichen verpflichten sich, zwölfmal im Jahr für etwa acht Stunden dienst in einem Altenheim zu leisten. Sinn dieser Aktion ist es, den Bewohnern einfach Zeit zu schenken, die den Pflegekräften oftmals im normalen Alltag nicht mehr zur Verfügung steht: Zeit zum Vorlesen, zum Spazierengehen, zum Reden usw.
  • Bad Kissingen richtet einen Fahrdienst für Schwerbehinderte ein.
  • Gründung der Malteser Jugend in Hesselbach.

„Aktion 12 x 8“