Saisonale Ehrenämter: Das ganze Jahr über Gutes tun

Die meisten Ehrenämter sind wetterunabhängig. Im Sanitätsdienst oder bei den Anlaufstellen für geflüchtete Menschen kannst du dich beispielsweise das ganze Jahr über engagieren. Darüber hinaus gibt es zu jeder Jahreszeit spezielle saisonale Ehrenämter. Hier erhältst du ein Überblick, wie du im Herbst und Winter sowie im Frühjahr und Sommer Gutes tun kannst.

Darum geht’s:

Ehrenämter im Herbst und Winter


Ehrenämter im Frühling und Sommer


Ehrenämter im Herbst und Winter 

Nachbarschaftshilfe: Laub harken, Schnee schippen und mehr

Herbst und Winter sind gerade für ältere Menschen eine Herausforderung. Für bestimmte Tätigkeiten, wie Schneeschippen oder das Entfernen von Laub aus der Dachrinne, muss man körperlich sehr fit sein. Und bei Glatteis können viele hochaltrige Menschen gar nicht mehr vor die Tür gehen. Du kannst andere jetzt unterstützen, indem du zum Beispiel:

  • Laub harkst oder Schnee schippst für Nachbarinnen beziehungsweise Nachbarn oder ältere Menschen, die körperlich nicht mehr fit genug sind. Manchmal suchen Städte und Kommunen gezielt nach ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die Seniorinnen und Senioren bei der Gartenarbeit unterstützen.
  • Einkaufen gehst für ältere Menschen, die wegen Schnee oder Glatteis nicht vor die Tür gehen können.
  • Hunde ausführst für Menschen, die wegen Kälte, Glatteis oder einer Krankheit nicht selbst mit den Tieren rausgehen können.
  • Einen Fahrdienst für Nachbarinnen und Nachbarn mit deinem Auto anbietest und zum Beispiel Menschen, die nicht so gut zu Fuß sind, zur Ärztin beziehungsweise zum Arzt oder anderen wichtigen Terminen bringst.


Tipp: Am besten machst du einen Aushang im Supermarkt, im Flur deines Wohnhauses oder an Laternenmasten. Auch auf Nachbarschafts-Portalen wie nebenan.de kannst du deine Hilfe anbieten und schauen, wer in der Nachbarschaft gerade Unterstützung braucht. Mehr Informationen rund um das Thema Nachbarschaftshilfe haben wir außerdem hier für dich bereitgestellt.

Es wird kalt: Unterstützung für wohnungslose Menschen

Die kalten Monate machen vor allem den Menschen zu schaffen, die auf der Straße leben. Deshalb starten in vielen Städten Aktionen zur Winterhilfe, wie zum Beispiel die Wärmebusse. Ehrenamtliche fahren durch die Stadt und verteilen abends und nachts heiße Getränke, warmes Essen und Winterkleidung. Unterstützung wird dabei nicht nur für das Fahren und Austeilen, sondern auch für das Packen der Spenden gesucht.

Auch in den Übernachtungsstätten für Wohnungslose, die nur im Winter geöffnet haben, gibt es in der Regel ab November Hilfsbedarf, zum Beispiel beim Herrichten der Zimmer oder bei der Essensausgabe. Am besten erkundigst du dich direkt in deiner Stadt, ob es einen Bus oder ein Winternotprogramm gibt – und welche Hilfe konkret benötigt wird.

Im Herbst warme Kleidung spenden

Trägst du wirklich alles, was in deinem Schrank hängt? Gut erhaltene Kleidung, die du nicht mehr benötigst, kannst du einer Kleiderkammer spenden, die die Sachen an Bedürftige weitergibt. Gerade im Winter werden dringend warme Jacken, Mützen und Handschuhe, robuste Schuhe, Socken oder auch Schlafsäcke benötigt. Sammelstellen hierfür gibt es eigentlich überall. Informiere dich am besten online über die nächstgelegene Möglichkeit in deiner Nähe.

Der Winter macht einsam: Ehrenamt in der Seelsorge

Der Winter kann ganz schön aufs Gemüt schlagen. In der dunklen Jahreszeit fühlen sich viele Menschen besonders einsam oder sogar verzweifelt. Seelsorgeangebote, zum Beispiel von Kirchen und sozialen Einrichtungen, oder auch die Telefonseelsorge (zu erreichen unter der Telefonnummer 0800 - 111 0 111 oder 0800 - 111 0 222) sind für sie dann wichtige Anlaufstellen. Dort haben Ehrenamtliche rund um die Uhr ein offenes Ohr für alle, denen es nicht gut geht. Für ein Ehrenamt in der Seelsorge benötigst du eine Ausbildung. Details dazu findest du auf den Websites der entsprechenden Einrichtungen in deiner Stadt. Für ein Ehrenamt bei der bundesweiten Telefonseelsorge bewirbst du dich direkt bei einer Stelle in deiner Nähe. Alle Stellen kannst du unter www.telefonseelsorge.de/unsere-stellen einsehen.

Die Malteser haben für ältere Menschen, die sich einsam fühlen und gerne mit jemandem reden wollen, ein eigenes Angebot, bei dem du ehrenamtlich mitmachen kannst: den Malteser Telefonbesuch.

Eine Person hält ein Handy und überlegt sich: "Ich brauche dringend Hilfe!".

Bitte beachten Sie: Sobald Sie sich das Video ansehen, werden Informationen darüber an Youtube/Google übermittelt. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Google Datenschutzerklärung.

Hier gibt es Hilfe:

  • Nummer gegen Kummer Kinder- und Jugendtelefon: 116 111 (Mo-Sa, 14:00-20:00 Uhr)
  • krisenchat.de: 24/7-Beratung für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahren via WhatsApp und SMS
  • TelefonSeelsorge: 0800 111 0 111, 0800 111 0 222 oder 116 123 (24 Stunden an 365 Tagen im Jahr)
  • Redezeit für dich: Über 350 ehrenamtliche Zuhörerinnen und Zuhörer unterstützen bei Unsicherheiten, Selbstzweifeln, Einsamkeit, Wut, Hilflosigkeit, Frust, Unruhe, Überforderung und allem, was einen Menschen belasten kann.

Für andere da sein: Engagement zur Weihnachtszeit

Auch an menschlicher Wärme fehlt es in der kalten Jahreszeit an allen Ecken und Enden. Gerade während der Feiertage fühlen sich die, die ohnehin allein sind, noch einsamer. Viele soziale Einrichtungen veranstalten deshalb in der Adventszeit und an den Feiertagen kleine Events oder Weihnachtsessen. In Heidelberg treffen sich zum Beispiel jedes Jahr Freiwillige in der Großküche der Malteser und kochen ein Weihnachtsessen für Bedürftige. Auch die Tafeln, viele Suppenküchen und andere Einrichtungen für Wohnungslose oder auch Altenheime organisieren zu Weihnachten oft Sonderaktionen. Und dabei wird immer ehrenamtliche Hilfe benötigt – vom Eindecken der Tische, über das Austeilen vom Essen bis zum beim Aufräumen. Frag einfach bei der Tafel oder einer anderen Einrichtung in deinem Ort nach, wie du helfen kannst.

Ein witziges Ehrenamt, über das sich vor allem Kinder freuen, ist die Arbeit in einem der Weihnachtspostämter in Deutschland. Hier beantworten die Freiwilligen die Post an den Weihnachtsmann. Hinter dem nachfolgenden Link findest du noch weitere Engagements zur Weihnachtszeit.

Manchmal werden für Events auch Ehrenamtliche gesucht, die den Weihnachtsmann spielen. Das kannst du in deiner Nachbarschaft auch für Familien anbieten, die niemanden haben, der diese Rolle übernimmt – oder die es sich nicht leisten können, jemanden dafür zu engagieren. So sorgst du garantiert für strahlende Kinderaugen.

An Silvester gibt es ebenfalls Menschen, die vollen Einsatz für andere Zeiten. Eine Auflistung der Engagements rund um den Jahreswechsel findest du in diesem Artikel.

An der frischen Luft: Naturschutz im Herbst und Winter

Du willst etwas für unsere Umwelt und die Natur tun? Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) ist immer auf der Suche nach ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Im Herbst müssen zum Beispiel Bäche renaturiert und im Winter Kopfweiden geschnitten werden, um sie als Nistplatz für Steinkäuze zu erhalten. Eine NABU-Gruppe in deiner Nähe findest du unter nabu.de

Ein Cartoon-Mann steht auf einer Straße mit einer Glühbirne über ihm.

Bitte beachten Sie: Sobald Sie sich das Video ansehen, werden Informationen darüber an Youtube/Google übermittelt. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Google Datenschutzerklärung.

Ehrenämter im Frühling und Sommer

Nachbarschaftshilfe: Ab in den Garten!

Die Tage werden länger, die Sonne scheint: Jetzt macht wieder alles Spaß, was an der frischen Luft stattfindet. In deiner Nachbarschaft kannst du dich jetzt in den Gärten nützlich machen und für andere, die körperlich nicht (mehr) fit genug sind, zum Beispiel:

  • Hecken schneiden
  • Blumen gießen und Gärten bewässern
  • Unkraut zupfen
  • Rasen mähen
  • Balkone und Gärten bepflanzen
  • Gartenmöbel instand setzen

So macht Integration Spaß: interkulturelle Gärten

In vielen Städten gibt es interkulturelle Gärten, in denen Geflüchtete und Ehrenamtliche vor allem im Frühjahr und Sommer zusammen Gemüse anbauen und ernten, Blumen pflanzen und vieles mehr. Das soll den interkulturellen Austausch und die Integration fördern. Eine interaktive Karte mit Gärten in ganz Deutschland findest du hier

Auf Rikschas durch die Stadt: Der Einsamkeit davonradeln

Nach dem Motto „Jeder hat ein Recht auf Wind in den Haaren!“ fahren bei „Radeln ohne Alter“ Ehrenamtliche in Bonn Bewohnerinnen und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen in Rikschas durch die Stadt und ermöglichen den älteren Menschen, die nicht mehr so mobil sind, ereignisreiche Ausflüge. Fahrrad-Pilotinnen und -Piloten werden immer gebraucht. Du kannst auch einen eigenen „Radeln ohne Alter“-Ortsverein in deiner Stadt gründen – alle Infos dazu findest du hier. Aber auch die Malteser bieten Rikschafahrten für Seniorinnen und Senioren an.

Arbeiten mit Kindern und Jugendlichen: Ausflüge und Reisen begleiten

Im Sommer und vor allem in den Sommerferien gibt es viele Freizeitangebote, Sportgruppen, Ausflüge und Feriencamps für Kinder aus sozial benachteiligten Familien. Die werden von Sportvereinen, Jugendzentren oder Kirchen organisiert. Dort kannst du dich direkt informieren, wie du helfen kannst. Gut zu wissen: Teilweise brauchst du für die ehrenamtlichen Tätigkeiten eine Jugendgruppenleiter-Weiterbildung. Unter www.juleica-ausbildung.de findest du einen Kurs in deiner Nähe. Mehr Infos zum Thema gibt es auch in unserem Artikel zur Juleica.

Jugendfreizeiten der Malteser

Auch die Malteser Jugend organisiert unterschiedliche Jugendfreizeiten für seine Mitglieder. So gibt es beispielsweise mit dem Bundesjugendlager und der Wilden Wiese gleich zwei Ausfahrten, welche die Gemeinschaft von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen gemeinsam unternimmt.

Für Wasserratten: Leben retten an Stränden und Seen

Wüsstest du, was bei einem Badeunfall zu tun ist? Die ehrenamtlichen Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer vom DLRG wissen es und retten jedes Jahr mehrere hundert Leben. Wenn du fit und ein guter Schwimmer bist, könnte dieses Ehrenamt etwas für dich sein. Mehr Infos zur Ausbildung und zu den verschiedenen Rettungsschwimmerabzeichen bekommst du hier.

Zwei Rettungsschwimmerinnen mit Sonnenbrillen tragen ein rotes Rettungsboot.

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Naturschutz im Sommer: Einsatz für Tierliebhaber

Auch im Frühling und Sommer braucht der NABU Unterstützung. Im Frühjahr müssen zum Beispiel Krötenzäune betreut und die Brutplätze von Wanderfalken bewacht werden, im Sommer die neugeborenen Jungstörche gezählt werden. Für jede Naturliebhaberin und jeden Naturliebhaber ist etwas dabei – eine Nabu-Gruppe in deiner Nähe findest du hier. Lies dir bei der Gelegenheit doch auch noch einmal unseren Artikel über die Arbeit auf der Vogelstation durch. Und wenn du lieber Bären aus Gefangenschaft unterstützen möchtest, könnte der Bärenwald Müritz etwas für dich sein.

Wenn die Hitze zum Problem wird: Wasser für Wohnungslose

Extreme Sommerhitze ist auch für Wohnungslose ein großes Problem. Neben Erster Hilfe in Notfällen kannst du auch im Alltag helfen, indem du zum Beispiel an heißen Tagen Wasser verteilst. Justin aus Mainz macht es seit Sommer 2020 vor und rief das Projekt „Wasser für wohnungslose Mainzer“ ins Leben. In einigen Städten gibt es auch Hitzebusse, die leichte Kleidung, Sonnenschutz und Wasser verteilen und für die du dich engagieren kannst.

Einsatz für die Malteser

Die Malteser sind das ganze Jahr über auf der Suche nach engagierten Ehrenamtlichen. Willst du das zu dir passende Engagement finden, kannst du zum Beispiel das Ehrenamtsformular der Malteser ausfüllen. Weitere Infos findest du außerdem auf dieser Seite.

Möchtest du die Ehrenamtlichen unterstützen, kannst du das auch mit einer Spende an die Malteser tun.


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